Mimi & Stefan in Südamerika 2011

Reisezeit: Januar - Dezember 2011  |  von Mirjam & Stefan Hofmann

Trujillo - zwei Prä-Inkakulturen

Unsere Fahrt von Mancora nach Trujillo über Nacht

Trujillo ist die drittgrößte Stadt Perus und dennoch ist sie sehr ruhig und alles läuft ganz gemütlich ab. Wir sind durch Couchsurfing bei Fernando, einem Englischlehrer, der an der Uni auch Deutsch lernt, untergekommen. In den drei Tagen haben wir einige Überreste der Prä-Inkakulturen besichtigt.

Das erste waren die Tempel "Huaca del Sol" und "Huaca de la Luna" und das zugehörige Museum. Die Moche-Kultur gab es ca. von 200 v.Chr. bis 800 n.Chr., in diesen vielen Jahrhunderten ist der Tempel "Huaca de la Luna" (Mondtempel), das religiöse Zentrum, mehrmals erweitert worden und jedesmal wurde der vorige Tempel als Fundament verwendet und alles mit Lehmziegeln ausgefüllt. Erst seit 10 Jahren sind hier Archäologen am Werk, um alles mehr und mehr freizulegen. Das Problem bei diesem Tempel ist nur, dass man, um zur nächsten Tempelschicht zu kommen, eine andere zerstören muss. Die Moche haben mit mehreren Farben gemalt, jedoch alles Farben, die sie aus Mineralien gewonnen haben.
Der Tempel "Huaca del Sol" war ein Regierungszentrum und sieht im Moment wie ein Sand- oder Lehmhügel aus, da bis jetzt noch nichts freigelegt worden ist.
Im Museum haben wir dann erfahren, dass die Moche auch Menschenopfer gebracht haben, um die Götter zu besänftigen.
Die Töpferkunst der Moche ist beeindruckend, sie haben viele religiöse Symbole farbig in Ton verarbeitet. Die meisten Stücke sehen aus wie Flaschen, sie haben alle einen Flaschenhals. Im Museum stand auch jeweils unter jedem Stück "Flasche soundso". Später sind wir jedoch draufgekommen, dass es alles Pfeifen sind, die von den Priestern für religiöse Rituale hergestellt wurden. Wissen also in dem Fall mehr als das Museum, haben nämlich von Fernando seine private Sammlung anschauen dürfen und Stefan hat fleißig gepfiffen.

Museo Huaca de la Luna

Museo Huaca de la Luna

Stefan in der Wüste

Stefan in der Wüste

Genial, diese Kakteenlandschaft!

Genial, diese Kakteenlandschaft!

Familie Feuerstein hatte auch schon Tastaturen... 
Diese Lehmziegel wurden von verschiedenen Familien fabriziert, und jede hatte ihr eigenes Siegel drauf. Am genialsten find ich das Smiley links hinten, das über 1000 Jahre alt ist.

Familie Feuerstein hatte auch schon Tastaturen...
Diese Lehmziegel wurden von verschiedenen Familien fabriziert, und jede hatte ihr eigenes Siegel drauf. Am genialsten find ich das Smiley links hinten, das über 1000 Jahre alt ist.

Die höchste Gottheit der Moche

Die höchste Gottheit der Moche

Rechts hinten die Huaca del Sol, davor die Überreste der Stadt Moche

Rechts hinten die Huaca del Sol, davor die Überreste der Stadt Moche

Die sechs Stufen des Tempels an der Vorderfront

Die sechs Stufen des Tempels an der Vorderfront

Der "nackte" Hund: Perro Viringo

Der "nackte" Hund: Perro Viringo

Plaza de Armas in Trujillo

Plaza de Armas in Trujillo

Reges Leben auf dem Hauptplatz

Reges Leben auf dem Hauptplatz

Marinera de Trujillo - der traditionelle Tanz der Nordküste Perus

Marinera de Trujillo - der traditionelle Tanz der Nordküste Perus

Geniale Kolonialhäuser rund um den Hauptplatz

Geniale Kolonialhäuser rund um den Hauptplatz

Unser Zimmerchen in Fernando´s Haus, grad nicht aufgeräumt...

Unser Zimmerchen in Fernando´s Haus, grad nicht aufgeräumt...

