Mimi & Stefan in Südamerika 2011
Pisco und das "Galapagos der Armen"
Bis Pisco war es ausnahmsweise mal eine Busfahrt von nur vier Stunden, was uns natürlich sehr freute. So konnten wir gemütlich frühstücken, noch einiges im Internet erledigen (unser Gastgeber Weyler hatte ein funktionierendes W-LAN und sind dann zu Mittag mit dem Stadtbus zum Busterminal gefahren.
Weil wir so viele Dinge sehen auf unserer Reise, so viele verschiedene Menschen kennenlernen und immer nur wenige Nächte an einem Ort bleiben, müssen wir unser Gehirn schon immer einigermaßen anstrengen, um die ganzen Details, und nicht nur die, sondern auch die großen Dinge uns wieder in Erinnerung zu rufen. "Sag mal Mimi, wohin sind wir nach Lima gefahren?" "Ääääh..."
Also, so sind wir vier Stunden von Lima nach Pisco gefahren und dann auf der Panamericana bei einem Halt einfach mal mit ausgestiegen, weil die Tickettante im Bus unsere Frage nach der Ankunft nicht beantworten wollte oder konnte, warum auch immer. Die Entscheidung war richtig, ein Peruaner hat uns gleich mal angesprochen und uns für ein Hostal in Pisco geworben mit dem lustigen Namen "Yuppie". Er meinte, er sei vom offiziellen Touristenbüro hier und hat auch einen ganz vernünftigen Eindruck auf uns gemacht. Also haben wir uns ein Taxi geschnappt (von der Panamericana bis nach Pisco sinds nochmal zehn Minuten) und haben uns zum Yuppie bringen lassen. Ronaldo, ein freundlicher Brasilianer begrüßte uns und während Mimi am Taxi bei unseren Rucksäcken wartete, hab ich mir die Zimmer zeigen lassen. Wunderbar, ein perfekt sauberes Bad, ein gemütliches Zimmer, Küche zum Mitbenutzen und Internetzugang über seinen Laptop, alles zu einem moderaten Preis - da haben wir zugeschnappt. Es hat sich dann im Gespräch auch herausgestellt, dass Ronaldo den Touristenguide mit Namen Rafael gut kennt, und beide für sich gegenseitig Werbung machen. So haben wir dann gleich für den nächsten Tag über ihn einen Ausflug auf die "Islas Ballestas" (Galapagos der Armen ) und in den Nationalpark von Paracas gebucht.
Geniale Pazifikküste
Werbung zum Wahlkandidaten Ollanta (der übrigens die Wahl gewonnen hat und Präsident Perus wird)
Werbung für die Kandidatin Keiko
Atakamawüste
Unsere beiden deutschen Freunde Tina und Alex, die wir ein paar Tage später dann in Huacachina beim Sandboarden wieder getroffen haben, kannten Galapagos und die Islas Ballestas und haben letzteres natürlich dann nicht mehr interessant gefunden, aber für uns wars toll und wie gesagt vor allem erschwinglich. Am Freitag morgen um 7:20 holte uns ein Taxi ab, brachte uns zum Sammelbus voller Touristen, mit denen wir dann gemeinsam auf einer zweistündigen Bootstour die einzigartige Natur rund um die Inseln bewunderten und fotografierten.
Unsere Boottour beginnt.
Fischer am Werk
Peninsula de Paracas (eine Halbinsel)...
...wo es eine grosse Eingravierung in Form eines Kaktusses gibt (und niemand weiss woher)...
Die erste Sicht eines Seelöwen
Wir nähern uns den Islas Ballestas und damit den Vögeln.
Pinguine!
Hier ruht sich ein Seelöwe aus.
Unser netter Guide
Eine ganze Familie
"Du hast Mundgeruch..."
"Lasst mich mal durch!"
Das glückliche Männchen inmitten seines Harems
Ein anderes Männchen
Pelikan, Pinguine und Vögel in friedlicher Gemeinschaft
Die Vögel mal aus der Nähe
Die Insel ist richtig schwarz vor Vögel.
