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Neuseeland: Abel Tasman und die Couchsurfer
05.-06.01.2010 - Golden Bay
Nachdem sich unsre Fähre aufgemacht hatte Richtung Südinsel, stellten wir fest, dass die See hier wirklich etwas stürmisch ist. Im Reiseblog hatte ich schon gelesen, dass die Cook Street als stürmischste aller Meeresstraßen gilt. Und da kam auch schon die Durchsage, dass ein kleineres Schiff in "stress" ist, und dass wir daher langsamer fahren, um wenn erforderlich Hilfe zu leisten. Also schaukelten wir dahin. Ordentlich. Da kam schon die nächste Durchsage bezüglich Motion Sickness und dass ja wohl alle bitte die Speibsackerl benutzen sollen und frische Luft helfe. Ja schön. Ich war nicht betroffen. Und dann die dritte Durchsage - der Besatzung des kleinen Schiffes geht es gut, alle wohl auf und "saved", wir brauchen nicht helfen und können Volldampf weiter fahren. Die restliche Fahrt war dann eh eher unspektakulär, bis auf den Queen Charlotte Sound...der war echt schön.
Beim ersten Lookout haben wir dann gleich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Thunfischspaghetti mit Garnelen gekauft. Ja was soll ich sagen, die mussten aufgebraucht werden. Es war jedenfalls echt lecker. Nach 2 Nächten auf der Straße im Campervan stellte Andi fest: "Jetzt brauch i echt wieder mal a Dusch, mir beißts scho". Da war er nicht alleine  Gestärkt konnten wir uns dann auf die laaange Fahrt nach Takaka machen, wo wir wiedermal Couchsurfen durften. Bei Vicki und Karlin. Die beiden waren mir aufgefallen, weil Karlin Down-Syndrom hat und Vicki mit ihm ein Jahr um die Welt gereist ist. Auch per Couchsurfing, im Zelt und wie auch immer. Das wollt ich genauer wissen, darum hab ich sie angeschrieben. Auf dem Weg dahin hatte Andi wiedermal ein paar lustige sprachliche Verdenker für mich parat. "Have a look" statt den Ort Havelock, sowie die Frage "Bleiben wir bei dem scientific lookout stehen?" statt scenic lookout ...naja Wissenschaft kann ja auch schön sein.
Dank Vickis supergenauen Beschreibung haben wir auch gleich hingefunden. Ok, beim Öffnen des ersten Gatters (wiedermal ne Farm) hab ich gleich mal einen kleinen elektrischen Schlag bekommen - da hatte offensichtlich was nicht hingehaut, wie ich auch später mitbekommen hab. Und dann gleich die freudige Begrüßung. Karlin hat gerade mit den andren 3 deutschen Couchsurfern Pool gespielt und wir haben erfahren, dass diese zu Abendessen Kartoffelgratin machen. Also steuerten wir nach einem Supermarktbesuch eine Riesenschüssel Salat bei...es sollten ja noch 3 Couchsurfer (aus den Staaten) kommen. Full House sozusagen. Nachdem Karlin versucht hat mir Pool bei zu bringen und ganz süß jeden vergeblichen Stoß mit "oh, sooo close" kommentiert hat - Andi hat uns im übrigen vernichtet! - gabs dann das experimentelle Abendessen. Ok, das deutsche Gericht hat nicht ganz so funktioniert wie es sollte, Florian, Robert und Kerstin waren etwas unglücklich damit...gottseidank gabs noch Salat Die Amis grillten eh ihre eigenen Würstel. Ach ja, außerdem waren auch noch Bob und XY (keine Ahnung) da - keine Couchsurfer aber gewohnt haben sie auch da. Naja, und 2 Hunde und eine fette Katze. Nach dem Essen hat uns Vicki dann noch auf der Tourikarte alles gezeigt, was wir am nächsten Tag anschauen könnten. Und so sind die Deutschen dann auf die Matratzen, die Amis (Lisa, Joey und Eric) in ihr Zelt und wir in unseren Van, um bei klarstem Sternenhimmel zu entschlafen.
Am nächsten Tag hatten wir ziemlich viel vor. Eine Stunde Fahrt gleich mal in der früh, um eventuell spielende Seehunde bei Ebbe und hoffentlich wenig Wind an einem der schönsten Strände, wie Vicki sagte, zu sehen. Wharariki Beach war angesagt. Dort angekommen erstmal frühstücken und dann 20 min Walk durch wunderschöne Landschaft zum größten und windigsten Strand aller Zeiten. Mit Seehunden! Gespielt haben sie nicht, warn eher faul. Wir haben aber trotzdem so gut es ging Fotos gemacht. So gut es ging weil man soll nicht zwischen die Seehunde und ihre Jungen bzw. und das Wasser gehen. Da kann man leicht mal verfolgt werden. Was einem Couchsurfer letztens passiert ist, wie Vicki erzählt hat. Und das kann ziemlich böse ausgehen.