Am nächsten Tag haben wir uns die Überreste der nachfolgenden Chimu-Kultur angeschaut, die ein Reich vom Norden Perus bis nach Lima regiert haben. Die Chimus wurden im 15. Jahrhundert von den Inkas unterworfen und so hat sich ihre Kultur langsam verloren. In der Nähe von der Stadt Trujillo liegt Chan Chan, die Hauptstadt des damaligen Chimu-Reiches, deren Überreste eine Fläche von ca. 28km² bedecken. Chan Chan ist die größte Lehmziegelstadt überhaupt. Wir haben uns hauptsächlich den Palast angeschaut, der ziemlich gut restauriert ist. Man sieht sehr viele Meeres-Symbole, beispielsweise Pelikane, Fische, Wellen und Netze, doch alles ohne Farbe, rein aus Ton modelliert.
Unser Führer Jose hat uns sehr viele interessante Hintergründe erzählt und uns immer wieder mit seiner Quena (eine Art Andenflöte) vorgespielt, damit wir uns besser vorstellen können, wie damals alles voller Leben und Musik war im Palast. Haben uns super verstanden. Er lernt Deutsch und spricht schon recht gut, haben uns trotzdem dafür entschieden, die Führung in Spanisch zu bekommen, was auch super geklappt hat, wir verstehen nämlich echt schon sehr viel. Ich hab dann Lust bekommen, auch zu lernen, die Quena zu spielen. Deshalb hat uns Jose noch die Adressen von guten Musikgeschäften in der Stadt gegeben und auf was wir achten sollen beim Kaufen.
Danach sind wir noch zur "Huaca La Esmeralda" gefahren, wo es aber außer den nackten Hunden nichts besonderes zu sehen gab. Diese felllosen Hunde haben eine Körpertemperatur von über 40 Grad und wurden früher oft als Wärmemittel bei Arthritis-Schmerzen verwendet.
Haben also am selben Abend noch eine Bambus-Quena besorgt und mit viel Konzentration hab ich es schon geschafft, ihr ein paar Töne zu entlocken. Ist nämlich echt nicht leicht, da vorde die Öffnung ganz offen ist und nur bei einem ganz bestimmten Winkel Töne entstehen.
Am Abend kam dann noch Besuch, ein anderer Couchsurfing-Freund von Fernando mit zwei Mädels, die eine aus Kanada und die andere aus Barcelona. Haben einen sehr lustigen Abend miteinander verbracht und schwupps, schon wars Mitternacht! So haben wir zum ersten Mal erlebt, dass Couchsurfing so richtig eine Community ist.

Chan Chan - 28km² alte Gemäuer
Stefan will die Stadtmauer erobern.

Chan Chan - 28km² alte Gemäuer
Stefan will die Stadtmauer erobern.

Die Mauern sind teilweise noch 1m breit und manche sollen bis zu 11m hoch gewesen sein.

Die Mauern sind teilweise noch 1m breit und manche sollen bis zu 11m hoch gewesen sein.

Wir erforschen die Ruinen.

Wir erforschen die Ruinen.

Unser Guide Jose mit seiner Quena (die Andenflöte)

Unser Guide Jose mit seiner Quena (die Andenflöte)

Ganz häufiges Symbol hier im Palast: Pelikane

Ganz häufiges Symbol hier im Palast: Pelikane

Der "Gang der Fische und Vögel"
Die geraden Linien sollen Wellen darstellen.

Der "Gang der Fische und Vögel"
Die geraden Linien sollen Wellen darstellen.

Die Gemächer der Priester

Die Gemächer der Priester

Hier der "Pelikan Volando" (fliegender Pelikan)--> es gab auch schlafende, sitzende und verpixelte!

Hier der "Pelikan Volando" (fliegender Pelikan)--> es gab auch schlafende, sitzende und verpixelte!

Die Marktgasse

Die Marktgasse

Eines der vielen Wasserreservoirs der alten Stadt Chan Chan (So waren sie mitten in der Wüste immer mit Wasser versorgt, bis die Inkas kamen und ihnen die Wasserquellen abgeschnitten haben und sie dadurch bezwungen haben).

