Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Unsere ersten Wochen auf der Fundacion
"Nächstes Jahr werde ich Erde zwischen den Fingern haben, keine Computertasten!", vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an diese Aussage von mir letztes Jahr. Jetzt ist eingetroffen, was ich mir selbst prophezeit habe und wir arbeiten nun seit fast drei Wochen auf der "Fundacion las Delicias" (zu Deutsch etwa "Stiftung die Vergnügte oder Entzückte") im Garten mit. Das heißt Mirjam seit einigen Tagen aufgrund des momentanen Personalmangels und ihrer Ausbildung als Krankenschwester schon im Gesundheitszentrum. Obwohl unsere Tage sehr ausgefüllt sind und wir gerade so zum Mails bzw. Blog schreiben kommen, fühlen wir uns der Philosophie der Gesundheitsgrundsätze gemäß überhaupt nicht gestresst. Marcelino, einer der Langzeitbewohner hier auf der Fundacion, erzählt uns auch immer wieder, das er seit zwei Jahrzehnten Landwirtschaft hier auf keinen Fall mehr tauschen will, weil er Freiheit spürt!
Wir stehen zwischen vier und fünf Uhr morgens auf, um nach unserer Angewohnheit persönliche stille Zeit mit dem Herrn Jesus Christus zu haben, das heißt konkret Bibellesen und Gebet. Um halb sechs gibts dann Morgenandacht für alle, bis acht fangen dann alle schon an zu arbeiten, Mirjam wischt und kehrt gerade im Gesundheitszentrum die Räumlichkeiten durch. Nach dem Frühstück von acht bis neun (oder auch mal halb oder um zehn, wenn man grad im Gespräch mit wem hängenbleibt, speziell mit Jodi und Neckisha aus Guayana, die beiden sprechen daher Englisch), werd ich dann Mimi unterstützen. Mittagessen ist um eins und bis jetzt hatten wir danach immer frei. Manchmal waren noch kleine Salatpflänzchen oder ähnliches zu verpflanzen, was man bei der stechenden venezuelanischen Sonne besser in den Abendstunden macht. Oder wenn es nicht nach Regen aussieht, dann gießen wir noch am Abend.
Der Großteil der Leute die hier wohnen, ist zur Zeit für knapp zwei Wochen nach Kolumbien gefahren, auf einen Jugendkongress. Es sind also viele oder hauptsächlich junge Leute hier, die eine zweijährige medizinisch-therapeutische Ausbildung machen. Der Fokus liegt dabei auf natürlichem und biblischem Lebensstil und kann in acht einfachen Grundprinzipien zusammengefasst werden: Nutrition (Ernährung), Exercise (Bewegung), Water (Wasser trinken), Sun (Sonne), Temperance (Mäßigkeit), Air (frische Luft), Rest (Schlaf), Trust (Vertrauen in Gott). Die Anfangsbuchstaben der englischen Worte ergeben eine leicht zu merkende Abkürzung, nämlich NEWSTART (Neubeginn). Dass das Prinzip und die Heilmethoden von Erfolg begleitet sind, durften wir schon am Beispiel einiger Patienten im Gesundheitszentrum selbst erleben: Es sind zwischen zehn und fünfzehn Leute hier mit den verschiedensten Leiden wie Depressionen, Epilepsie, Asthma, Arthritis, Bluthochdruck bis hin zu Tumorerkrankungen. Wir freuen uns schon sehr darauf, in ein paar Wochen selbst im Gesundheitszentrum aktiv mitzuarbeiten und werden dann auch ein bisschen detaillierter darüber berichten. Wenn am Donnerstag alle wieder aus Kolumbien zurück sind, geht am folgenden Montag dann auch regulär der Unterricht hier los. Bis dahin genießen wir unsere vegane Kost - wir hätten wirklich nicht gedacht, dass das so sättigend, vielfältig und lecker sein kann!
s(15.8.)
Wir packen unseren hinterlassenen Koffer aus und freuen uns über ein paar österreichische Schmankerln - ach, wie schön man sich doch auch selbst überraschen kann...
Der kleine Esteban (mein venezuelanischer Namensvetter, schreibt man nicht so, aber so sprechen sies aus) mit seiner Mutti beim Singen während dem Gottesdienst.
Im Garten gibts Baumriesen wie bei uns auch.
Das erste "große" Tier, dass wir hier gesehen haben: Ein Tausendfüßer, mit größerer Schuhnummer als bei uns...
Über diese tote Korallenschlange (über echt oder nicht, also giftig oder nicht gibt es geteilte Meinungen) sind wir ohne es zu bemerken drübergestiegen. Laura hat uns dann darauf hingewiesen, seitdem sind wir viel aufmerksamer
Die Beete werden mit Meßschnur gerade angelegt.
Das Ding hat ausgesehen wie eine Baby-Vogelspinne, auf jeden Fall hat sie sich nicht die Beine rasiert!
Sara ist irgendwie in diesen Kübel reingerutscht und kommt jetzt nicht mehr alleine raus...so ein Pech aber auch!
Warten auf besseres Wetter?
Jodi, die Schulleiterin der adventistischen Schule in Guayana. Mit ihr hatten wir die größte Gaudi hier, leider fährt sie heute Abend wieder zurück.
Es gibt hier keinen Grund Essen zu bunkern, außer den, dass man die guten Sachen nicht am Boden verfaulen lassen will! Das Abendessen macht sich jeder hier selbst, Frühstück und Mittagessen gibts gemeinsam.
Bei unserem ersten Ausflug in die Stadt nach Barquisimeto haben wir Enrique vor seiner genialen Boutique kennengelernt.
Er hat uns zu einem wirklich genialen Kurs Dollars getauscht, weil er die selbst für seine Einkäufe an Kleidung braucht. Witzig war, dass er die Fundacion kennt und jeden Tag zum Mittagessen ins "Natural Food Plaza" kommt!
Leider sind 80 neue Namen kurzer Zeit zu viel für unsere Gehirne. Trotzdem war das hier ganz lustig
Melanie, Samuel und Axa, die drei Kleinsten in unserem Haus (vier Familien), waren so süß, wie sie Hand in Hand über die Wiesen spaziert sind.
Der Kleine hat leider seit vier Monaten keine Mama mehr (Dengue-Fieber)... Umso mehr braucht er die Nähe vom Papa. (Wir bewundern Miguel sehr als Witwer mit drei kleinen Jungs.)
Polizeikontrolle, den Führerschein bitte! (Er hat mich nur angegrinst, hab ich zu wenig Authorität Kindern gegenüber?)
Der Photoklassiker.
Mimi liebt nicht das Kloputzen...
Avocados, so groß wie kleine Wassermelonen.
Jodi und Neckisha kochen heute eine Spezialität aus Guayana...
Das war unglaublich und brauchte wieder mal Sara (elf Jahre) für einen Größenvergleich: Eine Brennnessel!
Und schreibt auch die eine oder andere Liebesbotschaft mit Wasser auf trockenes Holz (aber für spätere Generationen abfotografiert!)
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
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