Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Chile: 25) Calama-Iquique-Arica-Putre
Mitte April war es so weit, Claudia kam angeflattert und nun hiess es für gute zwei Wochen "im Bussli zammenrutschn". Die Mitbringsel, u.a. Lindt-Schokoeier (!!!) und das wenige Gepäck waren schnell verstaut und dann gings schon los mit dem informativen Reisen ...
Wir besuchten die Kupfermine Chuquicamata - die Grösste der Welt. Bis zum Jahr 2007 war der Ort Chuquicamata, direkt an der Mine, mit ca 25000 Menschen besiedelt. Um deren Gesundheit zu schonen oder auch einfach weil Chile ein internationales Umweltschutzabkommen unterzeichnet hat, wurde der gesamte Ort nach Calama umgesiedelt. Seitdem ist der Ort Chuci eine Geisterstadt. Die Mine ist einer der wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft Chiles. Allein 40 % des Kupfers werden nach Asien exportiert (30 % davon nach China). Die überdimensionierten Lastwagen (hergestellt in Asien und Deutschland) sind sehr kostenintensiv ... 5 Mio US$ pro Fahrzeug; Verbrauch von 3 l Diesel/Minute; Kosten pro Reifen 40.000 US$ Um hier "sparsamer" wirtschaften zu können, wird derzeit ein Tunnelsystem errichtet, so dass die Mine in den kommenden 50 Jahren unterirdisch betrieben werden kann. Der Besuch war sehr eindrücklich.
Der Ruta 1 entlang verliessen wir das trockene Nordchile und fuhren direkt ans Meer. In Iquique fanden wir einen genialen Stellplatz beim Paragliderclub - hoch oben und somit tsunamisicher und doch mit Meerblick. Das schwere Erdbeben Anfang April hat die Stadt um 30 cm verschoben ... ein weiteres schweres Beben wird jederzeit erwartet, da die unterirdische Plattentektonik noch nicht ganz mit "Verschieben" fertig ist. Wir bummelten während der Ostertage am Meer entlang, besuchten das ausgestorbene Stadtzentrum und waren erfolgreich beim Kauf von frischem Fisch!
In Arica, der nördlichsten Stadt von Chile, fanden wir bei der Festung El Morro einen absolut sicheren Platz hoch über der Stadt ... direkt beim Militärmuseum, das 24 h vom Militär bewacht ist. Der El Morro ist ein geschichtsträchtiger Hügel, der im Salpeterkrieg schwer umkämpft war. Wir genossen den Blick auf den geschäftigen Containerhafen und unser herrliches Apero-Plätzchen mit Aussicht
Bei der Weiterfahrt in Richtung Bolivien sorgte ein LKW -Unfall für einen langen Stau und so suchten wir uns etwas abseits ein Übernachtungsplätzchen. Nach dem Frühstück mit herrlichem Ausblick stürzten wir uns auf der Ruta 11 mit zahlreichen bolivianischen LKW´s ins Getümmel ... die Strasse, übersät mit unzähligen Schlaglöchern, führte stetig bergauf, von Meereshöhe bis zum Grenzpass auf 4600 müM!
Um uns an die Höhe zu gewöhnen, schlummerten wir zweimal in Putre, einem kleinen Dörfchen auf 3500m. Beim Ausflug nach Socoroma, einem Aymara-Dörfchen mit strohgedeckter Kirche, konnten wir das Tumbo-Geheimnis lüften. Die Tumbo ist eine Frucht mit ganz weicher Haut; innen warten granatapfelähnliche Kerne darauf, geknabbert zu werden.
Im Lauca-Nationalpark folgten wir dem ausgeschilderten Rundweg und entdeckten kleine wollige Tiere ... Vizcachas, Verwandte der Chinchillas. In der Sonne wärmten sich die weichen Fellknäule und am liebsten hätte ich mal ins weiche Fell gegriffen ... aber man schaut ja mit den Augen
Nach einem kurzen Bad in der Naturquelle erkundeten wir das Dörfchen Parinacota. Das Dorf schien ausgestorben und wir stellten uns mal wieder die Frage, wovon die Menschen hier in diesem kargen Landstrich wohl leben ...
Beim Lago Chungara, einem der höchstgelegenen Seen der Welt
(4600 m), erwartete uns eine Kolonne von mehr als 200 LKW`s in Richtung Grenzübergang. Das kleine Bussli schlich sich vorsichtig an den grossen Ungetümen vorbei und wir verliessen Chile in Richtung La Paz.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
Uruguay
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