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Reisezeit: Oktober 2009 - April 2010  |  von Katja Grach

Peru: Cusco II - Von Esnacks und landEscapes

09.03.2010 & 17.03.2010 - Cusco, Valle Sagrado

Eigentlich sollten wir ja schon längst im Dschungel sein, einige Hangrutschungen hatten das aber verhindert, und somit vertrieben wir uns unsere Zeit dahin mit Bummeln und einem Ausflug. Für die Expedition mussten noch Batterien, Fernglas und Kapperl gekauft werden - was wir wiedermal alles am Schwarzmarkt erledigt. Ein besonderes Highlight dabei war mein Kapperl, das 20 Soles kostete, und ich mittels abgebrochenen Autospiegel auf meinem Kopf bewundern konnte (gehörte dem Verkäufer). Als ich fragte, warum die anderen HipHop-Kapperl nur 15 Soles kosten, meinte er, weil sie häßlich ausschauen und setzte sogar eines zur Demonstration auf

Am Dienstag früh gings dann auf ins Valle Sagrado - und das erste Mal war der Bus zu früh da, eine Viertelstunde!!! Dafür mussten wir für die anderen Fahrgäste dann 5x um den Block fahren, weil die noch nicht da waren und es nirgends Parkmöglichkeiten gab. Unsere Reiseführerin Liliana war gut 2 Köpfe kleiner als ich und sprach abwechselnd englisch und spanisch in einem Tempo, dass ich mich heute noch Frage, wann sie Luft geholt hat. Dabei verwendete sie so lustige Worte wie Esnack und LandEscape oder Estart, wenn sie Englisch sprach, weil die Spanischsprechenden keine 2 Konsonanten hintereinander sagen können, zumindest wenn ein S dabei ist. Teils sind sogar Lokale mit "Esnack" statt Snack beschriftet

Aufgrund der starken Regenfälle in letzter Zeit konnten wir den direkten Weg nach Pisac nicht antreten und fuhren so statt einer halben Stunde gleich mal zwei... Dafür wurden wir aber mit Sonnenschein belohnt und begutachteten mal die landwirtschaftlich genutzten Terrassen in Pisaka, auf denen die Inka mit allerhand experimentierten, da auf jeder von ihnen ein anderes Klima herrscht. Liliana erklärte uns auch, dass die Inka alle sehr groß gewesen seien 1,90 - 2 m und das kleine Volk nicht nur sprichwörtlich klein war. Die Inka haben sie ziemlich geschunden und daher waren sie dann gar nicht sooo unglücklich, als die Spanier einmarschiert sind.

Sie zeigte uns außerdem eine Pflanze, mit der die Frauen quasi nicht schwanger werden konnten. Nach der Heirat ging das frischvermählte Inka-Pärchen nämlich erst mal 3 Jahre auf Flitterwochen ohne, dass irgendwelche Nachkommen gezeugt wurden.

Pisaka von oben

Pisaka von oben

hier wurde experimentiert

hier wurde experimentiert

"the landEscape is really beautiful"

"the landEscape is really beautiful"

Unser nächster Stopp hieß Ollantaytambo - eine Mischung aus Inka und Tihuanacu (pre-inka bolivianische Hochkultur. Wiedermal jede Menge Terrassen, diesmal aber um Hangrutschungen zu vermeiden. Besonders interessant hier ist der Standort, ist es doch tatsächlich ein Knotenpunkt von Tälern in alle 4 Windrichtungen. Dementsprechend wurde das Sonnenlicht auch genutzt, um auf dem "Kalender" anzuzeigen, welche Jahreszeit gerade ist. Das andinische Jahr beginnt übrigens am 21. Juni und erdbebensicher wurde ebenfalls schon gebaut.
Ollantaytambo war übrigens auch ein Spitzenfort und hat verhindert, dass die Spanier damals dem Machu Picchu entdeckten!

Getreidespeicher...eh ganz leicht zu erreichen.

Getreidespeicher...eh ganz leicht zu erreichen.

typische Tracht am Land

typische Tracht am Land

zwischen 4 Tälern

zwischen 4 Tälern

die schrägzulaufenden Steine machen erdbebensicher

die schrägzulaufenden Steine machen erdbebensicher

Sonnenkalender mit expansion stones zwischen drin. Jede große Steintafel ist eine Jahreszeit, der riesen Knubbel war mal ein Pumakopf. Wird er angescheint, ist eben grad...Sommer oder so.  Übrigens ist der Regenbogen das Symbol der Inka

Sonnenkalender mit expansion stones zwischen drin. Jede große Steintafel ist eine Jahreszeit, der riesen Knubbel war mal ein Pumakopf. Wird er angescheint, ist eben grad...Sommer oder so. Übrigens ist der Regenbogen das Symbol der Inka

Sonnentempel links

Sonnentempel links

Unser letzter Stopp war dann in Chinchero wo wir eine uralte Kirche besichtigten und von einer Einheimischen zeigen ließen, wie sie die bunte Wolle, aus der hier ja alles gewebt wird, färben. Natürlich gab's mal wieder Kokatee dazu, ein paar Schmähs für die Touris und diesmal auch lebende Meerschweinchen zum Anschauen. Ok, da haben sie uns dann schon a bissl leid getan. Aber frittiert schauen sie halt nicht so süß aus, da mussten wir einfach zubeißen.

die Stiere auf den Dächern sind fast überall zu finden und schützen die Häuser...naja, besser als Lamaföten

die Stiere auf den Dächern sind fast überall zu finden und schützen die Häuser...naja, besser als Lamaföten

so wirds gemacht

so wirds gemacht

und mit diesen Zutaten

und mit diesen Zutaten

da versteckt er sich, der Willi

da versteckt er sich, der Willi

Abends wollten wir dann nochmal ordentlich weggehen und landeten wiedermal im Inkateam. Langsam kennen wir die Playlist aber schon auswendig...Als wir das Lokal wechseln wollten schallte es doch tatsächlich Indie aus dem Nachbarlokal, yippieh! Leider hielt es nur 2 Songs an, bis Michael Jackson folgte

Noch ein paar kleine Details zu Peru:

  • Mit den ChilenInnen sind sie ja ziemlich verfeindet. Fußball ist ungefähr so wie Deutschland - Österreich. Sie reißen zwar nix, aber unser Cordoba-Stolz trifft auch auf sie zu. Und wegen dem Pisco haben sie sich ohnehin in den Haaren, weil die ChilenInnen ihn ja für sich beanspruchen, obwohl er aus Peru kommt. Hab letztens gar ein Shirt mit der Aufschrift Pisco Chile gesehen, wo eine kotzende Person abgebildet war!

  • Ein paar Worte Quechua - hat mir Mariluz von Colibri beigebracht: manan canchu colque - ich habe kein geld / i man sutiyqui: wie heißt du?

  • Typisch hier sind Wörter mit ch (tsch)...chancho, chactado, chupete, choclo - sind im spanischen Spanisch vergeblich zu suchen.

    • Als wir das Ceviche-Lokal gesucht haben, das gegenüber vom Krankenhaus ist, haben wir festgestellt, dass gegenüber auch mindestens 5 Bestattungsinstitute sind...naja, dann ist der Weg nicht so weit. Mut machts nicht gerade

© Katja Grach, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und genau darum werde ich ein halbes Jahr um die Welt reisen. Auch wenn man meinen könnte Toskana, Kroatien, Bali und Deutschland müssten für heuer doch reichen - Nein! Das war erst die Aufwärmrunde...
Details:
Aufbruch: 14.10.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 18.04.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katja Grach berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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