Cuba und Suedamerika
Chile: Pazifik in Curanipe und Pelluhue
In Talca stiess Pauline, eine Freundin von Kerstin, zu uns, so dass wir ab sofort als Trio unterwegs sind. Unsere erste Reise fuehrte uns an die wilde Pazifikkueste in Chiles kleinem Sueden. Wir strandeten auf dem Campinplatz in Curanipe. Dort hatten am verlaengerten Wochenende (Montag war in Chile Feiertag) schon einige Chilenen ihre Lager aufgeschlagen. Der Platz mit grossen Pinien und einigen gelb gestrichenen und vernagelten Bretterbuden erinnerte an ein Rockfestival, auch wenn der noetige Schlamm und Regen fehlten. Etwas abseits der Anderen gedachten wir auf dem weitlaeufigen Areal zu zelten. Da kam ein vierzahniger Opi an, begruesste uns freundlich und legte uns nahe doch in der Naehe der Anderen zu zelten. Er war offensichtlich so etwas wie der Verwalter dieser Anlage. Die Stellplatzmiete sollte 1000 Pesos (ca. 1 Euro) betragen und er zeigte in Richtung der einzigen offenen Toilettenhaeuschen, die koennten wir nutzen. Duschen waren Fehlanzeige, was angesichts der hygienischen Verhaeltnisse auf den Klos kein Verlust war. Jenen waren schlecht beleuchtet und sehr schummrig, doch dass was wir sehen konnten, liess uns nicht nach mehr Licht verlangen. Montagabend waren wir die Einzigen auf dem Campingplatz, der vierzahnige Opi hatte die Klos mit einem Vorhaengeschloss versehen und war ebenfalls verschwunden. Was blieb, war der Muell, den die Chilenen unter den Pinien verstreut hatten und wir in Paulines festivalerprobten Dreipersonenzelt. Dienstag gegen Mittag verliessen auch wir diesen unwirtlichen Ort und suchten uns eine Cabaña en Pelluhue.
Von Pelluhue aus besuchten wir das Nationalreservat Federico Albert und wie immer waren wir irgendwie spaet dran, so gegen fuenf Uhr trafen wir am Eingang ein, wo gerade ein paar andere Deutsche auch den Park besuchen wollten. Sie brachten in Erfahrung, dass der Park um 17:30 und somit in einer halben Stunde schliessen sollte. Waehrend sie den Parkmitarbeiter geschickt beschaeftigten, konnten wir unbeobachtet schnurstracks in den Park marschieren (gutes deutsches Teamwork), ohne Eintritt zu bezahlen. So hatten wir auch bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen neun Uhr Zeit, uns in Ruhe den Park anzusehen. Danach mussten wir ueber das hohe Holztor klettern, um den Park wieder zu verlassen. Auf dem Rueckweg in einem Sammeltaxi stieg unterwegs ein Chile zu, der im Kofferraum eine Steige Erdbeeren platzierte. Mmmmhhhhh, wie herrlich die Erdbeeren dufteten. Vom Kofferraum verbreitete sich das Aroma im ganzen Auto. Beim Aussteigen erkundigten wir uns, ob wir einige der Erdbeeren abkaufen koennten. In Chile keine Problem und fuer 1000 Pesos bekamen wir ein Kilo der leckeren Fruechte. Auch sonst war Pelluhue ein kulinarisches Kleinod, ein Laden nannte sich Oma´s Kuchen und der Namen hielt, was er versprach.
Ausserdem machte ich eine interessante Erfahrung beim Weinkauf in einem benachbarten Minimercado. Weinflaschen gab es nicht, dafuer holte die Dame einen Tetrapack mit Wein unter der Ladentheke hervor. Ich benoetigte keine Plastiktuete, so dass ich diese ablehnte. Nein, nein, meinte die Dame, ich muesse den Wein in die Tuete tuen, sie verkauften naemlich keinen Wein und ich haette auch nie in diesem Laden Wein gekauft.
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
Peru
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