Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Kolumbien: 47) Medellín
Drogen, Kriminalität, Pablo Escobar und das Medellín Kartell – Begriffe, die einem beim Namen der Metropole sofort einfallen. Wir sollten Medellín von einer ganz entspannten Seite kennenlernen … wir waren bei Gloria eingeladen. Gloria & Claudio sind sich 2006 in Vancouver „über den Weg gelaufen“ und nun gab es ein Wiedersehen! Ein breites Grinsen im Gesicht und total sympathisch, das war der erste Eindruck der Gwunderfizin von Gloria. Sie wohnt traumhaft in den Hügeln über der Stadt in einem kleinen gemütlichen Paradies … mit einem Höhenunterschied von fast 900m zum Stadtzentrum in herrlich frischer Luft, umgeben von Grün und Vogelgezwitscher. Wir durften uns bei Gloria wie zuhause fühlen, das Bad benutzen, uns in der Küche austoben, Wäsche waschen und nach Herzenslust faulenzen. Schon am nächsten Tag fühlten wir uns ganz wie zuhause.
Die Stadt erkundeten wir mit einer sehr interessanten Free-Walking-Tour. Tourguide Pablo brachte uns die Geschichte und auch die Veränderungen von Medellìn anschaulich, humorvoll und sehr kurzweilig nahe. Es gibt zahlreiche dunkle Plätze in Medellín, die zu früheren Zeiten aufgrund der Kriminalität absolut nicht sicher waren. Durch die Phase der „Transformation“ wurden sie umgewandelt in öffentliche Parks, Bibliotheken o.ä. in Orte, wo heute das Leben stattfindet.
Als Fortbewegungsmittel nutzten wir die Metro und öffentliche Busse. Die Metro ist die Lebensader der Stadt. Für umgerechnet US$ 1 pro Fahrt kann man sich durch die komplette Stadt bewegen. Zudem hat die Metro zwei Anschlüsse an Seilbahnen, die sogenannten Metro-Cables. Somit wollte man gewährleisten, dass auch die Menschen aus den ärmeren Stadtvierteln am Hang die Möglichkeit haben, einer Arbeit im Zentrum der Stadt nachzugehen. Der Transport von A nach B sollt kein Hinderungsgrund sein.
Pablo in Action - mit Wasserflasche und Sombrero auf dem Gleis markiert er einen bestimmten Abschnitt
in der Entwicklung der Paisa-Kultur.
Parque de la Luz - heute ein zentraler Platz mit Bibliothek, früher eine eher kriminelle Gegend rund um einen Markt.
Bei der Fahrt durch das Viertel St. Domingo, eines der Ärmeren der Stadt fiel uns die Lebensfreude der Menschen auf. Das Viertel ist voll mit jungen Leuten, die Stolz ausstrahlen und meist ein Lachen im Gesicht haben – auch wenn sie zum Teil in zusammengeschusterten Holzhütten leben.
Wir ließen uns treiben … so manchen Tag genossen wir ausschließlich in „unserem Zuhause“, ohne einen Fuß in die Stadt zu setzen. Am Abend bei Züricher Geschnetzeltem, Lasagne oder Gemüsepfanne gabs interessante Gesprächsrunden mit Gloria und wir erfuhren viel über die Paisas, Kultur und kolumbianische Lebensart. Wie im Flug verging die Zeit und während wir über unsere weitere Reiseroute nachgrübelten, logierten wir schon 14 Tage im Paradies.
So lang waren wir bisher an keinem Ort während unserer Reise. Wir hoffen, wir können die herzliche Gastfreundschaft zurückgeben, wenn Gloria uns in Europa besucht!
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
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