Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Botanischer Garten
Jardin Botanico
Uns wurde gesagt, dass der Botanische Garten in Medellin auch besonders sehenswert ist und da haben wir uns für Sonntag vorgenommen, in das Gebiet Carabobo Norte zu fahren, um dort einiges anzuschauen. Sind also mit dem Bus und mit der Metro zur Haltestelle Universidad gefahren und von dort sieht man gleich das moderne Emfangsgebäude vom Jardin Botanico. Der Eintritt war gratis, was uns natürlich sehr gefreut hat. Im Botanischen Garten sind wir gleichmal durch den tropischen Wald spaziert. Dort haben wir dann eine sehr nette Bekanntschaft mit einem Aquarellmaler gemacht, der schon seit vielen Jahren dort seinen Stammplatz hat und schöne kolumbianische Bilder aufs Papier fesselt. Haben ihm auch ein Bild abgekauft und er hat uns noch ein kleines dazugeschenkt. Im Gespräch mit ihm ist uns bewusst geworden, dass Alltagskonversation in Spanisch echt schon gut funktioniert.
In der Mitte vom Park gibt es das Orquideorama, das ist ein risieges Dach in Form von Bienenwaben. Soll irgendwie einer Orchidee ähneln. Die Orchidee ist übrigens die Nationalblume von Kolumbien. Unter diesem Dach im Schatten waren mehrere Gymnastikprogramme am laufen, wo einfach jeder die Chance hat, mitzumachen. Manche haben sogar ohne Matte mitgeturnt. Der ganze Garten hat uns irgendwie echt bezaubert. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Er ist eine ruhige Oase in der Stadt und da der Eintritt gratis ist, sind sehr viele Studenten (die Universidad de Antioquia ist ganz in der Nähe) im ganzen Park verteilt und lernen oder üben mit ihren Musikinstrumenten. Wir haben ein Blasorchester gehört, viele Streichorchester, Trommler und auch Einzelpersonen, die mitten in schönster Natur ihre Stücke proben. Wir sind auch einigen Fotografen begegnet, in Begleitung von jungen Frauen in glitzernden Prinzessinenkleidern. Wir waren natürlich auch fleißig dran am Fotografieren. Wir haben die Kamera immer wieder hin und hergereicht, weil wir beide immer wieder Details entdeckt haben, die wir fotografieren wollten. Neben vielen wunderschönen Blumen und interessanten Gewächsen gab es auch einen Wüstengarten mit allerlei verschiedenen Kakteen und einen Palmengarten. Ein Höhepunkt am Schluss war noch das Schmetterlingshaus, wo man durchlaufen konnte und hunderte schöne Mariposas (Schmetterlinge in Spanisch) einem um den Kopf geflogen sind. Haben da noch sehr viele schöne Schnappschüsse gemacht. Ach ja, was auch noch sehr interessant war: viele junge Leute haben außergewöhnliche Dinge geübt im Park, wie zum Beispiel japanischen Schwertkampf oder Cheerleading. Im Palmengarten haben wir dann noch ein ganz faszinierendes Pärchen entdeckt, die eine bestimmte Art von Gymnastik gemacht haben. Ihr müsst einfach die Fotos anschaun, wir können es gar nicht beschreiben. Auf alle Fälle hatte er sehr starke Arme und Beine und sie hat nie den Boden berührt... Inwischen hat sich bei uns beiden der Hunger bemerkbar gemacht und wir haben schweren Herzens diese Oase verlassen, um uns etwas zu essen zu suchen. Irgendwie hatten wir ja voll Lust auf Italienisch...
Von der Metrostation aus - im roten Gebäude gibt es ein Museum mit interaktiven Möglichkeiten - wir habens uns nicht angeschaut.
Die Jungs spielen hier die Querflöte, die Mädels die Klarinette. War moderne, sehr schräge Klassik, war interessant zuzuhören.
