Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Chile: 17) Rio Blanco-Villarica-PN Conguillío
Die natürlich heissen Quellen des Río Blanco waren unser Ziel. Eintauchen, Aufweichen, Geniessen. Genau das Richtige um auch die letzten Schmutzreste vom Arbeitseinsatz am Bussli zu entfernen - heisses Wasser kann eine Wohltat sein!!! Zur Abkühlung gings direkt in den Fluss und unterm Sternenhimmel genossen wir einfach nur das Bad im ca 30°C warmen Wasser.
Weichgespült und strahlend sauber erkundeten wir diverse Naturstrassen im chilenischen Seengebiet. Das war nicht ganz so einfach, denn manchmal weist nur ein kleines Schild nach 50 km Naturstrasse darauf hin, dass es nun "intransistable" (nicht fahrbar) ist. Die Region um Pucon und den Vulkan Villarica ist herrlich grün und einladend mit all den klaren Seen. Für Reisende wie uns ist es im "Land der Zäune" nicht einfach, ein Plätzchen für die Nacht zu finden... alles, sogar Flüsse und Quellen sind eingezäunt. Da braucht es etwas mehr Geduld und Ausdauer
Der Nationalpark Conguillío war Pflicht, denn schliesslich gibt es hier Araukarien. Nach einer verregneten Nacht marschierten wir am Morgen bei Nebel los. Die tropfenden Bäume, Blumen und Bambusgewächse am Wegesrand sorgten regelmässig für erfrischendes Wasser auf Gesicht, Nacken, und Rucksack. Nach gut 2 Stunden Wandern auf dem Sierra-Nevada-Trek waren wir am Ziel. Die Wolken schoben sich beiseite und wir durften den Ausblick mit etwas blauem Himmel geniessen.
Etwas weiter nördlich um den Vulkan Lonquimay herum erhebt sich die Sierra Los Raices. Laut Strassenkarte und Navi gibt es zwei Naturstrassen bis zum Ralco-Stausee. Um diesmal alles richtig zu machen, erkundigten wir uns vorab bei den Rangern in der Nähe nach dem Weg. Über die Sierra kletterte das Bussli hoch und gewährte uns tolle Ausblicke auf Araukarienwälder. Nach ca 2 Stunden erreichten wir das südliche Ende des Stausees. Da der Weg nicht wirklich klar sichtbar war, fragten wir einen daherreitenden Gaucho. Kurzes Wendemanöver und schon waren wir auf der vermeintlich richtigen Spur ... durch einen Tunnel hindurch bis zum nächsten Tor. Dort erklärte uns der Bewohner, dass es keine Möglichkeit mit unserem Bussli gib. Eine vor 4 Jahren eingestürzte Brücke macht ein Durchkommen unmöglich ... Recht frustriert wendeten wir erneut das Bussli. Alles zurück und noch dazu denselben Weg???
Die Gendarmeria Nacional im nächsten Dorf hatte Antworten auf unsere Fragen und wir erfuhren von einem Weg auf der anderen Talseite zurück. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h bewegten wir uns über Erdwege vorwärts. Unterwegs fiel sämtlicher Vorrat an Crackern unserem aufkommenden Hunger zum Opfer. Und dann wie aus dem Nichts tauchten nach ca 1,5 Stunden Fahrt erkaltete Lavaströme auf. Gigantisch gross und intensiv von den Farben her ... was für ein Ausblick! Das Bussli kletterte brav bis zum Kraterrand des Vulkanes Navidad hoch und beim Mirador fanden wir ein tolles Plätzchen. Ein letzter Blick auf die dunkler werdenden Farben und dann war Zeit zum Ausruhen.
In Chillan - mitten in der Zivilisation sahen wir einen weissen Sprinter mit CH-Kennzeichen - Sven & Sonja, die wir von Valdez kannten! Das typische Wiedersehens-Phenomen in diesem Riesen-Kontinent. Spontan erkundeten wir zusammen den bunten Markt bevor sich unsere Wege wieder trennten. Auf dem Weg zum Pass Pehuenche sahen wir mitten in Fels und Gestein nach oben spritzendes Wasser - das war einen Erkundungsgang wert Ein Wasserfall, dessen Wasser vom Wind in die Luft gepeitscht wird - genial. Dem Tipp von einem deutschen Tourguide folgend gingen wir noch ein paar Meter weiter und kamen dann "zur Mutter aller Wasserfälle" ... einfach nur klassisch schön, wie das Wasser da herunterfällt. Vorbei an der Laguna Maule suchten wir uns nach dem chilenischen Zoll und kurz vorm argentinischen Zoll ein Plätzchen für die Nacht - im Niemandsland.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
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