Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Laguna 69
Ivan, unser Couchsurfing-Gastgeber und gleichzeitig Touristenguide in Huaraz hat uns noch gesagt, wie wir am Sonntag auf eigene Faust (das heisst ohne Tour, was viel günstiger ist) zur Laguna 69 kommen. Er hat uns einen handgezeichneten Plan mit allen wichtigen Details in die Hand gedrückt und uns gesagt, am besten wärs, wenn wir den Colectivo um 6 Uhr nehmen. Da haben wir schon geschluckt, haben eigentlich gedacht, das ist eine gemütliche Wanderung, wo wir nach einem schönen Frühstück dann aufbrechen... Na gut, Ivan hat uns also um 5:10 aufgeweckt und wir haben leise unseren Rucksack gepackt und uns warm angezogen (mit langer Unterwäsche, Handschuhe und Mütze erstmal in den Rucksack), die Lagune liegt nämlich auf ca. 4600m.
Waren richtig stolz auf uns, dass wir den Colectivo um 6 Uhr geschafft haben (wer uns gut kennt, weiß warum . Wir haben die allerletzten Plätze im ersten von zwei Bussen bekommen, das heisst bei solchen Colectivos, dass wir ziemlich eng Knie an Knie an jemanden drangedrückt waren. Mir ist auch mein rechtes Bein eingeschlafen deshalb. Aber wir sinds ja schon von hier gewohnt...
Bei der Hinfahrt konnten wir die geniale Cordillera Blanca bewundern, deren Gipfel in der Morgenstimmung mit rosa Wolken umgeben waren. Haben mangels Bewegungsfreiheit leider kein Foto machen können...
Wir mussten nach einer Stunde umsteigen in den nächsten Bus, der direkt in den Nationalpark Huascaran hineinfuhr. Jetzt konnten man diese Wege nicht mehr Straßen nennen, der Fahrer hatte alle Hände voll zu tun, den Schlaglöchern auszuweichen. Die Aussicht war aber genial, man sah überall schneeebedeckte Sechstausender (unter ihnen der Huascaran, der höchste Berg Perus mit ca. 6700m), Gletscher und Lagunen.
Nach weiteren zwei Stunden kamen wir an der Stelle an, wo endlich unsere Beine wieder Freiheit erlangt haben und selber zeigen konnten, was so in österreichischen Beinen steckt! Die Landschaft hier war so genial, man kann es sich ungefähr wie in unseren Alpen vorstellen, nur dass halt alles gleich 2000m höher liegt. Durch das Tal sind mehrere Flüsse geflossen, wir haben Kühe, Esel und Pferde auf den Weiden gesehen und an den Felswänden mehrere Wasserfälle. Das Genialste ist hier, dass die Vegetation bis auf 4500m immer noch sehr reich an wunderbar bunten Blumen und Gräsern ist.
Zu sagen ist nur noch, dass wir dann beim Anstieg ganz schön den Sauerstoffmangel gemerkt haben und halt nicht mehr so viel miteinander reden konnten. Den letzten Aufstieg zur Lagune haben wir uns wirklich Schritt für Schritt mit mehreren Wasserpausen hochgekämpft. Wir waren uns später einig, dass wir uns gefühlt haben, als ob wir 80 Jahre alt wären...
Aber wir habens hoch geschafft, und ich hab meinen bisher höchsten Punkt betreten mit der Lagune (Stefan war durch seine Gipfelbesteigung ja schon ein Stück höher).
Die Eindrücke können aber nur die Fotos richtig beschreiben...
m (7.6.)
So, nach einem anstrengenden Anstieg haben wir uns eigentlich schon am Ziel geglaubt...doch da war keine Lagune
Auf dem handgezeichneten Plan von Ivan war ja vorher noch eine kleine Lagune eingezeichnet. Leider war den Entfernungen am Plan überhaupt nicht zu trauen...
Wieder ein Anstieg. Wir reden inzwischen schon recht wenig miteinander weil wir auf ca. 4.700 Meter nurmehr schnaufen.
Ist das da vorne wirklich ein blauer Schimmer? Höher kanns ja eigentlich nimmer gehn, weil da vorn beginnt ja schon der Gletscher...
Und hier strahlt sie uns zum ersten Mal in ihrem schönsten Blau an, die Laguna 69 (ausgesprochen: sesentaynueve)!
"Hahaaa - schaut wie hoch ich oben bin! Und ich war nie im Rucksack drin!" "Mica, das stimmt doch überhaupt nicht."
Der Abstieg ist bedeutend einfacher als hinauf! Vor uns nochmal ganz majestätisch der Huascaran, diesmal bis zum Gipfel sichtbar.
Noch ein letzter Blick zurück, bevor wir dieses Stückchen Paradies wieder hinter uns lassen müssen...
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
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