Cuba und Suedamerika
Chile: Nationalparks Altos de Lircay und Siete Tazas
Im Nationalpark Altos de Lircay machten ich gemischte Erfahrungen. Der Park ist weniger touristisch und so in der Vorsaison war er fast menschenleer bis auf ein paar unentwegte Deutsche. Auf dem Weg zum ersten Camp querten wir einen Ronja-Raeubertochter-Wald. Eine Holzueberdachung diente uns als Lager fuer die erste Nacht. Knackende Aeste und eigenartige Geraeusche in der dunklen Nacht liessen meine Nackenhaare zu Berge stehen. Wilde Tier rumorten im undurchdringlichen Dickicht. Am naechten Morgen waehrend des Fruestuecks nahm die Katastrophe ihren Lauf. Eine braunweiss gefleckte und sich illegal im Nationalpark aufhaltende Kuh versuchte ein schwarzes T-Shirt von mir zu verspeisen. In einer heldenhaften Rettungsaktion konnte ich es zwar der Kuh entreissen und zurueckerobern, aber es war nicht mehr zu gebrauchen. Die Kuh hatte es schon wiedergekaeut, es triefte von Kuhsabber und unzaehlige Loecher verteilten sich auf der Oberflaeche. Immerhin hatte sie mein Che Guevara Shirt verschont sonst haette man ihr konterrevolutionaere Tendenzen unterstellen muessen.
Nach einer Tagestour zu einer Berglagune auf der wir diverse Schneefelder queren mussten, starteten wir zu grossen Wanderung hinueber in die Nationalparks Ingles und Siete Tazas. Wir wurden mit totaler Einsamkeit und genialen Ausblicken belohnt. Der Weg war oft nicht zu erkennen, aber mit Hilfe der topografischen Karte fanden wir die Richtung. Am dritten Tag wurde es ein Wettlauf mit der untergehenden Sonne, als wir von einem Bergkamm ins Tal hinabstiegen und kurz vor Dunkelheit in einem einsamen Wald auf einer kleinen Lichtung campierten. Der eisige Gebirgsfluss, den wir am naechten Tag queren mussten, reichte nicht bis zur Huefte wie von einem echten Chile-Kenner prophezeit sondern nur bis kurz unter den Po. Nach vier anstrengenden Tagen verliessen wir den Parque Ingles durch dessen Eingang. Dort hatte weise chilenische Nationalpark-Guides eine noch nie gesehene Schlankheitspforte, die mit einem Zaun und Stacheldraht gesichert war, installiert. Dreiviertel der nordamerikanischen Landsleute koennen dadurch erfolgreich von einem Besuch im Park abgehalten werden. Nach der harten Wanderung bestanden wir ohne Schwierigkeiten den geforderten Schlankheitstest und verliessen den Park durch diese Pforte. Keine Touristen aber dafuer einige der spektakulaersten Wasserfaelle mit natuerlichen Pools warteten etwas weiter talabwaerts im Park Siete Tazas auf uns.
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
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