Fischer
Tja, und die Felsen sind weiss vor lauter Guano (so werden die Vogelausscheidungen hier genannt) -- wird übrigens alle paar Jahre mal abgekratzt und als Dünger verkauft!
Mimi und Seelöwe
Stefan und Pinguin
Nach einer einstündigen Pause gings dann mit dem Sammelbus weiter zum Nationalpark und damit in die Wüste. Die Atacamawüste ist bekannt als das trockenste Gebiet der Erde und obwohl ihr Kern immer mit Chile verbunden wird, beginnt sie doch schon hier, in Peru. Regen gibts hier einmal in zwölf Jahren, nämlich dann, wenn das südamerikanische Wetterphänomen "El Nino" zuschlägt und die Wolken nicht einfach über diese öde Landschaft drüberziehen, bis sie in den Bergen hängenbleiben und sich dort abregnen. Ein paar Touristenkollegen aus unserem Bus haben sogar einen Skorpion gesehen! Am Ende des Tages hielten wir in einem kleinen Fischerdorf mit genau vier Restaurants. Dort gabs für alle einen gratis Pisco Sour, das Nationalgetränk Perus. Nichtalkoholtrinker wie wir beide gingen leider leer aus... Da wir auch nur noch zwei Soles eingesteckt hatten, verbrachten wir die Stunde dort mit fleißigem Fotografieren von Pelikanen für unsere lieben Blogleser und dann noch ein wenig lesen und faulenzen in der Sonne.
Ein Gedenkmal an den Befreier von Südperu
Aus Mimis Sicht...
Atakama mit Salzstrasse (ist nur schwarz geworden durch Autoreifen)
Fossilien
Muscheln, die die Fischer hier liegen lassen...
Mimi in der Weite...
Stefan in der Weite...
Die rote Farbe kommt von Mineralien.
Die Kathedrale (vor dem Erdbeben 2007 hatte diese Felsformation noch einen Bogen und wurde deshalb so benannt)
Geniale Küstenlandschaft
Stefan gefällts auch!
Voll beeindruckend
Hinter uns liegt die Peninsula de Paracas.
Playa roja (der rote Strand)
Die Wellen sind hier ganz schön hoch.
Hier der Hafen mit den Fischerbooten.
Pelikane...
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... und Stefan studiert im Spanischbuch die Cultur Südamerikas.
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Die Stadt Pisco mit den vielen Mototaxis.
Zurück im Hostal haben wir unseren Bärenhunger mit dem Kochen von Spaghetti und einem leckeren Salat mit Knoblauch-Senf-Honig Dressing (a la Mimi gestillt. Wir habens geschafft, zu zweit vierhundert Gramm Spaghetti zu verdrücken. Ich bin dann vor Müdigkeit (oder Bauchfüllung vielleicht auch) gleich mal eingeschlafen, Mimi hat noch die ganzen 500 Photos dieses Tages gesichtet...
Am Samstag früh mussten wir wieder ziemlich herumfragen, bis wir die Adventgemeinde gefunden haben. Sind von allen möglichen Leuten in alle möglichen Richtungen zu allen möglichen Kirchen geschickt worden, nur leider hat sich keine von denen am siebten Tag getroffen, um Gottesdienst zu feiern. Nach einer dreiviertel Stunde hat uns dann eine nette Polizistin bis zur Straßenecke, wo die Gemeinde dann war, hingeführt. Wurden dort wieder ganz lieb aufgenommen und mussten insgesamt sogar dreimal aufstehen und winken, weil sie uns namentlich begrüßt haben. Wir sind auch wieder mal drangekommen, ein deutsches Lied ins Mikro zu singen... Offensichtlich haben sie sich wirklich gefreut über ihre allerersten Gäste aus Europa!
s (9.6.)
Aufbruch: | 26.01.2011 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
Kolumbien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien