Mimi & Stefan in Südamerika 2011

Reisezeit: Januar - Dezember 2011  |  von Mirjam & Stefan Hofmann

Laguna 69

Ivan, unser Couchsurfing-Gastgeber und gleichzeitig Touristenguide in Huaraz hat uns noch gesagt, wie wir am Sonntag auf eigene Faust (das heisst ohne Tour, was viel günstiger ist) zur Laguna 69 kommen. Er hat uns einen handgezeichneten Plan mit allen wichtigen Details in die Hand gedrückt und uns gesagt, am besten wärs, wenn wir den Colectivo um 6 Uhr nehmen. Da haben wir schon geschluckt, haben eigentlich gedacht, das ist eine gemütliche Wanderung, wo wir nach einem schönen Frühstück dann aufbrechen... Na gut, Ivan hat uns also um 5:10 aufgeweckt und wir haben leise unseren Rucksack gepackt und uns warm angezogen (mit langer Unterwäsche, Handschuhe und Mütze erstmal in den Rucksack), die Lagune liegt nämlich auf ca. 4600m.

Waren richtig stolz auf uns, dass wir den Colectivo um 6 Uhr geschafft haben (wer uns gut kennt, weiß warum . Wir haben die allerletzten Plätze im ersten von zwei Bussen bekommen, das heisst bei solchen Colectivos, dass wir ziemlich eng Knie an Knie an jemanden drangedrückt waren. Mir ist auch mein rechtes Bein eingeschlafen deshalb. Aber wir sinds ja schon von hier gewohnt...

Bei der Hinfahrt konnten wir die geniale Cordillera Blanca bewundern, deren Gipfel in der Morgenstimmung mit rosa Wolken umgeben waren. Haben mangels Bewegungsfreiheit leider kein Foto machen können...

Wir mussten nach einer Stunde umsteigen in den nächsten Bus, der direkt in den Nationalpark Huascaran hineinfuhr. Jetzt konnten man diese Wege nicht mehr Straßen nennen, der Fahrer hatte alle Hände voll zu tun, den Schlaglöchern auszuweichen. Die Aussicht war aber genial, man sah überall schneeebedeckte Sechstausender (unter ihnen der Huascaran, der höchste Berg Perus mit ca. 6700m), Gletscher und Lagunen.

Nach weiteren zwei Stunden kamen wir an der Stelle an, wo endlich unsere Beine wieder Freiheit erlangt haben und selber zeigen konnten, was so in österreichischen Beinen steckt! Die Landschaft hier war so genial, man kann es sich ungefähr wie in unseren Alpen vorstellen, nur dass halt alles gleich 2000m höher liegt. Durch das Tal sind mehrere Flüsse geflossen, wir haben Kühe, Esel und Pferde auf den Weiden gesehen und an den Felswänden mehrere Wasserfälle. Das Genialste ist hier, dass die Vegetation bis auf 4500m immer noch sehr reich an wunderbar bunten Blumen und Gräsern ist.

Zu sagen ist nur noch, dass wir dann beim Anstieg ganz schön den Sauerstoffmangel gemerkt haben und halt nicht mehr so viel miteinander reden konnten. Den letzten Aufstieg zur Lagune haben wir uns wirklich Schritt für Schritt mit mehreren Wasserpausen hochgekämpft. Wir waren uns später einig, dass wir uns gefühlt haben, als ob wir 80 Jahre alt wären...

Aber wir habens hoch geschafft, und ich hab meinen bisher höchsten Punkt betreten mit der Lagune (Stefan war durch seine Gipfelbesteigung ja schon ein Stück höher).

Die Eindrücke können aber nur die Fotos richtig beschreiben...

m (7.6.)

Hier sind wir aus dem Bus ausgestiegen, nach zwei Stunden Fahrt durch diese traumhafte Landschaft.

Hier sind wir aus dem Bus ausgestiegen, nach zwei Stunden Fahrt durch diese traumhafte Landschaft.

Es ging los durch einen kleinen Wald, über wilde Bäche...

Es ging los durch einen kleinen Wald, über wilde Bäche...

...um bald am leicht ansteigenden Hochplateau zu stehen.

...um bald am leicht ansteigenden Hochplateau zu stehen.

Blick zurück auf den Huascaran, mit 6.768 Metern höchster Gipfel Perus!

Blick zurück auf den Huascaran, mit 6.768 Metern höchster Gipfel Perus!

Ein Bauer treibt seine Pferde zusammen.

Ein Bauer treibt seine Pferde zusammen.

Baum mit abblätternder Rinde (wie Touristenhaut )

Baum mit abblätternder Rinde (wie Touristenhaut )

Blumen...

Blumen...

...Kälber...

...Kälber...

...und Almhütten...

...und Almhütten...

...die alles wie ein Bilderrahmen einrahmen!

...die alles wie ein Bilderrahmen einrahmen!

Donnernde Wasserfälle...

Donnernde Wasserfälle...