Parque de los Deseos
Wir sind zum Parque de los Deseos (Park der Wünsche) spaziert und haben dort im Casa de la Musica (Haus der Musik) dann ein kleines Restaurant gefunden, das uns angesprochen hat: Thai Food. Wir haben wirklich sehr lecker gegessen und wurden wieder an unsere schöne Zeit in Thailand zurückerinnert... Anschließend haben wir uns bei einem Donutstand, wo die frischen Donuts aus der Maschine gepurzelt sind, noch 6 kleine Donuts mit Schokosauce gekauft. Der Parque de los Deseos ist auch eine Art Erholungspark, besonders für Familien mit kleinen Kindern. Es gibt hier nämlich allerlei Wasserspiele und Sand für die Kinder und gemütliche Schattenplätze für die Eltern. Wir haben uns mit unseren Donuts also auch einen schönen Platz gesucht und ein bisschen Siesta gemacht. Als ich später dann auch mal mit dem Füßen ins Wasser bin, hat gleich eine Aufseherin von der anderen Seite ins Megaphon gerufen: "Gringo, no!"
Da bin ich richtig erschrocken, hab gar nicht gecheckt, dass das Becken nicht zum Reingehen war, sondern nur die vielen Fontänen zum Erfrischen sind. Außerdem hab ich bis jetzt immer gedacht, dass ich nicht so auffall hier in Südamerika, weil ich eh auch ein dunkler Typ bin. Falsch gedacht, ich schau also doch aus wie ein Gringo (Nordamerikaner)...
Da das Planetarium im Umbau steckt und auch die Uni nicht zu besichtigen war, haben wir uns entschlossen, noch zum Centro Historico zu fahren.
Centro Historico
Dort war das Umfeld dann auf einen Schlag ganz anders. Hier haben viele Bettler rumgelungert und wir wurden immer wieder mal angesprochen, was uns wirklich unangenehm war... Und zum Fotografieren haben wir immer nur ganz kurz die Kamera rausgeholt und dann wieder im Rucksack verstaut. Haben zwei Kathedralen besichtigt und den Parque Berrio und Plaza Bolivar. Interessant war, dass wir zwei Straßenprediger gesehen haben, die mit der Bibel in der Hand dortstanden und ins Mikro gepredigt haben. Wir haben den Mut bewundert. Wir haben uns hier aber nicht lang aufgehalten, weil wir uns nicht sehr wohl gefühlt haben, war doch ziemlich überfüllt mit vielen komischen Gestalten. Also in der Nacht würd ich hier nicht rumspazieren. Stefan und ich waren auch noch nie so froh, überall Polizei zu sehen... Inwischen waren wir auch müde vom vielen Herumlaufen und so sind wir mit der Metro zurückgefahren zur Station Exposiciones und haben von dort dann nach einem Bus gesucht, der Richtung Uni fährt. War gar nicht so leicht. Haben dann einen jungen Busfahrer auf Spanisch gefragt, ob der Bus zur Universidad Adventista fährt und er hat nur gemeint "Si, Universidad!" Sind also eingestiegen... Da wir die Richtung und die Adresse der Uni kennen, konnten wir ein bisschen mit aufpassen und haben uns dann gewundert, dass wir immer mehr links abbiegen. Wir waren also zu weit links, um auf der Calle 33 und Carrera 84 anzukommen. Schlussendlich waren wir dann die letzten Gäste im Bus und als der stehen geblieben ist und "Universidad" gesagt hat, haben wir gecheckt, dass er die Universidad de Medellin gemeint hat. Haben ihm nochmal gesagt, dass wir die Universidad Adventista gemeint haben und da hat er uns kurzerhand mit seinem großen Bus hingefahren. War echt voll lieb. Bei uns würd es sowas nicht geben, dass ein Busfahrer einfach von seiner Route abweicht, um ein paar Touristen heimzufahren. Waren dann sehr froh, als wir wieder im Unicampus waren und uns wieder völlig sicher fühlen konnten...
Das Gebäude soll eine Nähnadel mit Nadelöhr darstellen. Ist ein wichtiges Gebäude für die florierende Textilindustrie hier in Kolumbien.
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
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