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Reisezeit: Oktober 2009 - April 2010  |  von Katja Grach

Kambodscha: Siem Reap - Wir essen Amok!

Da war ich schon

Da war ich schon

13.11.09 - Siem Reap
Nachdem wir schon wiedermal ganz frueh aufstehen mussten (unser Flug ging um 8), es aber ohne Verkehr auf den Highway schafften (dank Uhrzeit und Standort) und zeitgemaess eincheckten, stellten wir mit grossen Augen fest, dass wir zugenommen hatten. Unser Gepaeck hatte mittlerweile 20 kg (meines) und 19,9 kg (Daniel) - angefangen hatte ich mit 14, nach umpacken 19. Vielleicht sollte ich doch das eine oder andere heimschicken.
Glueck gehabt jedenfalls, ging sich noch alles aus. Dann noch schnell ein herzhaftes Fruehstueck bei Burgerking, um 8 startete das Flugzeug, Katja schlief schon auf der Rollbahn ein, verweigerte das Fruehstueck im Flieger wegen militanten Schlafes und wachte erst kurz vor der Landung wieder auf. Wie sollte es auch anders sein.
9 Uhr, Flughafen Siem Reap - Kambodscha, die Frisur ist verwuzelt und haelt, es richt nach gekochtem Mais. Aha, das ist es also. Von oben haben wir schon festgestellt: viele Reisfelder, viel Sumpf, viele Palmen, flach.

Landeanflug auf Kambodscha

Landeanflug auf Kambodscha

Auf dem Flughafen geht es erstaunlich entspannt zu - Erinnerungen an Laos werden wach. ATM gleich neben der Visa Station - hier werden nur Dollars ausgespuckt. Wuerden die Touristen in Riel zahlen, dann vermutlich Millionenbetraege. Und Konto von dem die Einheimischen abheben koennten, werden nur die wenigsten haben. Wie gesagt, alle sind relaxt, das Gepaeckband ist denkbar klein, unsere Rucksaecke sind gleich mal da - der Tuk Tuk Fahrer Sam wartet schon (sein Touristenname natuerlich, Sae Hong oder so, heisst er wirklich). Wir fahren in die Stadt. Es stinkt hier und ist stickig - aber anders als in Bangkok. Jede Stadt hat ihren eigenen Mief. Nur Vientiane und Luang Prabang nicht Laos natuerlich *seufz*
Der Markt ist uebersaet mit Fruechten und Rollern, laute Musik dringt aus den Lautsprechern einer Hochzeitsgesellschaft.

typische Khmer-Kopfbedeckung

typische Khmer-Kopfbedeckung

Unser Hotel schaut super aus - das Golden Mango Inn. Hab ich vorher schon im Internet reserviert - darum auch der Flughafen Pick-up. Unser Zimmer ist riesig, Bad pippifein, Fernseher (das Programm ist einfach nur saukomisch) und Schuhe werden bei der Haustuere vorn schon ausgezogen. Daniel goennt sich ein Schlaefchen. Ich quetsch den "General Manager" Sony aus, der super Englisch kann, nach allen Infos. Angkor Wat ist uns heute zu anstrengend, ich frage nach einem Ausflug auf den Tonle Sap (dem riesigen Binnensee mit Flussanschluss). Ok, wir kriegen einen Tuk Tuk Driver um halb eins, und wir werden zum Floating Village "Kumpung Klung"gebracht - oer so aehnlich. Ich hab den Ort bisher nirgends gefunden, ich hab ihn auch 3x aussprechen muessen und Sony hat sich jedes mal zerkugelt. Hallo "Suasdei"und Danke "o gun" hab ich auch gleich gelernt.

Unser Zimmer um 15 Dollar !!!

Unser Zimmer um 15 Dollar !!!

Sam, den wir schon vom Morgen kannten, hat mit uns die Tour gemacht. Zuerst hiess es aber Mal Futter fassen und er brachte uns zum Restaurant Khmer Kitchen (Khmer = das kambodschanische Volk). Auf der Speisekarte fanden wir dabei ein sehr spannend klingendes Gericht: Amok. Aha. Na das muss ich essen, dachte sich Daniel und hats gleich bestellt (ich dann am naechsten Tag auch). Es war gruen mit viel Zitronengras und Kokosmilch wiedermal und sehr lecker.

Amok

Amok

Die Tuk Tuk Fahrt war wieder sehr spannend. Uns begegneten Laute auf Mopeds mit Schweinen hinten drauf (quer hinten drueber gelegt) - leider waren sie zu schnell unterwegs, um sie zu fotografieren. Irgendwann mogen wir auf eine staubige Erdstrasse ab, die mehr als holprig war. Einmal waeren wir fast mit dem Tuk Tuk umgekippt (ist ja nur ein Motorad mit Wagerl hinten dran gekuppelt) - keine Sorge, wir sind eh langsam gefahren. War aber trotzdem eine Schrecksekunde - waer ja nicht so, als haetten wir noch nie ein umgekipptes Tuk Tuk auf der Strasse liegen sehen (Vientiane).
Sam erklaerte uns, dass durch die starken Regenfaelle (bedingt durch die Stuerme, die die Philippinen im Sommer heimgesucht hatten), die Strasse so ausgeschwemmt waere und kein Geld da sei, um sie zu reparieren.