...aus denen wir kristallklares Wasser trinken konnten.

...aus denen wir kristallklares Wasser trinken konnten.

Ein Eselchen stellte sich uns in den Weg.

Ein Eselchen stellte sich uns in den Weg.

Vor uns ein Stück majestätische "Cordillera Blanca"

Vor uns ein Stück majestätische "Cordillera Blanca"

...

...

Atemlos wagen wir wieder einen Blick zurück.

Atemlos wagen wir wieder einen Blick zurück.

So, nach einem anstrengenden Anstieg haben wir uns eigentlich schon am Ziel geglaubt...doch da war keine Lagune

So, nach einem anstrengenden Anstieg haben wir uns eigentlich schon am Ziel geglaubt...doch da war keine Lagune

Auf dem handgezeichneten Plan von Ivan war ja vorher noch eine kleine Lagune eingezeichnet. Leider war den Entfernungen am Plan überhaupt nicht zu trauen...

Auf dem handgezeichneten Plan von Ivan war ja vorher noch eine kleine Lagune eingezeichnet. Leider war den Entfernungen am Plan überhaupt nicht zu trauen...

...doch endlich: Eine Beschilderung!

...doch endlich: Eine Beschilderung!

Die Pflanzenwelt wird immer karger.

Die Pflanzenwelt wird immer karger.

Wieder ein Anstieg. Wir reden inzwischen schon recht wenig miteinander weil wir auf ca. 4.700 Meter nurmehr schnaufen.

Wieder ein Anstieg. Wir reden inzwischen schon recht wenig miteinander weil wir auf ca. 4.700 Meter nurmehr schnaufen.

Ist das da vorne wirklich ein blauer Schimmer? Höher kanns ja eigentlich nimmer gehn, weil da vorn beginnt ja schon der Gletscher...

Ist das da vorne wirklich ein blauer Schimmer? Höher kanns ja eigentlich nimmer gehn, weil da vorn beginnt ja schon der Gletscher...

Und hier strahlt sie uns zum ersten Mal in ihrem schönsten Blau an, die Laguna 69 (ausgesprochen: sesentaynueve)!

Und hier strahlt sie uns zum ersten Mal in ihrem schönsten Blau an, die Laguna 69 (ausgesprochen: sesentaynueve)!

Sehr kool!

Sehr kool!

Micaaaa!

Micaaaa!

"Wir waren da!"

"Wir waren da!"

Und Mica auch! Überhaupt nicht erschöpft, klar, er durfte die ganze Zeit im Rucksack relaxen...

Und Mica auch! Überhaupt nicht erschöpft, klar, er durfte die ganze Zeit im Rucksack relaxen...

Farben

Farben

"Hahaaa - schaut wie hoch ich oben bin! Und ich war nie im Rucksack drin!" "Mica, das stimmt doch überhaupt nicht."

"Hahaaa - schaut wie hoch ich oben bin! Und ich war nie im Rucksack drin!" "Mica, das stimmt doch überhaupt nicht."

Mimi ist voll fertig, aber glücklich

Mimi ist voll fertig, aber glücklich

Stefan auch, und er hat Hunger!

Stefan auch, und er hat Hunger!

Noch eins...

Noch eins...

Da wo der Gletscher kalbt ist es meist auch sehr sehr kalt!

Da wo der Gletscher kalbt ist es meist auch sehr sehr kalt!

Eine Kuh ist uns gefolgt und beobachtet uns nun ein wenig misstrauisch.

Eine Kuh ist uns gefolgt und beobachtet uns nun ein wenig misstrauisch.

Wir segeln schön langsam wieder zurück.

Wir segeln schön langsam wieder zurück.

Der Abstieg ist bedeutend einfacher als hinauf! Vor uns nochmal ganz majestätisch der Huascaran, diesmal bis zum Gipfel sichtbar.

Der Abstieg ist bedeutend einfacher als hinauf! Vor uns nochmal ganz majestätisch der Huascaran, diesmal bis zum Gipfel sichtbar.

Fünf Stunden Fussmarsch in diesen Höhen sind wir echt nicht gewohnt...

Fünf Stunden Fussmarsch in diesen Höhen sind wir echt nicht gewohnt...

Noch ein letzter Blick zurück, bevor wir dieses Stückchen Paradies wieder hinter uns lassen müssen...

Noch ein letzter Blick zurück, bevor wir dieses Stückchen Paradies wieder hinter uns lassen müssen...

Du bist hier : Startseite Amerika Peru Laguna 69
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Traum wird wahr, denn für fast ein Jahr, lernen wir Kultur und Wort vom fernen Ort Lateinamerika kennen. Trennen uns auch viele Meilen und ein Ozean, klickst du unsern Weblog an, siehst du immer, wo wir verweilen, und wir sind da, wenn auch nicht nah!
Details:
Aufbruch: 26.01.2011
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Dezember 2011
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Mirjam & Stefan Hofmann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors