Cuba und Suedamerika

Reisezeit: Juni 2008 - März 2009  |  von Olli Schäfer

Argentinien: Los Antiguos und Calafate

Der Empfang in Los Antiguos war wenig einladend. Wir trafen auf die griesgraemigsten Latinos, die ich je getroffen hatte. "Das Bett kostet 35 Pesos und wenn ihr Bettlaken und Bettbezuege wollt kostet das 5 Pesos extra." Spaeter mussten wir uns noch anhoeren: "Die Kueche ist nicht zum Kochen da. Ihr koennt euch dort hinsetzen, aber gekocht wird nicht. Ist das klar." Dabei wollten wir an dem Ort sowieso nicht bleiben und so schnell wie moeglich weiter. Das war nicht so einfach. Der Ort war voll von Backpackern, die alle verzweifelt weg wollten. Entlang der Ruta 40 existiert kein oeffentlicher Fernverkehr (auch sonst ist der Verkehr spaerlich, also schlecht zum Trampen), nur private Agenturen bieten Touristenbusse an. Diese waren fuer die naechsten zwei Tage ausgebucht. Was tun?

Der oeffentliche Bus fuhr nach Rio Gallegos und von dort konnte man zu allen gewuenschten Orten weiter. Eine Riesenrunde durchs Land. Statt die Anden herunterzufahren, einmal quer durchs ganze Land bis an die Atlantikkueste und danach wieder alles zurueck bis in die Anden. Sehenswuerdigkeiten entlang der Strecke waren Fehlanzeige. Wir wurden mit einer noch nie gesehenen Eintoenigkeit konfrontiert. Ein Chilene hatte uns schon fruehzeitig vor der argentinischen Seite gewarnt: pura pampa. Er hatte Recht. Ausser Pampa, unzaehligen Strommasten (manchmal mit und manchmal ohne Kabel), einigen antiquarischen Oelfoerderpumpen in Aktion sowie diversen Autowracks war nichts zu sehen.

pura pampa

pura pampa

Solch Weite und Einsamkeit scheint nicht fuer jeden Geist gesund zu sein. Manch einer neigt zu Rabaukentum aus Langeweile. Wir verliessen eine groessere doch unbedeutende Stadt in der Pampa auf einer staubigen Piste und als wir dort gegen Mitternacht ein Stueck in voelliger Dunkelheit passierten, hoerten wir auf einmal laute Schlaege. Der Bus war nicht ueber einen Felsbrocken gefahren, wie ich erst vermutete, sondern mit Steinen beworfen worden. Einer der Steine hatte die Rueckscheibe durchschlagen, welche in kleinen Splittern im Businneren verstreut lag. Zum Glueck hatte keiner so weit hinten gesessen.

Nach zwei langen Busfahrten landeten wir in Calafate, dass trotz ausuferndem Tourismus nicht ohne Charme ist. Pampers-Tours (tucantravel.com), die mir schon in Bolivien ins Auge gefallen waren, durften da nicht fehlen.

Der in der Naehe liegende Gletscher Perito Moreno ist einer der aktivsten weltweit und kalbt (ja, das heisst wirklich so) im Minutentakt. Bei stroemenden Regen brachte uns ein Schiff der Kalbzone so nahe, wie das erlaubt ist. Spaeter hoerte es doch noch auf zu regnen und der gewaltige Gletscher konnte sich in besserem Licht praesentieren.

eisige spitzen im regen

eisige spitzen im regen

glaciar perito moreno

glaciar perito moreno

dito

dito

© Olli Schäfer, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
on the road...
Details:
Aufbruch: 16.06.2008
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 24.03.2009
Reiseziele: Kuba
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Olli Schäfer berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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