Cuba und Suedamerika
Auf nach Cuba: Cusco und Umgebung
Cusco hinterlaesst ein zwiespaeltiges Gefuehl. Einst der Nabel der Welt und Inkas wie Christen gleichermassen ein heiliger Ort ist es mittlerweile zu einem Party-Ort wie El Arenal, Ko Phangan, Prag oder Goa verkommen. Nur ein weiteres Gringotenango auf der Landkarte. Drogen aller Art und kaeuflicher Sex warten an jeder Inkamauer auf den Gringo. Es wimmelt von gestrandeten Gestalten wie alt gewordenen Hippies, orientierungslosen Rastafaris, Pseudo-Volunteers (arbeiten in Pseudo Hilfsprojekten, wie z. B. in einem Restaurant, wo auf der Speisekarte zu lesen war, dass die Einahmen zum Teil einem Projekt zugute kommen sollen und dass davon Peruaner zu Koechen und Kellnern ausgebildet werden sollen. Die Realitaet war eine Gringa als Bedienung, die nicht mal Spanisch sprach), Schamanen, Esoterikern und anderen Scharlatanen, die eine Spiritualitaet suchen, die sie selbst laengst zerstoert haben. Bemitleidenswert sind die zwangsprostituierten Alpakas, die von Indigenas durch die Strassen gescheucht werden, damit Touristen davon Fotos machen koennen. Dann doch lieber alpaka a la plancha. Trotz allem ist Cusco eine wunderschoene Stadt mit grandiosen Kirchen, lebhaften Plaetzen und engen Gassen (ideal fuer Drogengeschaefte aller Art), aber wieviel prachtvoller war es zu Inkazeiten mit goldenen Palaesten. Davon sind nur noch einige Grundmauern geblieben, die die Spanier nicht abreisen konnten und die auch allen Erdbeben - im Gegensatz zu den Kirchen - trotzten. Genial und bis heute ein Raetsel ist das fugenlose Zusammenfuegen der Steine durch die Inkas.
Ab und zu ist es interessant - wenn auch wenig erholsam - in einem dormitory zu uebernachten. In Cusco teilte ich jenes in meiner ersten Nacht mit zwei Argentiniern, die sich Drogen aller Art reingezogen haben, und einem erfolglosen israelischen Schuerzenjaeger. Beim Betreten des Zimmers waberte mir ein Marihuana-Wolke entgegen, vier Rumflaschen in verschiedenen Stadien des Leerseins und all das, was Backpacker sonst so mithaben, war gleichmaessig im Zimmer verstreut. Der Israeli hatte zwei Betten in dem Zimmer fuer Peruanerinnen reserviert, die aber nie kamen, so dass mir schliesslich eines davon zugeteilt wurde.
Oberhalb von Cusco liegt die Inkafestung Sacsaywaman und eine Tagestour fuehrte mich mit einem Schweizer zu der Anlage von Tipon, einem seit der Inkazeit ununterbrochen funktionierenden Bewaesserungsystem. Der Ort ist ausserdem bekannt dafuer, dass man lecker Cuy (Meerschweinchen) essen kann. In einem urigen Gartenlokal haben wir denn so einen knusprig in Holzkohleofen gegarten Nager genagt.
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
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