Nächster Stopp war Farewell Spit. Das ist eine Bird Sanctuary, also kann man nicht drauf, aber vom Cafe aus konnte man mit Teleskop den dünnen Strandstreifen sehen. Der ist auch deshalb so besonders, weil hier die meisten Wale stranden. Nicht dass das super wäre, aber es passiert immer wieder mal. Auch letztens, als es bei euch in den Nachrichten war. Das Strandstück ist so schmal, dass minimale Fehler beim Echoloten der Wale auf die Sandbank führen. Warum das passiert, sind sich die Leute nicht sicher. Vermutlich, wenn ein Wal sehr alt oder krank ist und ihm die restliche Familie dann folgt. Diesmal konnte ihnen nicht mehr geholfen werden. Die die noch nicht tot waren, denen hat mans leichter gemacht. Aber sie bleiben dort liegen. Auch im Golden Bay direkt stranden öfters welche. Mitte der 90er sind einmal fast 400 Wale hier gestrandet. Es sind allerdings eher kleinere, auf englisch heißen sie Pilot Wales. Wenn so etwas passiert, werden jede Menge Freiwillige gebraucht, um sie nass zu halten und mit Hilfe von kleinen Booten wieder in tiefere Gewässer zu ziehen. Vicki war auch mal bei sowas dabei.
Farewell Spit - wegen dieser Landzunge stranden hier Wale...die Ebbe geht oft 2km weit raus...auch hier is es net wenig, wie man sehen kann
Nächster Ministopp war Collingwood. Als Abel Tasman Neuseeland entdeckte, meinte er hier sollte die Hauptstadt der Insel entstehen. Naja, wir sind durchgefahren...innerhalb von 2 min hatten wir alles gesehn Abel Tasman, nachdem der Nationalpark benannt wurde, hat Neuseeland zwar entdeckt, ging hier aber nie an Land. Am Golden Bay haben ihn die Maori vertrieben und im Northland war das Wetter zu schlecht um anzulegen. Dafür hat er aber offiziell dann Tasmanien (auch nach ihm benannt), Tonga und Fidschi entdeckt. Neuseeland wurde erst 4 Generationen später von James Cook als Neu Zealand "richtig" auf die Landkarte gebracht.
Ein weiterer Stopp waren die Devils Boots, naja die waren nicht sooo besonders und die Swingbridge in Salisbury - ok, die war ganz schön schaukelig
In Milnthorpe war dann mal ausspannen und lesen am Strand angesagt. Ins Wasser hat es uns nicht getrieben....viel zu kalt.
Milnthorpe, toter aber grosser Fisch....ich fotografiere gerne tote Tiere...ja ich weiss (Lebend wuerd ich sie auch fotografieren, aber man muss nehmen was man kriegt)
Schließlich warn noch die Te Waikoropupu Springs dran. Ein Stück Land, aus dessen Boden Quellwasser sprudelte, und zwar großflächig!
Und dann halt wiedermal Supermarkt und Selbstbedienungs-Laundry. Das Waschpulver mussten wir in der dazugehörigen Videothek kaufen! Innerhalb von 1,5 Std war unsere Wäsche gewaschen und trocken. Sauber? Nicht wirklich. In Neuseeland wird nur kalt gewaschen. Aber gut riecht sie.
Bei Vicki war auch diese Nacht wieder Full House angesagt. Die 3 dt. Couchsurfer waren wieder da, Bob und XY, wir und 2 neue aus England, die für 2 Jahre reisen bzw. in Australien Farmstay oder so was machen wollten. Zitat Engländer "work sucks"
Hach, diese Engländer. Während die andren die Reste des misslungenen Kartoffelgratins und etwas Fleischiges zu sich nahmen, mussten wir den creamy Mais aufbrauchen den wir versehentlich gekauft hatten und den alten Schinken. Maissuppe. Sehr lecker. Bei einem Bierchen haben wir uns dann noch lange mit Vicki unterhalten über Karlin, und die Weltreise (Karlin übernachtete diesmal bei einem Freund), und wie es eben hier mit behinderten Kindern in der Schule so läuft. Nach dem Vicki eigentlich die Reise gemacht hat, als Karlin 14 war, um ihm mal eine alternative Bildung zu bieten weils in der Schule überhaupt nicht hingehauen hat und sie nach einem Disput mit einer Lehrerin zu dieser "get fucked" gesagt hat, kann man es sich ungefähr vorstellen. Karlin ist jetzt 17 und möchte überhaupt nicht mehr zu Schule gehen. Er möchte gern in einem Krankenhaus arbeiten. Wie die Chancen stehen kann man momentan noch nicht sagen.
Da ich noch keine verkleinerten Fotos dabei hab, gehts erst naechstes Mal weiter mit dem Abel Tasman Nationalpark
Aufbruch: | 14.10.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 18.04.2010 |
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