Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Saquisili - Hoch in den Anden
Im Bus nach Saquisili durften wir mal kurz mit dem Handy des Busjungen (hier in Südamerika ist eine Person extra fürs Bezahlen des Fahrpreises zuständig) Consuelo anrufen, die uns dann direkt am Eingang nach Saquisili, einem kleineren Städtchen, mit ihrem kleinen roten Auto abgeholt hat. Es war ein herzliches Wiedersehen und als sie uns ihr Haus gezeigt hat, waren wir ganz begeistert. Es ist ein riesengroßes Haus mit kleinem Wald und ganz viel Garten und Feld. Der Traum von Consuelo und ihrem Mann ist es, ein kleines Hostal aufzubauen. Wir waren sozusagen die ersten Gäste und als wir später noch ihren Mann abgeholt haben (er war den ganzen Tag in den Anden am Wandern), haben sie gesagt, dass sie auch gar nicht erwarten, dass wir etwas zahlen für die paar Nächte, die wir hier bleiben wollen. Sie haben mehrfach betont, dass wir ihre Gäste sind und uns wie zu Hause fühlen sollen (den Kühlschrank haben sie auch noch aufgefüllt und es gab frische Kartoffeln aus dem eigenen Garten). Stefan und ich waren einfach sprachlos, dass sie uns, eigentlich fremden Menschen so viel Vertrauen schenken. Wir waren sehr froh, dass wir ihnen noch sehr viele wichtige Tips geben konnten für ihre weiteren Planungen. Sie waren dann so glücklich, dass sie schon gesagt haben, sie stehen tief in unser Schuld. Die zwei sind dann nach einem feinen Abend mit uns wieder nach Quito zurück gefahren, da dieses Haus in Saquisili nur ein Wochenendhaus für sie ist. Wir haben also die Schlüssel bekommen und durften ein paar Tage Hausherren sein von einem wunderschönen großen Haus mit riesen Kamin im Wohnzimmer!!!
Am Montag haben wir erstmal unsere Wäsche gewaschen, wo per Hand gleich einiges an Zeit draufgeht. Danach sind wir noch die Stadt anschaun gegangen und haben ein paar Einkäufe gemacht. Waren ja so froh, dass wir mal wieder selber kochen können!
Ein Geschenk von Laura, der Dame, die aufs Haus aufpasst: Kartoffeln aus dem eigenen Garten und eine Art Spinat.
Dienstag Morgen um kurz nach 7 Uhr sind wir aufgebrochen Richtung Latacunga, der nächstgrößeren Stadt, von wo wir einen Bus in eine einzigartige Andenlandschaft genommen haben. Man nennt die Strecke den Quilotoa Loop, es ist eine Straße, die hoch durch die Anden führt. Unser Ziel war die Laguna Quilotoa, eine Lagune, die in einem verloschenen Krater liegt. Wir haben auch unser Zelt mitgenommen, um dort unten am Ufer der Lagune zu übernachten.
Als wir dann endlich oben auf dem Krater standen und zum ersten Mal einen Blick auf die Lagune werfen konnten, waren wir beeindruckt von dem wunderschönen Bild. Der Abstieg war leicht und so haben wir dann auch bald einen schönen Platz für unser Zelt gefunden. Die Lagune selbst liegt auf ca. 3800m, das heisst, dass wir vorher ziemlich viel auf 4000m herumgekurvt sind. Bei mir hat sich die Höhe dann nachmittags durch Kopfweh und Müdigkeit bemerkbar gemacht und so hab ich mich im Zelt einfach schlafen gelegt, während Stefan noch dieses wunderbare Naturparadies erkundet hat. Nach einem feinen Abendessen (haben allen Proviant mitgenommen), war es dann eh schon stockdunkel und nach einigen genialen Sternfotos und einer Sternschnuppe (es war im Krater absolut dunkel, und bis auf den Besitzer eines kleinen Hostels ohne Strom waren wir nachts allein hier unten) haben wir uns ins gemütliche winzige Zelt zurückgezogen (alle Kanuclubmitglieder wissen vom letzten Kanuwochenende, dass das Zelt wirklich winzig ist).
Am nächsten Morgen haben wir dann auch noch eine kleine Kanufahrt auf Vulkangewässer gemacht. War richtig spannend, von steilabfallenden Kraterränden umgeben zu sein! Das Wasser war übrigens auch ungenießbar (haben es mal vorsichtig probiert) und wegen irgendwelchen Vulkananreicherungen gibt es nichtmal Fische in diesem See. Wir haben diese zwei Tage sehr genossen, und sind uns ein bisschen wie in den österreichischen Bergen vorgekommen, da die Kraterhänge vollbewachsen sind mit den schönsten Blumen. Stefan hat sogar einen Kolibri gesehen.
Der Aufstieg um 12 Uhr war dann jedoch sehr erschwerlich, obwohl wir eigentlich nur ein paar hundert Höhenmeter zurückzulegen hatten. Wir haben den Sauerstoffmangel in der Luft sehr gemerkt und ich kann jetzt meine Patienten so richtig nachfühlen, wie sich Dyspnoe anfühlt. Musste wirklich alle paar Meter Pause machen, um wieder zu Luft zu kommen. Stefan gings zum Glück besser, er hat meinen Rucksack auch noch vorne aufgeschnallt. Haben trotz dem beschwerlichen Aufstieg dann den Bus zurück nach Latacunga erreicht und haben die eindrucksvolle Fahrt durch die Anden sehr genossen. Mein Puls ist dann von 120 auch wieder runtergegangen...
m (4.5.)
Laura mit ihrem lieben Mann Hugo (haben einen sehr netten Abend miteinander verbracht vor dem Kamin)
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
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