Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Ecuador: 41) Playas – Puerto Lopez – Canoa - Cojimíes
In Guayaquil legten wir nur einen kurzen Stopp ein. Der Pazifik war ganz nah und besaß für uns eindeutig die stärkere Anziehung. Nahe Playas fanden wir ein einsames Plätzchen beim Leuchtturm ... hier konnten wir einschlafen mit Meeresrauschen. Am nächsten Morgen gab es Austernfischer, klassische Fischer und viel Strand zu bestaunen.
Am einsam gelegenen Privatstrand Playa Rosada wurden wir von Tito herzlich willkommen. Er war froh über unsere Gesellschaft am Abend.Tagsüber waren wir damit beschäftigt, die kleinen Strandbewohner zu beobachten. Pfeilschnell sprinten sie mit ihren zahlreichen Beinchen am Strand entlang. Manchmal gehen sie baden, wobei sie abtauchen und nur noch die Augen aus dem Wasser schauen.
Weiter ging es der Küste entlang bis wir in Puerto Lopez strandeten. Dieses kleine Fischerdorf war genau der richtige Platz für uns, um etwas zu verweilen. Morgenstund hat Gold im Mund - in Puerto Lopez hieß es früh bei den Fischern sein um nach dem frischen Tagesfang Ausschau zu halten. Die Auswahl war vielseitig ... Filet von der Dorade, ein ganzer Schwertfisch, Calamar, frischer Pulpo oder ein paar Langostinos? Da wir beide nicht sehr entscheidungsfreudig sind, war klar: hier bleiben wir länger Die Tage vergingen wie im Flug. Lange Strandspaziergänge, ein bisschen Strandtennis spielen, die Wellen des Pazifiks durchtauchen, Sünnelen und Genießen. Nachdem wir uns am Abend das Salzwasser von der Haut gespült hatten, war Zeit zum Kochen. Das frühe Aufstehen wurde nun mit Pulposalat, Knoblauchgarnelen, gebratenem Doradenfilet etc. belohnt. Und das alles beim Blick auf das Meer, herrliches Urlaubsgefühl. Ja, wir waren in den Ferien vom Reisen!
Dank aktiven Pulpofischens in der Kindheit mit Papa, hatte Claudio den Durchblick bei der Zubereitung.
Dann war es Zeit, sich zu entscheiden: 2 Monate länger reisen oder eine Woche Galapagos.
Wir wählten die längere Reisezeit und machten einen Ausflug zur Isla de la Plata, auch "Galapagos für Arme" genannt. Die Insel ist ähnlich von der Tierwelt wie eine der Galapagosinseln, allerdings kontinentalen Ursprungs. Zusammen mit 8 weiteren Touristen und einem unterhaltsamen Guide erkundeten wir die Insel bei einer kleinen Wanderung. Fregattvögel und viele Blaufußtölpel bekamen wir zu Gesicht. Vor der Insel schwammen Meeresschildkröten und beim Schnorcheln waren wir umgeben von bunten "Nemo-Fischen". Auf dem Rückweg ließ der Käpt'n das 300 PS starke Boot meist sanft über die bei 1,5 m hohen Wellen gleiten - die Gwunderfizin saß mit wehendem Haar im Boot und strahlte mit der Sonne um die Wette.
Nach einer Woche seßhaft sein war unsere Wohn-Batterie dem Ende nah und wir gaben wieder Gas. Unser Tagesziel, den Ort Manta, haben wir nicht erreicht. Der Strand von St. Marianita kam uns 14 km vor dem Ziel dazwischen. Hier konnten wir Kitesurf-Anfänger bei ihrem Kampf mit den Elementen beobachten. Wir selbst stürzten uns in die recht hohen Wellen. Den Körper angespannt wie ein Brett ließen wir uns von ihnen bis an den Strand spülen. Vom Liegestuhl aus schauten wir zu wie die Sonne im Meer schlafen ging.
Ursprünglich wollten wir ab Manta ins Landesinnere abbiegen. Aber Pläne sind ja zum Ändern da. Wir besuchten mit Montecristi das "Herz" der Panama-Hutherstellung. Der Panamahut kommt aus Ecuador und wird aus Paja toquilla in mühsamer Handarbeit gefertigt. Fälschlicherweise wird der Hut weltweit als Panama-Hut verkauft, obwohl er ecuadorianischen Ursprungs ist. Ex Präsident Roosevelt war an diesem Faupax nicht ganz unschuldig ....
Statt ins Landesinnere fuhr das Bussli mit uns wieder ans Meer. In dem kleinen Stranddorf Canoa fanden wir ein Zuhause für ein paar Tage. Das Bussli stand direkt neben Kokospalmen am Strand. Slacklinen, zwischen den Kokospalmen abhängen, Früchte direkt von vorbei kommenden Händlern kaufen - das Leben kann so einfach sein! Da wir zwei Wassermänner auch hier wieder mächtig Spaß beim brettlosen Wellenreiten hatten, entschlossen wir uns für eine Surfstunde. Wir haben ja bisher unzählige Helden auf diesen Brettern beobachtet ... nun war es Zeit zum Selbstversuch. Nach kurzen Erklärungen und dem theoretischen Bewegungsablauf auf dem Trockenen gings ins Meer. Manuel, unser Surfcrack, schob uns eine Stunde lang brav in die passenden Wellen. Wir zwei kämpften mit dem rutschigen Brett, dem fehlenden Gleichgewicht und strahlten, sobald sich einer von uns auch nur ein paar Sekunden "oben" gehalten hatte. Wir entstiegen dem Pazifik ziemlich geschlaucht und jeweils mit einer kleinen Blessur - das Brett ist nicht so leicht unter Kontrolle zu halten. Fazit: es macht mega Spaß und ist mörderisch anstrengend. Ein Surf-Lern-Kurs ist Pflicht auf unserer nächsten Reise!
Nach diesen wunderbaren Tagen voll Sonne & Meer fuhren wir noch bis Cojimíes - hier verabschiedeten wir uns (vorerst) von der herrlichen Pazifik-Küste.
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
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