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14.11.09 - Angkor Wat
Heute haben wir unser erstes Jubilaeum. Wir sind seit einem Monat unterwegs. Uns kommt es eigentlich schon viel laenger vor, kaum zu glauben, dass es erst ein Monat ist - jeder Tag ist so lang wie eine ganze Woche!!!
Wie dem auch sei, auch dieser Tag war wieder lang. Um 4.15 sollten wir bereits im Tuk Tuk sitzen. Wir wollten uns naemlich den Sonnenaufgang bei Angkor anschauen. Leider kamen einige Dinge dazwischen.

• Der Wecker laeutete eine halbe Stunde vor Pick up - hab ihn abgedrueckt, wollte noch 5 min liegen

• Um 4.36 wach ich auf:Ahhhh, wir haben verschlafen. Im Eiltempo Reste einpacken, auschecken (am Abend war ja Abreise), Gepaeck verstauen, zahlen, Nightbusticket an der Rezeption kaufen, schauen ob Sam da ist - ja schlaeft im Tuk Tuk, ok und raus

• Kleiner Trost - die meisten fahren eh erst um 4.45 (Sonne geht erst um halb 6 auf)

• Rein ins Tuk Tuk, wir rasen durch die Finsternis zum Riesenticket Office, wo schon jede Menge Touris sind. Da wir nur den One-day-pass nehmen (man kann auch 3 Tage oder eine Woche nehmen), kommen wir gleich dran, werden fotografiert, das Foto auf das Ticket gedruckt

• Weiter gehts, wohin checken wir nicht. Sam parkt, sagt da drueben muessen wir hin. aha. es wird langsam heller.

• Von allen Seiten reden Leute auf uns ein: Wanna coffee, wanna breakfast, wanna coke for your driver - your driver wants a coke, wanna buy some water?

• Ok, her mit dem Kaffee, der war uebrigens super, ja Wasser auch, nein wir wollen kein Tourguide Buch, will unser Fahrer wirklich ein Cola, hmm, ok nehmen wir auch

• Eine Fuffi nervt uns ganz besonders, mich vor allem extrem besonders und will uns noch was andrehen. Hallo? Es ist 5 Uhr morgens, ich will meinen Kaffee in Ruhe trinken, da sind ueberall Pfuetzen und ich hab Sandalen an und grad hab ich mir den Kaffee ueber die Hand geschuettet weil finster und Hektik und nicht wissen, wo wir da jetzt eigentlich hinmuessen, und es ist in der Frueh, also: Zupf di!! (Hab ich natuerlich nicht gesagt, aber mir dafuer nochmal Kaffee raufgeschuettet und bin weitergehetzt

• Aha, wir sind direkt beim Eingang von Angkor Wat (also bei genau dieser Tempelanlage, Ankor ist ja ansich ein rieeeeesengrosses Gelaende

• Platzerl gesucht, hingesetzt gewartet, aha nettes Foto

Allerdings haben sich die Wolken nicht aufgeloest und als wir dann noch nicht mal ganz vorne bei den Tuermen waren sondern in so einem kleinen Seitenbauwerk, hat es zu schuetten begonnen....vom Regen in die Traufe. Wurscht, regnet eh nie lang. 5 min spaeter warn wir dann eh schon in dem Riesengebaeude, wo wir glaub ich erst um 8 oder halb 9 wieder raus sind. Ihr koennt euch also vorstellen, was es da nicht alles zu sehen gibt. Wir sind uebrigens die ganze Zeit gegen den Strom geschwommen, also gegen die vorgegebene Richtung. Viva la revoluzion!

Das Cola fuer Sam hatten wir immer noch. Inzwischen bezweifelten wir seine Order stark und es war auch nicht mehr eisekuehlt, als haben wirs selber konsumiert Unser naechster Stopp war dann schon im Sonnenschein (inzwischen hatte es noch ein paar Stunden geregnet) und wir landeten in Bayon. Die Bilder von den riesigen Gesichten kennt ihr sicher.

