Anita und Peter erobern die Welt!

Reisezeit: September 2007 - Mai 2008  |  von Peter & Anita

Peru: Sacred Valley

23.09.2007
Am Sonntag unternahmen Peter und ich die gefuehrte Tour ins heilige Tal der Inkas, das Sacred Valley. Dieses Tal wird so genannt, weil es aussergewoehnlich fruchtbar ist und so die Lebensqualitaet fuer die Inkas sehr gut war. Morgens um 8:20 standen Peter und ich also beim Vereinbarten Treffpunkt. Doch niemand war zu sehen. 10Minuten spaeter kam eine junge Frau vorbei, die uns schlussendlich ueber drei Leute hinweg zu unserem richtigen Bus fuehrte. Dies beanspruchte ca. 30min., und totales Chaos, bis wir endlich den richtigen Bus besteigen konnten. 
Mit dem Bus fuhren wir zuerst nach Pisac. Dabei ueberquerten wir einen Pass von 3900m Hoehe. Zwischendurch hielt der Bus kurz an, um (wie gewoehnlich bei den Japanern zu beobachten), schnell hinauszuspringen, ein paar Fotos zu schiessen, vielleicht noch ein Souvenir kaufen und wieder weiterfahren! Der Sonntagsmarkt von Pisac war sehr belebt-vor allem von Touristen. Vor allem die Staende mit Alpacakleidung, Souvenirs, Schmuck und Musik sind fuer die Touristen gemacht. An jeder Ecke wirst du angehauen um nicht dies oder jenes anzuschauen, zu probieren oder zu kaufen. Dies kann mit der Zeit so ziemlich nerven. Da Peter und ich solche Maerkte von Cusco her schon zu Hauf kennen, blieben wir lieber fern. Viel lieber begaben wir uns auf den richtigen Markt, wo all die Frauen ihre Fruechte, Gemuese und Esswaren verkauften. Dieser Markt war weniger von den Touristen ueberrannt. Auch sehr viele Einheimische taetigten dort ihre Einkaeufe, was sehr spannend zu beobachten war. Junge und alte Frauen, meist mit einem Kind auf dem Ruecken, priesen ihre Esswaren an, feilschten und handelten mit Einheimischen. Es herrschte reges Treiben, auch viele heimatlose Hunde durchquerten den Platz. (Wobei der eine oder andere auch gerne mal ein Bein ueber den Kartoffelsaecken hochhob...&#61516
Nach dem Markt von Pisac fuhr uns unser Bus zu den Inkaruienen hinauf. Der Himmel hatte sich leicht verdunkelt, doch niemand ahnte boeses...Jedenfalls stiegen die meisten Touristen ohne Regenjacke oder -schirm aus, und folgten dem Guide zu den Ausgrabungsstaetten. Nach ca.15 min. begann es leicht zu troepfeln...doch dies hat uns nicht beeindruckt, denn meist regnet es in Cusco nur ganz kurz, bis die Sonne wieder scheint. Nach nochmals zehn Minuten, wir hatten uns schon weit vom Bus entfernt, da oeffnete sich dann ploetzlich der Himmel und es begann so richtig zu regnen: PLATZREGEN!! Peter, ich und die anderen Touristen konnten sich gerade noch unter einen Stein retten, fuer einige wars jedoch zu spaet. Es regnete in Stroemen, und ein paar wurden wirklich so richtig klitschnass bis auf die Haut. Zusammengequetscht warteten wir ab, bis der staerkste Regen vorueber war. Ein Japanerpaar leihte uns dann netterweise einen Schirm aus, sodass wir die Tour doch noch beendigen konnten.

Der grosse Sonntagsmarkt von Pisac

Der grosse Sonntagsmarkt von Pisac

Die Naturfarben sind herrlich anzuschauen!

Die Naturfarben sind herrlich anzuschauen!

Etliche Frauen bieten ihre Fruechte und Gemuese zum Kauf an.

Etliche Frauen bieten ihre Fruechte und Gemuese zum Kauf an.

Typische Tragtechnik der Kinder in Peru.

Typische Tragtechnik der Kinder in Peru.

Blick ins Sacred Valley aus Sicht der Ruinen von Pisac.

Blick ins Sacred Valley aus Sicht der Ruinen von Pisac.

Die Ueberreste der Inkaruinen von Pisac.

Die Ueberreste der Inkaruinen von Pisac.

Eines der Eingangstore zur Inkastaette.

Eines der Eingangstore zur Inkastaette.

Der zweite Stopp erreichten wir dann, wieder fast trocken, in Urubamba. Dort assen wir zu Mittag, eigentlich alle in teuren Touristenrestaurants (natuerlich konnte man NUR dort essen), doch Peter und ich haben uns unseren eigenen Lunch mitgebracht, was uns billiger kam. Urubamba selbst ist sonst nicht sehr empfehlenswert, das Staedtchen hat eigentlich kaum etwas zu bieten...

