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Peru: Nationalpark Manu - Uns hält nichts auf
10. - 14.03.2010 - Parque Nacional Manu
Endlich gings los - Dschungelfieber! Um 5 Uhr früh wurden wir von unserem Guide Abel abgeholt und stellten gleich mal fest, dass wir die einzigen waren. Die anderen waren nämlich nach der Meldung über die Hangrutschungen abgesprungen und sonst war irgendwie auch keine Agentur dorthin unterwegs. Wurscht, uns hält nix auf. Dann wurde auch noch im Radio durchgesagt, dass der Machu Picchu schon am 15. geöffnet werden würde - die Hoffnung wuchs (die Regierung entschied später aber wieder anders, doch nix mit Machu Picchu )
Wie auch immer, es ging los und zwar bitter kalt. Unser Fahrer Lucio bevorzugte es, sich wie im tiefsten Winter zu kleiden und gar mit Decke über den Knien - gleichzeitig kurbelte er aber auch das Fenster ständig runter... Mit dabei waren außerdem noch Fidel und Omar, die unser Essen und dergleichen tragen mussten, da wir wegen der Erdrutsche eben zwischendurch mal 1,5 Stunden gehen mussten....Und die saßen dann auch noch zeitweise im Kofferraum, weil sonst war einfach kein Platz
Von Cusco aus sind wir per Auto bis nach Pilcopata vorgedrungen
Ok, die Straße war schon etwas kriminell - vor allem mit einem Toyota-Kombi und das über 6 Stunden lang....zwischendurch sind wir durch unbeleuchtete Felstunnel gefahren, in denen Wasser stand oder unter einem Wasserfall durch. Warum auch nicht?
Nächsterstopp in der Kartoffelhauptstadt Paucartambo Na bitte, es gibt immerhin 300 verschiedene Sorten
Und endlich, wir sind in Manu!!! Und gleichzeitig auch am höchsten Punkt - wir tauchen ein in den Nebelwald...
Und da stehen wir - vor der ersten der über 30 Landslides, die Männer sind noch am graben und lassen einen megaschweren Bus als erstes drüber...der gleich stecken bleibt. Nach einer halben Stunde schaffen wirs dann aber auch drüber - ich frag mich noch immer wie?? Weils einfach echt steil war auf beiden Seiten - frag nicht, welche Geräusche das Auto von sich gegeben hat.
Und dann gings noch etwas weiter, bis ungefähr San Pedro, wo die nächsten Slides warten und sogar ein kleines Erdbeben die Straße in die Tiefe buxtiert hat. Also gehen wir die nächsten 1,5 Stunden zu Fuß in der brütenden Hitze und brauchen unser gesamtes Schwitzkontingent auf, das wir uns in den letzten kalten Wochen in Cusco angespart haben
Nach einer Weile begegnet uns ein Micro, der uns gleich mitnimmt nach Pilcopata, wo wir unsere erste Nacht verbringen. Dusche natürlich kalt - aber in dem Fall: schööööön!
Am Abend besuchen wir einen privaten "Zoo", in dem ich gleich von Fidel, einem Affe besprungen werde. Er findet mich offensichtlich sympathisch und klettert gleich an meinem Bein hoch, als er mich erspäht. Andi freundet sich unterdessen mit einem Papagei an, der sich mit ihm auf spanisch unterhält. Ein paar Landschildkröten gibt es auch, wobei uns Abel gleich erszählt, wie lecker die sind....hm. Meerschweinchen ok, aber Schildkröte? Nein, das geht wirklich nicht.
Unterwegs bekommt Andi auch gleich seinen 1. Wespenstich (weitere folgen in den nächsten Tagen) und wir verbringen unsere erste Nacht im Kerzenschein, weil durch dsa Erdbeben das Wasserkraftwerk intakt ist und somit nur Strom, wo auch ein Generator.
Tag 2 im Dschungel - es geht weiter nach Atalaya (oder Antalya wie Andi sagt). Diesmal muessen Fidel und Omar in den Kofferraum, weil wir noch 2 Mädls mitnehmen (Köchin und Gehilfin Gloria), die sich den BeifahrerInnen-Sitz teilen!!!
Während unserer Bootsfahrt sehen wir bereits die ersten Affen auf den Bäumen, wenig später legen wir an einem paradiesischen Fleckchen an. Nach dem leckeren Mittagessen bauen wir uns im 30 Grad "warmen" Fluß einen Pool und haben durch die kleinen Wasserfälle sogar Whirlpool-Funktionen inklusive.
Später unternehmen wir erst per Boot und dann zu Fuß eine Wanderung zu einem Fischteich, bei dem es in der Nacht auch ein paar Kaimane zu sehen geben soll. Fische waren offensichtlich nicht viele drinnen. Omar hat nur einen erwischt. Ebenfalls zeigt uns Abel ein paar für Natives wichtige Bäume (Milktree zB), deren Saft zum Kurieren von Magendarmbakterien und ähnlichem verwendet wird. Auf unserer Floßfahrt einmal im Hellen und einmal im Stockdunkeln genießen wir die Geräusche rund um uns - Regenwaldsound hat echt was. Da kann das Vogelgezwitscher in der Sauna daheim nicht mithalten
Unterwegs sehen wir auch einige Spuren von Wasser- und Wildschweinen - persönlich haben wir leider keines getroffen. Als es dann finster wird, machen wir uns auf die Suche nach einem Kaiman. Und wirklich, wir sehen seine Augen irgendwo unter einem Strauch. Und da hüpft doch tatsächlich Abel ins Wasser - nur mit Taschenlampe - und holt sich den!! Omg! Und dann dürfen wir ihn auch noch halten. Umwelttechnisch gesehen sollte sowas zwar nicht gemacht werden, aber was tust du, wenn der Kaiman eh schon aus dem Wasser ist?
