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Bolivien: 34) San Matias - Jesuitenroute – Trinidad
Mit der ersten Militärkontrolle in San Matias war wieder alt bekanntes Terrain erreicht - Bienvenido a Bolivia. Nach der erfolgreichen Suche eines Fotokopierers und der Erstellung diverser Kopien unserer Papiere, konnten wir einreisen und so die bolivianische Pantanalseite kennen lernen. Hier ist nichts touristisch vermarktet - die Natur bleibt sich selbst überlassen und so bestaunten wir aus dem Bussli heraus direkt Jabirus, Tucane und Kaimane.
Unser Bussli hatte sich binnen kürzester Zeit für einen Farbwechsel entschieden und strahlte uns nun in "lehmrot" an. Die Piste verwandelte sich mit dem dauerhaften Nieselregen in eine schlammige Rutschbahn. Respekt vor den Busfahrern und Lastwägen, die sich zum Teil voll beladen quer rutschend den Hang hochwühlten.
In San Ignacio de Velasco hatten wir im Dorfzentrum mal wieder Asphalt unter den Rädern, wunderbar! Schon waren wir in einer der Jesuitenreduktionen der Chiquitania, ein gemütliches Örtchen. Wir kamen sogar in den Genuss eines Abendkonzertes in der Kirche ... klassische Musik hat hier einen hohen Stellenwert.
Diese jesuitischen Missionsdörfer wurden um 1750 gegründet und damals lebten hier ca 2000-3000 Guaraní - bzw. Chiquito-Indianer unter der Aufsicht von Jesuiten-Patern. Die Missionsdörfer waren so konzipiert, dass sie autark bestehen konnten. Heute sind es eher verschlafene Städtchen inmitten wunderschöner Natur, die wegen ihrer Kirchenbauwerke zum Teil zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Restaurierungsarbeiten konnten dank deutscher Spendengelder und dem Einsatz des inzwischen verstorbenen Schweizer Architekten Hans Roth durchgeführt werden.
Weiter unterwegs auf der inzwischen getrockneten Piste erreichten wir San Ramón und somit die asphaltierte Nationalstraße Nr 9. Große Schlaglöcher sorgten auch hier dafür, dass wir ausreichend Zeit hatten, die Natur um uns herum wahrzunehmen. Highlight war, dass wir anstandslos Benzin zum "Einheimischenpreis" bekamen. Kurze Erklärung: In Bolivien gibt es seit Präsident Evo Morales Aymar einen internationalen Preis (zwischen BOB 8 und 9/l) und einen Einheimischenpreis (BOB 3,74/l). Laut Gesetz muss jedes Auto mit ausländischem Kennzeichen den internationalen Preis zahlen. In der Realität gibt es zahlreiche Varianten ...
Angekommen in der Provinz Beni erholten wir uns ein paar Tage im Tapacare Resort bei Trinidad. Hier durfte das Bussli über Nacht neben einem unglaublich beeindruckenden Seerosenteich stehen. Wir genossen die lauen Temperaturen, die zahleichen Moskitos eher weniger.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
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