Hauptsache alle haben Platz (rechts)
vorne im Bild: Sam mit Helm, jawohl in Kambodscha tragen auch die Tuk Tuk Fahrer Helme

Hauptsache alle haben Platz (rechts)
vorne im Bild: Sam mit Helm, jawohl in Kambodscha tragen auch die Tuk Tuk Fahrer Helme

Heute: Wie transportiere ich eine Tuer mit dem Moped

Heute: Wie transportiere ich eine Tuer mit dem Moped

Wir bestiegen schliesslich irgendwo ein Boot in der Pampa, wo uns eine TOURRIST Agency (jwohl mit 2 R) die Tickets verkaufte. Sam war mit an Board. War ein sehr eigentuemliches Gefuehl durch den seichten Fluss zu fahren (erinnerte mich etwas an die Everglades in Florida) - am Anfang sind wir eh gleich stecken geblieben - ueberall Fischer mit ihren Netzen im huefthohen Wasser, ausgemergelte Kuehe am Rand, knallblauer Himmel und grellgruene Wasserpflanzen und Straeucher. Nach einer Weile erreichten wir mitten im Wasser ein Ortsschild (das ich leider nicht fotografiert hab. Und dann ein paar hundert Meter weiter: ein Dorf auf Pfaehlen mitten im Wasser. Wir wiedermal die einzigen Touris. Von ueberallher winkten uns kleine Kinder "Hello","bye bye". Ein paar Jungs machten Handstaende im Wasser, Kinder in Blechschuessel schipperten uns entgegen und natuerlich Unmengen von kleinen Booten mit einem Paddel. Sehr eigen, sehr schoen. Bis zu 6 Meter tief kann es hier werden. Spaeter hab ich im National Geopgraphic ein Bild vom Dorf ohne Wasser gesehen - in der Trockenzeit, auch sehr seltsam, wenn man bedenkt, dass man sich ja mitten in einem Teil vom See befindet. Ueberdem Wasser waren sogar kleine Kaefige mit Schweinen und Huehnern zu sehen. Vile Auslauf hatten die freilich nicht. Im Wasser waren angeblich nur Fische und Shrimps, die allerorts gefangen wurden. Damit wir uns das ganze besser ansehen konnten, stiegen wir in ein Paddelboot um und trieben ruhig durchs Wass (solange kein Motorboot vorbeikam...da hats schon ordentlich geschaukelt...immer schoen in er Mitte sitzen bleiben). Mit dem Moot sind wir sogar durch einen Wald gefahren (ehrlich, schaut euch die Fotos an). War echt total idyllisch. Und zu guter letzt sind wir natuerlich wieder aufs Motorboot und auf den grossen See - war ein Feeling wie am Meer. Hach schoen.

Wir sitzen im selben Boot

Wir sitzen im selben Boot

abgemagerte Kuehe und blauer Himmel

abgemagerte Kuehe und blauer Himmel

ähm, irgendwie ist diese Werbung hier..für nix!

ähm, irgendwie ist diese Werbung hier..für nix!

Floating Village mit Parteiplakat bzw. Schild

Floating Village mit Parteiplakat bzw. Schild

im Batterboat - wie die Kambodschaner so schön sagen

im Batterboat - wie die Kambodschaner so schön sagen

überall winken uns die Kinder zu

überall winken uns die Kinder zu

Handstand

Handstand

mit dem Boot durch den Wald fahren...das hat was

mit dem Boot durch den Wald fahren...das hat was

Sam, unser Tuk Tuk Fahrer

Sam, unser Tuk Tuk Fahrer

und diesen Schweinestall möcht ich euch auch nicht vorenthalten

und diesen Schweinestall möcht ich euch auch nicht vorenthalten

Bei der Rueckfahrt mit dem Tuk Tuk hatten offensichtlich grad die Schulen aus und haufenweise Kinder stroemten uns in ihren Uniformen auf alten Raedern, die viel zu gross fuer sie waren oder zu Fuss mit Plastiksackerl (fuer das eine Schulbuch) entgegen..und winkten wie verrueckt wieder "Hello, "Bye Bye". Am Wegesrand bemerkten wir auch immer wieder Schilder, die Welfare-Projekte fuer Kinder kennzeichneten. Die Leute leben hier wie in Laos. Auf diesen Pfahlbauten wie in den Bergen, mehr im Schmutz udn Staub als sonst wo, schlafen in Haengematten und ueberall tapsen kleine Kinder herum. Es scheint so, als wuerden sie alle nackt gehen bis sie eine gewisse Groesse erreicht haben, fuer die es dann auch Kleidung gibt. Barfuss sind ohnehin die meisten. Und irrsinnig suess. Und selbstaendig und scheissen sich auf gut deutsch einfach nix. Im Floating Village ist uns ein Kind aufgefallen, dass kaum 4 Jahre war, ueber ein Stiegengelaender geklettert ist und auf den 2 cm breiten Bug eines Schiffes gestiegen und dann weiter ins Boot getapst ist. Einfach so...als waer das die einfachste Sache der Welt. Wahnsinn.

Bei der Heimfahrt wurden wir dann von einem wunderschoenen Sonnenuntergang ueberrascht.

© Katja Grach, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und genau darum werde ich ein halbes Jahr um die Welt reisen. Auch wenn man meinen könnte Toskana, Kroatien, Bali und Deutschland müssten für heuer doch reichen - Nein! Das war erst die Aufwärmrunde...
Details:
Aufbruch: 14.10.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 18.04.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katja Grach berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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