Cuba und Suedamerika
Chile: Puerto Montt und Lago Todos los Santos
Und am achten Tag erschuf Gott die Coliguachos. Als er merkte, dass etwas schief gelaufen war, zoegerte er nicht lange und verbannte sie an den Lago Todos Los Santos (also so am neunten Tag). Zunaechst fuhren wir jedoch von Pucon nach Puerto Montt, einer typischen Hafenstadt und der groessten Stadt seit Santiago. Dort ist es ein bisschen schmuddelig und in der Naehe des Hafens finden sich jede Menge Spelunken, Kaschemmen und andere Pinten, in den die vielen Frauen nicht zu ihrem eigenen Vergnuegen da sein duerften. In Puerto Montt endet die Panamericana und es beginnt die Carretera Austral (Austral: lat. Sueden).
Wir testeten echte Seemannskost (also so etwas wie den beruechtigten Labskaus), einen Eintopf namens Curanto mit Speck, Kartoffeln, Muscheln, Huehnchenschlegel, grober Bratwurst und Riesenknoedel. Lecker und nahrhaft. In unserer Unterkunft, einem dieser fuer Chile typischen Holzhaeuser, erreichte die Duennheit der Waende ungeahnte Dimensionen. Nicht nur konnte man sich bequem durch sie unterhalten, auch der Zigarettenrauch breitete sich zu unserem Missfallen ungehindert durch die pergamentgleichen Waende aus.
pralles leben in puerto montt
Ein mehrtaegiger Ausflug zum Lago Todos los Santos, der gerne als der schoenste See Chiles geruehmt wird, und zum dortigen aeltesten Nationalpark des Landes endete in einem Inferno.
Der See und der Park sind hervorragend an Puerto Montt angebunden und selbst mit oeffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu erreichen. Umso mehr verwunderte uns das Fehlen fast jeglicher touristischer Infrastruktur. Beim ehemaligen Haeuschen der Nationalparkbehoerde waren die Scheiben eingeschlagen und es verrottete verwaist. Der Park war quasi nicht mehr existent. Wie konnte das sein? Wir waren am spaeten Abend angekommen und gewisse Zeitgenossen schliefen schon, ohne dass wir von ihnen wussten.
Schon beim Fruestueck vor unseren Zelten begannen die ersten Coliguachos zu nerven. Und es wurden immer mehr. Trotzdem brachen wir zu einer Wanderung auf entlang des einzig existierenden und fuenf Kilometer langen Weges im sogenannten Nationalpark. Die Coliguachos wurden immer mehr und nur an schattigen Stellen im Wald liessen sie uns manchmal fast in Ruhe. Nach einer halben Stunde bog der Weg Richtung Strand ab und wir hatten gerade eine Phase relativer Ruhe, als uns zwei Chilenen in eine Coliguachowolke gehuellt und wild um sich schlagend entgegengerannt kamen. Waehrend sie an uns vorbeiliefen entschied sich die Haelfte der Brummer dazu, den Wirt zu wechseln. Der Strand war traumhaft und voellig verwaist sieht man von den immer mehr werdenden Coliguachos ab. Bald waren wir in eine laut brummende Wolke diverser Coliguachogangs gehuellt. Nicht zum Aushalten. Nach zweihundert Metern brachen wir die Wanderung ab und sprinteten zurueck in den Wald.
Waehrend des Tages trafen am Campingplatz doch noch ein paar Touristen ein und einige angetrunkene Chilenen brachten uns mit ihrem Krakele um die Nachtruhe. Plagegeister aller Orten.
wasserfall und vulkan osorno
truegerische idylle am lago todos los santos
naranja-frambuesa, im hintergrund senf
schoen anzusehendes coliguachofreies foto
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
Peru
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Chile
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