Das Areal von Bayon ist riesig. Bayon selber war eigentlich eine Bibliothek, aber auch Tempel und der Royal Palace gehoerten dazu. Als wir bei der Bibliothek waren, ist der naechste Streich passiert. Meine Memory Card fuer die Kamera war voll. Ok, kein Grund zur Sorge, ich hab ja noch eine mit. Leider die falsche. Super. Keine Fotos mehr heute. Und das in Angkor! Hm, naja, hab ich mich halt auf den Daniel verlassen muessen. Gottseidank hatte er seinen dabei. Denn bei den Floating Villages hatte er seinen vergessen!
Wie dem auch sei, beim Royal Palace begann dann das Kinder-Mitleids-Gen zu wirken. Am Gelaende tummeln sich ja nicht nur hunderte von Touristen, sondern auch Scharren von Haendlern und deren Kindern, die einem alles verkaufen wollen - meist mit einer sehr eindringlichen Tonlage, von der ich heute noch Kopfschmerzen habe - Verona Pooth nix dagegen.

Der erste war ein kleiner Junge, dem wir gleich 3 Floeten abgekauft haben. Danach folgten beim Essen noch 2 Buecher und ein Minibuddha. In dem Restaurant wo wir waren in der Zeltstadt lag bereits unser Fahrer Sam in einer Haengematte und schlief. Derweil belagerten uns saemtliche Kinder, um uns etwas zu verchecken. Die Buecher waren eh verhaeltnismaessig teuer (12 Dollar, und am Gelaende sonst um 2 Dollar insgesamt), aber was solls. Eine Kleine hat uns dann vor und nach dem Essen belagert, weil wir nach dem Preis fuer einen Buddha gefragt hatten "you ask me price. if you not buy is bad business". und dann schau mal in diese Augen. Daniel hat sich weichklopfen lassen und einen gekauft. Sie bedankte sich brav mit Dankeschoen - ohne dass sie uns je gefragt hatte, woher wir kommen. Schlaues Maedl.

Unser naechster Stopp war dann Thommanon - was es genau war muessen wir noch in unserem Guide Book nachlesen. Auf jedenfall sehr steil und hoch. Offenbar hatten wir noch nicht genug geschwitzt, weil wir ihn gleich mal auf allen vieren erklimmt haben.

Und schliesslich erreichten wir That Prohm - beruehmt beruechtigt wegen seiner Parasitenbaeume, die ihn ueberwuchern und wegen dem Tomb Raider -Filmdreh mit Angelina Jolie.
Da Daniel und ich offensichtlich unterschiedliche Teile des Areals erkundeten, verloren wir uns irgendwann. Ich hab echt ewig beim Hauptfotomotiv gewartet - aber er wusste nix von Tomb Raider und dem Dreh hier und kam nie vorbei. Irgendwann bin ich dann zum Ausgang (der nicht gleich Eingang ist) und siehe da, wir haben uns wieder gefunden.
In der Zwischenzeit hatte er mich natuerlich auch schon vermisst und wurde von einem Haendler aufgehalten "What are you looking for? I have everything" Ï'm looking for my girlfriend. I hope you don't sell her", entsetztes "no no" Sam war auch beruhigt, mich wieder zu sehen.

