Cuba und Suedamerika
Chile: Pucon und Nationalpark Huerqehue
Fast drei Wochen hat uns Pucon nicht losgelassen. Nur Pauline mussten wir dort verabschieden, denn ihr Rueckflug nach Deutschland nahte. Laengere Ausfluege in die herrliche Umgebung unterbrachen unsere drei Pucon-Aufenthalte. Der Ort ist eine Mischung aus Zermatt, St Tropez und Jackson Hole, also ein Touristenzentrum der High Society, dass sich aber seinen speziellen chilenischen Charme bewahrt hat. Kulinarisch haben wir es uns mit koestlichem japanischem Sushi (lokale Variante mit Avocado und Frischkaese) und dekadenten deutschen Kuchen (Trufa, einen Schokoladentrueffeltorte) richtig gut gehen lassen. Ausser Gourmettempeln und teuren Boutiquen gibt es genau zwei Ampeln in Pucon, eine davon am zwei Kilometer ausserhalb gelegenen Megasupermarkt nach nordamerikanischem Vorbild und die anderen mitten im Ort. Diese stand waehrend unseres gesamten Aufenthaltes immer auf Gruen; alles andere waere sehr ungesund gewesen, denn es handelt sich um eine Vulkanampel, die den Gemuetszustand des ueber dem Ort thronenden und hyperaktiven Villarica-Vulkans anzeigt.
Sylvester wird auch in Chile gefeiert, wobei nicht nur die Temperaturen anders als gewohnt waren. Die gemeine Boellerei scheint nicht nur verpoent sondern auch verboten zu sein; in den Geschaeften fand sich nichts dergleichen zum Verkauf, dafuer wurde am Strand ein offizielles Feuerwerk in den Himmel geschossen. Dieses konnte mit einigen special effects glaenzen, die ich noch nie gesehen hatte. Die Gepflogenheiten beim Feiern sind ebenfalls deutlich anders als in der alten Welt und gleichen eher einem von Disneyland organisiertem Kindergeburtstag. Besoffene waren nicht zu sehen und auch andere Ausfaelle sowie Krakeler konnten wir nicht beobachten. Dafuer wurde beim Feuerwerk gejubelt und Beifall geklatscht wie bei einer Zirkusvorfuehrung. Nach Mitternacht loeste sich alles schnell auf und jeder fuhr in seinem Auto durch die Gegend, so dass sich selbst im beschaulichen Pucon Verkehrsstaus bildeten.
Chilen haben eine unverkrampftes Verhaeltnis zur deutsche Vergangenheit. So wird der Name "Hitler" gern in den Mund genommen und ein freundlicher Chilene verabschiedete sich von uns nach einem kurzen ironischen Gespraech mit den Worten: "Gruesst Hitler von mir."
Der idyllische Nationalpark Huerquehue ist von Pucon aus ein perfektes Ausflugziel zumal es sich dabei um eine coliguachofreie Zone handelt. Warum es diese fliegenden Gangster dort nicht gibt aber sonst ueberall in Mittel- und Suedchile, bleibt ein Raetsel. Wir campierten drei Naechte an einem See und machten zwei grosse Wanderungen inklusive einer Bergbesteigung.
Aufbruch: | 16.06.2008 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Uruguay