Zurück fahren wir dann komplett im Finstern mit dem großen Boot - nur vorne steht einer mit der Taschenlampe! Und dann machen wir noch Bekanntschaft mit einer weiteren Spezies - den Kakerlaken...7 Stück, die wir in akribischer Kleinstarbeit aus unserem Bungalow vertreiben. Was nicht einfach ist, die Sch...viecher rennen ja so schnell und immer in die andere Richtung. Aber wir schaffen es. Glauben wir halt
Früh aufstehen hieß es am nächsten Morgen, Andi meinte, er habe gehört wir gehen Bären schauen. Es waren dann aber Papageien....naja, wir haben ja fast nur spanisch gesprochen diese Tage Jedenfalls um halb 5 aus den Federn und mit dem Boot zur berühmten Salzlecke, wo die Loros früh morgens ihre Kreise ziehen und sich dann zum Schlecken niederlassen. Leider sind sie nur klein zu sehen auf dem Foto, weil bei Nährungen fliegen sie nämlich auf und davon. Aber mit dem Fernglas konnten wir sie schon etwas besser beobachten. Und es waren dann insgesamt sicher an die Hundert.
Nach dem Frühstück stand eine Wanderung an - wo wir wieder jede Menge seltsame Bäume sahen - zb Telefontree (ob der wirklich so heißt), als Abel mit der Machete draufschlug, war der Hall noch 1 km weit zu hören - soll verwendet werden, wenn man/frau sich verirrt. Oder auch die palmera caminante (Bild unten), die immer hin und her wandert. Außerdem wurde noch eine Yucca gefällt für einen leckeren Palmheart-Salat - hat doch etwas gedauert, und wieder Spuren. Diesmal sogar von einem Tapir. Ist aber leider nachtaktiv. Dafür jede Menge Affen, die aber als sie gut sichtbar waren nicht fotografiert werden konnten, weil sie bei freier sicht auch gerne mal runterpinkeln. Riesige Ameisen und schräge Raupen haben ebenfalls unseren Weg gekreuzt.
Vom ganzen bergauf bergab in der brütenden Hitze waren wir so geschafft, dass wir nach dem Mittagessen erst mal ein Schläfchen in der Hängematte brauchten. Ein kleiner Swimmingpoolbesuch war ebenfalls wieder Pflicht. Später am Nachmittag sind wir allerdings wieder rüber nach Pilcopata, da es wieder heftig regnen sollte und wir somit nicht in der Gegend zelten konnten und es auf dem Fluß gefährlich war.
Wer die Stacheln berührt schreit danach wie am Spieß - naja, Abel wusste, wie die Raupe angepackt werden muss
Als wir in Atalaya auf unseren Fahrer warten, wagen die 4 Jungs noch ein Match gegen die Einheimischen. Allerdings verlieren sie 2:9 - die Köchin hat schon gedroht, sie bekommen kein Abendessen mehr, wenn sie so schlecht spielen - hat aber nix geholfen
Am letzten Tag in Manu wollten wir eine Wanderung zu einem Natives-Dorf machen und einen Schamanen besuchen. Leider war er nicht da - trotzdem wars ganz nett und wieder mal baden im Fluß.
Besondere Highlights: Andi hat 200 mal den selben Papagei fotografiert und ich wurde von einem Ameisenbärenbaby angekackt.
vergessen...während die anderen schwimmen, schläft der Kleine 100 m weiter allein (20 Schritte von einer Klippe entfernt!)
Abends sind wir dann noch mit allen in die Dorfdisco Safari. Wir waren eigentlich die einzigen die getanzt haben, sonst war auch nicht viel los. Dafür alles von den Bauarbeitern in Warnweste mit Gummistiefel bis zum Emo. Leider wurde außer Bauerntechno und Reggeaton sonst auch nur Lambada und Cumbia gespielt - was wir nicht wirklich drauf hatten. Aber lustig wars, und stinkig - Schimmel und Urin (am Klo gabs kein Licht und nur die italienische Variante...und die Tür war offen) und das Discolicht war etwas armseelig. Aber trotzdem spaßig.
Unsere Heimfahrt am nächsten Tag war sehr reibungslos - wir packten uns warm ein (Vorbereitung auf die offenen Fenster), bis auf den Erdbebenteil war die Straße von beiden Seiten befahrbar und 2 Stunden nach Ankunft saßen wir bereits im Nachtbus nach Arequipa - für den sogar unser Gepäck durchleuchtet und wir gefilmt wurden!!
Aufbruch: | 14.10.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 18.04.2010 |
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