Cuba und Suedamerika
Chile: Arica, Antofagasta und Copiapó
Von 4400 Metern in Parinacota wollte ich direkt an die Pazifikkueste nach Arica. Dagegen sprach der Streik im oeffentlichen Dienst, denn die Grenze nach Bolivien war mehr oder weniger dicht und so kamen keine Busse. Ein in der Naehe liegender Polizeiposten versprach, mir beim Trampen zu helfen. Gegen elf Uhr tauchte das erste Fahrzeug, ein Gelaendewagen, auf, war aber schon voll besetzt. Eine Dreiviertel Stunde spaeter kam ein LKW und ich wurde mitgenommen. 160 Kilometer bergab fahren. Die karge Landschaft wurde schnell zur Wueste mit Steinen und viel Sand. Spaeter tauchte ein oasenartiges Flusstal auf, das bis hinab an die Kueste in der Naehe von Arica reichte.
Dort traf mich die Zivilisation wie ein Keulenschlag. Ich erblickte das erste MC Donald´s nach vier Monaten und mehr als Viertausend amerikanische Kreuzfahrttouristen hatten die kleine chilenische Stadt fest in ihrer Hand und alle Geldautomaten gepluendert. Ein paar Tage Erholung am grauen Sandsteinestrand von Arica bei immer kuehlem Wind liessen mich die im Vergleich eisigen Berge vergessen
Von nun an ist meine Reiserichtung strikt gen Sueden. Drei Tage hintereinander verbrachte ich in Summe etwa 30 Stunden im Bus bis ich Santiago erreichte. Ich machte Zwischenstopps in Antofagasta und in Copiapo. In Antofagasta ist deutscher Einfluss unverkennbar. Alles dreht sich ums Schoppen (fuer Frauen: das hat nichts mit Einkaufen zu tun, sondern es handelt sich ums Schoppen trinken). Es gibt eine Kette namens Schoppdogs, diverse Lokalitaeten, die sich Schopperia nennen und ein Lokal mit dem wenig chilenischen Namen Bundesschopp. Copiapo liegt in einem oasenartigen Tal mit mildem Klima. Die hospedaje, in der ich landete, wurde von drei aelteren Damen geleitet. Umso ueberraschter war ich, als ich mitten in der Nacht von wenig sittenhaften Geraeuschen aus dem benachbarten und nur mit einer duennen Spanplatte abgetrennten Zimmer geweckt wurde. Fuer die Einen eine hospedaje, fuer die Anderen ein Stundenhotel. Erst sechs Fahrtstunden vor Santiago tauchte langsam wieder Vegetation auf, wenn man von wenigen oasischen Flusstaelern absieht.
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
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