Eines der vielen Wasserreservoirs der alten Stadt Chan Chan (So waren sie mitten in der Wüste immer mit Wasser versorgt, bis die Inkas kamen und ihnen die Wasserquellen abgeschnitten haben und sie dadurch bezwungen haben).

Ich probiers auch mal mit der Quena von Jose...

Ich probiers auch mal mit der Quena von Jose...

Fühlt sich sehr krass an, die Haut, wie 40 Grad warmes Leder...

Fühlt sich sehr krass an, die Haut, wie 40 Grad warmes Leder...

Man sieht hier, wie die Stadt Trujillo bis in die Sanddüne hinten hochwächst. Dort sind allerdings die Favelas, also ganz armen Slums.

Man sieht hier, wie die Stadt Trujillo bis in die Sanddüne hinten hochwächst. Dort sind allerdings die Favelas, also ganz armen Slums.

Eingang zum "Huaca la esmeralda".

Eingang zum "Huaca la esmeralda".

Noch ein greiser Nackthund

Noch ein greiser Nackthund

Dieser Tempel ist ziemlich klein...

Dieser Tempel ist ziemlich klein...

... aber doch interessant mit seinen vielen Rampen und Lehmsymbolen!

... aber doch interessant mit seinen vielen Rampen und Lehmsymbolen!

Inca- Kola, ein Markenzeichen Perus (Limo, die wie der Kaugummi vom BumBum-Eis schmeckt )

Inca- Kola, ein Markenzeichen Perus (Limo, die wie der Kaugummi vom BumBum-Eis schmeckt )

Eine Kolonialkirche

Eine Kolonialkirche

Die Mikrowelle von Fernando!

Die Mikrowelle von Fernando!

Ein Moche-Tiger

Ein Moche-Tiger

Moche-Tonkunstwerk

Moche-Tonkunstwerk

Fernando´s Lieblingsstück

Fernando´s Lieblingsstück

Chimu-Tonwerk

Chimu-Tonwerk

Die lustige Couchsurfing Runde am Abend

Die lustige Couchsurfing Runde am Abend

Das Museum von Chan Chan konnten wir uns erst am nächsten Tag anschaun, da am Montag alle Museen zu haben anscheinend, ist uns bisher noch nie aufgefallen. Es war klein, aber doch interessant.
Nach dem Museum wollten wir uns noch das Fischerdorf Huanchaco anschaun und haben nochmal einen schönen Nachmittag am Meer verbracht. Stefan hat sich nochmal ein Surfbrett ausgeliehen, die Wellen waren hier aber sehr ungünstig, sind immer mehrere ganz knapp hintereinander gekommen oder fast ineinander, so dass man sich kaum vorbereiten konnte. Und viel kälter war das Wasser auch als in Mancora.
Im vegetarischen Restaurant haben wir dann Tina und Alex aus Berlin wiedergetroffen (haben sie schon in der "Huaca de la Luna" kennen gelernt und uns super verstanden). Die Welt ist echt so klein für Reisende!
Dann gings zurück nach Trujillo mit dem Herz-Bus, schnell Sachen packen und schon ging unser Bus um 9 nach Huaraz, eine kleine Stadt in den Anden, auf 3100m Höhe und umgeben von der Cordillera Blanca oder auch südamerikanische Schweiz genannt.

Museum über die Chimu-Kultur

Museum über die Chimu-Kultur

Der Chimu-König

Der Chimu-König

Huanchaco mit den typischen Strohbooten

Huanchaco mit den typischen Strohbooten

Abendstimmung

Abendstimmung

Sonnenuntergang im vegetarischen Restaurant...

Sonnenuntergang im vegetarischen Restaurant...

... wo wir dann sehr fein gegessen haben!

... wo wir dann sehr fein gegessen haben!

Du bist hier : Startseite Amerika Peru Trujillo - zwei Prä-Inkakulturen
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Traum wird wahr, denn für fast ein Jahr, lernen wir Kultur und Wort vom fernen Ort Lateinamerika kennen. Trennen uns auch viele Meilen und ein Ozean, klickst du unsern Weblog an, siehst du immer, wo wir verweilen, und wir sind da, wenn auch nicht nah!
Details:
Aufbruch: 26.01.2011
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Dezember 2011
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Mirjam & Stefan Hofmann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors