Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Bolivien: 35) Trinidad - La Paz - Copacabana
Um kurz nach Trinidad weiterzukommen, stand eine Querung über den Río Mamoré an. Kein Problem dank der rustikalen Fähren. Im weiteren Verlauf erfreuten wir uns an Jabirus, Kaimanen und einem uns unbekannten Vogel mit speziellem Schnabel.
Von San Borja führte die Nationalstraße 3 - derzeit auch im Bau - in Richtung La Paz. Der bolivianische Straßenbau wird uns wohl auch nach fast 3 Monaten ein Rätsel bleiben. Fakt ist, dass diese Verbindung in die Hauptstadt eine echte Rumpelpiste darstellt. Regen verwandelt die Erdpiste umgehend in eine Rutschbahn und mit viel Glück kann man steckengebliebene LKWs "umfahren". Nach einer Nacht am Rand der Passstraße auf 1500 m erreichten wir unversehrt La Paz.
In der Werkstatt von Ernesto verbrachten wir nochmals ein paar Tage um dem Bussli eine neue Drosselklappe zu verpassen - jetzt sollte er wieder die passende Luftmenge einatmen.
Nachdem wir uns durch den mit Microbussen verstopften Stadtteil El Alto gewühlt hatten, ging es weiter in nördliche Richtung. Schon bald konnten wir den Lago Wiñaymarca erblicken, der mit dem Lago Titicaca verbunden ist. Über den schmalen "Estrecho de Tiquina" erreichten wir den Wallfahrtsort Copacabana, der auf 3818m wunderschön am Titicacasee liegt.
Von hier besuchten wir per Boot die 2,5 Stunden entfernte Insel Isla del Sol, die vermutlich das spirituelle Zentrum der Inka-Priester war. Heute gibt's hier einen wunderschönen Wanderweg und jede Mini-Gemeinde verdient sich ihre Brötchen mit dem Tourismus, Bienvenidos Gringos
In Copacabana erklommen wir am späten Nachmittag den Niño Calvario. Der Hügel bietet eine geniale Aussicht auf den Titicacasee. Zugleich gilt er den Bolivianern als heiliger Berg. Neben zahlreichen Opfergaben findet sich unterwegs die ein oder andere Tretmine und der Gipfel ist eher vermüllt ... verbrannter Müll ist DIE Entsorgungsform und daher gibt es entsprechend gute Luft zum Durchschnaufen auf 4018m Höhe.
Copacabana ist zudem für die Fahrzeugtaufe bekannt. Man kann sein Auto nach eigenem Gusto verzieren und dann wird es mit Weihwasser vom Padre der Kirche "getauft". An Bier fehlt es nicht bei der Zeremonie - das Auto wird damit besprengt und auch die Autobesitzer und Paten sprechen dem Gerstensaft reichlich zu. Angetrunken geht's dann weiter - es kann ja nichts passieren, schließlich ist das Auto getauft! Wir hatten nach einem Wochenende mit vielen Glasscherben überall, brennendem Müll und zahlreichen angetrunkenen Taufpaten keine Lust mehr auf die Fahrzeugweihe. Das Bussli hat u.a. mit Schutzengel Charly bereits einen schützenden Begleiter.
MIt dem Aufstellen der Mülltrennungstonnen - gestiftet von der deutschen Botschaft - ist es leider nicht getan ...
Über den Genzort Kasani verließen wir das landschaftlich überraschend abwechslungsreiche Bolivien.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Paraguay
Brasilien
Peru
Ecuador
Kolumbien