Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Quito - Capital Americana de la Cultura 2011
Unsere 5 Tage in Quito sind viel zu schnell vergangen. Wir waren richtig fasziniert von dieser ecuadorianischen Großstadt (Quito ist zwar Hauptstadt, aber nur die zweitgrößte Stadt des Landes). Der Charme von Quito, der uns so das Herz erobert hat, war so einzigartig durch die Freundlichkeit und die vielen Lächler der Einwohner. Wo sonst wird man auf der Straße so oft ohne besonderen Grund freundlich angelächelt...? Wir haben es bisher so noch nie erlebt! Und speziell auch die Indianer, die Obst und Gemüse auf der Straße verkaufen, haben eine ganz herzliche Ausstrahlung. In Quito sieht man sehr viele Indianer mit ihren Hüten und traditionellen Gewändern, sie sind einfach Teil des Stadtbildes.
Unser Freund Gerd, der deutsche Hostelbesitzer, mit seiner Linda! Muy lindo
(Photo ist schief wegen Selbstausloeser...)
Ein besonderer Höhepunkt war für uns der Tagesausflug zum "Mitad del mundo" (Mittelpunkt der Erde), also zum Äquator, der sich ein paar Kilometer nördlich von Quito befindet. Zuerst haben wir jedoch noch eine kleine Ökotour gemacht zum Vulkankrater Pululahua, der weltweit der einzige Krater ist, der von Menschen bewohnt ist. Unser Führer hat uns unterwegs auf einem Kräuterlehrpfad alle möglichen Pflanzen und deren Wirkungen erklärt, was sehr interessant für uns. Sind bis auf ca. 3000m aufgestiegen. Uns hat besonders beeindruckt, dass auf dieser Höhe so eine reiche Pflanzenvielfalt war, wo es bei uns auf dieser Höhe nur noch Steine und Schnee gibt. Und hier wachsen einfach 25 verschiedene Orchideensorten... Stefan hat auch unterwegs ein Blatt ausprobiert, das einem den Mund betäubt, wenn man es kaut. Wird zum Beispiel bei Zahnschmerzen verwendet!
Unsere Gruppe, bestehend aus zwei Paeaerchen (schaut gut aus ohne Umlaute *gg*) und dem Fuehrer auf dem Weg zum Kraterrand.
Das betauubt und desinfiziert!
Ausserdem ist so ziemlich jede zweite Pflanze psychoaktiv, also nicht einfach zum Probieren!
Danach haben wir in einem Museum sehr viel über die Vergangenheit Ecuadors und die noch bestehenden Indianerstämme und deren Riten erfahren, einen echten Schrumpkopf der Shuar-Indianer gesehen und einige Experimente gemacht, die man nur am Äquator durchführen kann. Beispielsweise haben wir gesehen, was für einen Unterschied es für Wasser in einem Waschbecken macht, ob es nördlich, südlich oder genau über dem Äquator steht, da machen nämlich schon 2m einen gewaltigen Unterschied und der Wasserwirbel dreht sich plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Und direkt über dem Äquator gibt es gar keinen Wirbel. Das muss man einfach gesehen haben! Nachdem wir uns auch einen ganz speziellen Kuss gegeben haben, Stefan in der nördlichen Hemisphäre stehend und ich auf der südlichen Hemisphäre, sind wir begeistert und mit viel neuem Wissen bereichert wieder zurück nach Quito gefahren.
Unser Guide mit einer Babyspinne! Jawohl, die Mutter ist angeblich nochmal doppelt so gross und lebt im Amazonasgebiet! Wer hat sich bloss getraut, ihr das Baby wegzunehmen...
Tatata-tataaa: Der beruehmt-beruechtigte, sagenumwobene und gefuerchtete "Penisfisch"! Ja, es gibt ihn wirklich, er klettert auch wirklich gern Harnroehren hoch (maennchen und weibchen, wohlgemerkt) und ist viel groesser, als ich mir gedacht hab! Uarrgh....