Unsere letzte Station war der koenigliche "Swimming Pool" Srah Srang und der Tempel Banteay Kdei. Auf dem Weg zum Wasserbecken wollten wir uns was zu trinken kaufen, als uns 2 Jungs ueber den Weg liefen. 2 ausgefuchste kleine Kerle, die uns gleich mal 2 Armreifen schenkten. Als Daniel seinen nicht wollte, sagten sie gleich""you can give it to her". Natuerlich wurden wir auch gleich nach unsren Namen gefragt, sie sprachen echt gut englisch und mussten versprechen nach der Besichtigung des Wasserbeckens in ihre Shops zu kommen. Schliesslich stimmten wir zu und ueberlegten schon ob wir nicht irgendwie noch auf anderem Weg entkommen konnten. Allerdings riefen sie dauernd unsere Namen und winkten uns zu. Na super. Schlechtes Karma wollten wir auch nicht. Als wir zuereuck kamen uebernahm der eine Daniel, und Trai (meiner) fuehrte mich zu seinem Frauenbekleidungsshop. Ich entschied mich fuer Armreifen und eine kleine Handtasche. Daniel kam schon mit einem Shirt (My country my beer mit Angkor Beer- Logo zurueck) und ich fragte ihn auf Deutsch was er ausgegeben hatte. Als ich mit Trai handeln wollte, meinte er gleich, dass Daniel auch fuenf Dollar gezahlt hatte. Als wir in Gelaechter ausbrachen und fragten, woher er das wuesste, meinte er, er versteht Deutsch. Na gut. Im Endeffekt hab ich viel mehr bezahlt, als es eigentlich kostete, aber die Jungs warn einfach genial. Danach haben sie sich wieder auf ihre Aussichstsposten (2 Plastiksessel) an der Strasse plaziert und herzhaft gelacht (ihr Soll fuer den Tag hatten sie wohl schon erfuellt). Da verkaufte uns noch schnell eine Kleine 2 Cola fuer einen Dollar und meinte wiedermal "your driver is thirsty"

Beim Tempel gegenueber haben wir dann noch ein paar Fotos geschossen und Sairim kennengelernt, die uns Postkarten verkaufen wollte. Sie hat uns gleich mal die Zahlen von 1 bis 1-10 auf Englisch, Deutsch und Italienisch aufgezaehlt und as Alphabeth auf Englisch. Da hab ich mir auch gleich die Khmer-Zahlen beibringen lassen (die uebrigens bei 5 aufhoeren und dann 5 1, 5 2, und soweiter gezaehlt werden). Danach musste ich natuerlich 10 Postkarten fuer 1 Dollar kaufen. Sairim hat mir ihren Namen auf ein kleines Post it geschrieben und mir eine Zeichnung geschenkt. Daraufhin hab ich sie gefragt, ob ich ihr was zeichnen soll. Also hat sie von mir das obligatorische Schweinderl bekommen, dass sie gleich nachgemalt hat. Und als naechstes wollte sie gleich ein Portrait von sich - sie hat dann auch mich gemalt...inkl. Busen (worueber sie sich irrsinnig zerkugelt hat). Zum Schluss hab ich ihr noch einen grossen Schluck aus unserer Wasserflasche gegeben, die ich halten musste - sie war ja noch nicht gross genug. Ich glaub 5 war sie, hat sie gesagt. Ihr war sehr heiss und sie hatte nichts ausser ihrer Postkarten. Hach, die kleine Maus. Ich freu mich schon sehr auf meine Kids in Peru. Vermutlich bring ich dann gleich ein paar mit.

Als wir dann endlich gegen halb 4 zuruekkamen, durften wir uns gnädigerweise noch im Hotel in einem freien Zimmer duschen. Und dann waren wir sogar die ersten Gäste im gerade neu eröffneten Hotelrestaurant (die Speisekarten warn noch nichtmal fertig gedruckt, so neu war das). So sind wir dann gleich auf der Homepage des Hotels gelandet: http://www.goldenmangoinn.com/restaurant/

Schließlich wurden wir um halb 8 mit dem Pick-up zum Nachtbus gebracht. Ich hab wiedermal seelig geschlafen und Daniel wurde von einem Baby gestört. Er hat es auf die halberuopäische Herkunft zurückgeführt. Weil asiatische Kinder nerven ja nicht. Um halb 2 in der Nacht haben wir dann Phnom Penh erreicht und sind erschöpftestens ins Bett gefallen.