Danach gings weiter nach Ollantaytambo, wo sich weitere Inkaruinen befanden, (und weitere hunderte von Touristen) Auch dort wieder mussten wir dem Guide mit dem gruenen Faehnlein folgen, der uns von Stein zu Stein fuehrte. (Also ehrlich gesagt kamen wir uns schon ziemlich bescheuert vor, in dieser typischen Touristengruppe) Obwohl ich sagen muss, dass unser Guide super war und es echt spannend war, ihm zuzuhoeren. In Ollantaytambo haben die Inkas anno dazumals eine der eindruecklichsten Festungen erbaut, unter anderem auch den Sonnentempel. Die Inkas glaubten zu ihrer Zeit auch sehr fest an verschiedenste Goetter, z.B den Sonnengott oder den Gott, der das Universum erschuf. Dieser Gott glaubten sie, in den Felsen des danebengelegenen Berges wiederzuerkennen. Eine natuerliche Felsformation zeigt, (ehrlich gesagt mit genuegend Fantasie), Strukturen, die aussehen wie ein Gesicht.

Nach diesem Besuch war unser letzter Stopp fuer diesen Tag Chinchero, eine kleine Andenstadt. Zuerst besuchten wir dort eine traditionelle Textilverarbeitung. Es wurde uns gezeigt, wie aus normaler Lama-oder Alpacawolle bunte Wolle zur Verarbeitung der Textilien hergestellt wurden. Beeindruckend ist, dass jede Farbe (und es gibt etliche Farben), natuerlich sind. Entweder aus Pflanzen, violettem Mais, Kaktussen usw.
Danach kaempften wir uns zuerst zwischen Hunderten von fliegenden Haendlern durch, bis wir eine typische, kolonialistische Kirche erreichten. Es war schon dunkel, als wir die Kirche besuchten. Spannend war zu hoeren und sehen, wie sich der Katholizismus und die Braeuche und der Glauben der Inkas sich in den Bildern vermischten.Viele Heilige wiesen eine duenklere Hautfarbe und typische Gesichtszuege der Inkas auf, die Engel hatten braune Fluegel, die heilige Maria befand sich vor den Gebirgszuegen der Anden, und beim letzten Abendmahl brach Jesus anstatt des Brotes ein Cuy (Meerschweinchen), und verteilte dies den Juengern. (Meerschweinchen ist auch heute noch eine typische Mahlzeit in Peru). Dies ist keine Verarschung, denn als die ersten Spanier den Katholismus nach Peru brachten, da wurden scheinbar Einheimische dazu angewiesen, solche Bilder zu malen (da Mangel an Maler zu dieser Zeit), die dann anschliessend heimlich ihre eigenen Traditionen in den "christlichen" Heiligenbildern verewigten. 

Diese natuerliche Felsformation, die aussieht wie ein Gesicht, stellte fuer die Inkas den Gott des Universums dar.

Diese natuerliche Felsformation, die aussieht wie ein Gesicht, stellte fuer die Inkas den Gott des Universums dar.

Noch mehr Steine...

Noch mehr Steine...

Peter und Anita vor irgendeinem, scheinbar wichtigen Stein...

Peter und Anita vor irgendeinem, scheinbar wichtigen Stein...

In diesen Toepfen wird Alpacawolle in verschiedenste Farben eingefaerbt.

In diesen Toepfen wird Alpacawolle in verschiedenste Farben eingefaerbt.

Hier wird die Webetechnik vordemonstriert.

Hier wird die Webetechnik vordemonstriert.

Die Kirche von Chinchero, davor der grosse Touristenmarkt.

Die Kirche von Chinchero, davor der grosse Touristenmarkt.

Fazit: Es war ein sehr informativer und interessanter Tag. Wir haben viel ueber das Leben und die Traditionen der Inkas gelernt. Doch: irgendwann hat man auch von all diesen spannenden Steinen einmal genuegend gesehen, und irgendwie sind es ja doch nur Steine...
Und: eine gefuehrte Tour ist ja gut und schoen, muss man einfach einmal erlebt haben. Doch: dieses ewige Anhalten des Busses fuer Fotos, das Hinterhertrotten des Faehnlein schwingenden Guides, und das sich Bewegen in Hunderten von anderen Touristen ist irgendwie nicht so unser Ding. Naechstes mal wuerden wir wieder auf eigene Faust solche Sehenswuerdigkeiten besuchen, wie in Maras und Moray, was uns mehr zugesagt hat.

© Peter & Anita, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Juhui, nun ist es soweit! Knapp ein Jahr planten wir unsere Reise um die Welt, die ca. 8 Monate dauern soll. Unser Start ist in Peru das Land der Inkas. Unsere Reiseroute sieht folgendermassen aus: Südamerika-Neuseeland-Australien-Südostasien.
Details:
Aufbruch: 12.09.2007
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 11.05.2008
Reiseziele: Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
El Calafate
Neuseeland
Fidschi
Australien
Singapur
Malaysia
Thailand
Vietnam
Hongkong
Der Autor
 
Peter & Anita berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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