Natürlich haben wir uns auch einiges von der Stadt selbst angeschaut, sind viel herumgelaufen und haben auch öfters für 25 Centavos (hier gibt es den US-Dollar) pro Person den Trole benutzt, eine Art Bus mit Oberleitung, der allerdings meist unbarmherzig vollgestopft war, das heisst, man muss sich nicht festhalten, weil man eh nicht umfallen kann... Weil wir so groß sind im Vergleich zu den Ecuadorianern, wurden wir auch oft als Haltestange mitverwendet!
Unser Ausflug zur Seilbahn wurde vom Regen und den hohen Preisen gestoppt! Am Eingang gabs einen Mini-Prater, allerdings sehr trist und ausgestorben...
Bei der Rueckfahrt im Bus fing es an aus Eimern zu schuetten und zu hageln. Wir alle (vielleicht 10 Leute) haben also gestreikt auszusteigen, so musste der Bus warten.
Hier ist ein Trole falsch abgebogen und hat fuer einige Zeit den kompletten Verkehr hinter ihm lahmgelegt. Wir waren hinter ihm der zehnte Trole, der vielleicht schon 20 Minuten gestanden ist und haben deshalb zu Fuss fortgesetzt.
Die prachtvolle Dominikanerkirche gegenueber unseres Hotels von innen, mit hunderten Marienstatuen und -bildnissen...
Am Sabbat waren wir in einer Adventgemeinde, die wir durch Zufall auf unserem Weg zum Mitad del mundo entdeckt haben. Wir wurden gleich sehr herzlich aufgenommen und auch zum Mittagessen eingeladen. Haben auch einen feinen Nachmittag mit dieser Familie erlebt und wurden dann eingeladen, doch beim Abendprogramm von unseren Erfahrungen zu erzählen, was wir natürlich gern gemacht haben. Es war für uns auch ein ganz neues Erlebnis, weil wir zum ersten Mal auf Spanisch öffentlich ins Mikro geredet haben und nicht nur zwei Wörter wie "Buenas noches". Haben also wirklich gemerkt, wie viel wir schon gelernt haben. Haben von unseren Erlebnissen in Cuba und auch von Cali erzählt. Diese Gemeinde hat uns gleich sehr ins Herz geschlossen und zum Abschluss sind wir noch mit Wünschen und kleinen Geschenken überschüttet worden. Nach dem Abendprogramm wurden wir noch zu einer kleinen Stadtrundfahrt eingeladen, und so haben wir von zwei verschiedenen Stellen Quito von oben und bei Nacht gesehen und auf einem der Hügel wurden wir zum Aufwärmen zu einem Becher heißer Naranjilla eingeladen (sind später draufgekommen, dass diese Frucht in Kolumbien Lulo heisst und wir sie also schon kannten). War nämlich wirklich sehr kalt... Quito liegt ja auf 2800m und wenn man dann auf den umliegenden Hügeln ist, ist man schnell mal auf 3000m.
Eine leere Gemeinde nach dem Abendprogramm
Alles hier kommt mir vor wie aus den 80ern, die Vorhaenge, die Plastikblumen, auch draussen auf der Strasse die Geschaefte und was sie verkaufen - ein ganz eigenes Flair.
Diese Marienstatue wurde auf einem Huegel erbaut, auf dem ehemals ein Sonnentempel der Inkas stand - sehr bemerkenswert, wenn man sich die Geschichte der kath. Kirche ein wenig ansieht, wie alle moeglichen Riten einfach uebernommen wurden!
Am Sonntag haben wir nach dem Rucksackpacken noch einen kleinen Spaziergang durch das historische Zentrum gemacht. Die Straßen waren an diesem Tag besonders belebt, weil ja 1. Mai war und alles Volk dadurch auf den Beinen war. Um drei gings dann weiter Richtung Latacunga und Saquisili, wo wir von Consuelo, unserer Bekanntschaft von einem Gesundheitsgeschäft, in ihrem Haus erwartet wurden.
m (4.5.)
Viele Menschen auf der Strasse, die am 1. Mai den Gruendungstag des Illuminatenordens feiern...ach nein, natuerlich "Tag der Arbeit".
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
Kolumbien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien