Zwei Gwunderfiz am umä luegä
Ecuador: 42) Pasochoa-Cotopaxi-Quilotoa-Chimborazo
Vom Meer in Richtung Sierra durfte das Bussli ordentlich aufwärts klettern ... mit Bananenstaude auf dem Dach und uns beiden Kurzhosenträgern ging es bis auf 2600m, dann war Zeit zum Schlummern. Zum Akklimatisieren hatten wir uns die Reserva Pasochoa ausgeguckt. Auf Schusters Rappen durchkämmten wir den Bambuswald. Der Himmel wurde immer dunkler je weiter wir nach oben kamen. Aussicht gabs keine, dafür dicke Regentropfen und kalten Wind. Auch ohne Gipfelerlebnis war das eine feine Tour, für die Gwunderfizin mit vielen Erinnerungen an einen Ausflug 2001 bestückt.
Nach unserer kleinen Höheneingewöhnung besuchten wir die Marktstadt Saquisili. Laut, lebhaft, bunt und geschäftig. Am liebsten hätten wir Mango und Tomaten kiloweise gekauft ... allerdings sind wir vom Platz her beschränkt. Somit war klar, dass auch kein kleines Ferkel vom morgendlichen Viehmarkt mit an Bord vom Bussli passte.
Eine zähe Nebeldecke und nur ein paar weniger Umrisse erwarteten uns im Nationalpark Cotopaxi. Wir suchten uns ein Plätzchen zum Campen und tatsächlich, kurz vorm Dunkelwerden kam der Gipfel aus den Wolken! Am nächsten Tag genossen wir herrliches Wetter und wanderten um die Laguna Limpiopungo. Im Anschluss kletterten wir im Bussli bis auf 4500m hoch. Ab da ging es zu Fuss. Der blaue Himmel lunzte immer mal wieder durch die Wolkenschicht. Vorbei am verschlossenen Refugio Jose Ribas marschierten wir bis auf 5000m. Hier beginnt der Gletscher und wir erfuhren, dass man nur mit einem Guide bis zu diesem Punkt gehen kann ...uups. Wir genossen die Aussicht, beobachteten die Feuerwehr Quitos bei Gletscherübungen und gingen dann zügig talwärts. Mit den ersten Regentropfen kamen wir am Bussli an. Binnen Sekunden donnerten Hagelkörner vom Himmel und verwandelten die Gegend in eine fast winterliche Landschaft.
Wie schon beim Cotopaxi, so war auch bei der Laguna Quilotoa das Motto: "Der frühe Vogel fängt den Wurm!". Die Berge sind nur morgens klar, ab dem späten Vormittag ziehen Wolken heran. Demzufolge starteten wir 8 Uhr unsere Wanderung um diesen mythischen Kratersee auf über 3000m. Wir hatten geniales Wanderwetter ... die Sonne lachte vom Himmel, das Wasser schimmerte je nach Sonnenstand grün, türkis oder blau und der Weg war wunderschön. 4,5 Stunden waren wir unterwegs, eine wunderbare Tour! Zurück am Bussli war es Zeit für den Adventskaffee mit selbstgebackenen Guetzli, schließlich brannte schon die 4. Kerze. Am späten Nachmittag stoppten wir in der Posada in Tigua, einem Bauernhof. Dort verströmte ein kleiner Kachelofen herrlich wohlige Wärme. Wir saßen einfach da, beide ins Buch vertieft, umgeben von dieser tollen Atmosphäre. Am Abend leisteten wir uns ein tolles Abendessen, unser Weihnachtsmenü.
Nach so viel Ausruhen stand nun der mit 6310m höchste Bergriese auf dem Programm. Wir erreichten das Besucherzentrum des Chimborazo auf 4400m pünktlich zum Sonnenuntergang. Nach einer recht frischen Nacht wurden wir auch am Morgen mit einem genialen Blick auf den Bergriesen belohnt. Der Gipfel wirkt mächtig und erhaben.
Bis zu der Laguna durften wir stapfen. An der dünnen Luft registrierten wir die mehr als 5000m Höhe.
Die Polizei wollte auch mal den Gipfel aus nächster Nähe bestaunen, allerdings sind die Herren in ihren Lackschühchen schnaufend nur sehr langsam voran gekommen ...
Aufbruch: | 10.08.2013 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | 16.04.2015 |
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