Einmal um die ganze Welt...
BOLIVIEN I: 14.-19.05.08 Santa Cruz
Die Reise nach Bolivien stellt sich als eine zeitaufwaendige Geschichte heraus, die auch leider mit viel Wartezeit verbunden ist. Der Bus von Filadelfia faehrt mit 1,5h Verspaetung Richtung Norden los, wo wir 2h spaeter am Ortseingang von Mariscal abgesetzt werden. Es ist 22Uhr und bis 3Uhr in der Nacht heisst es Warten bis der Anschlussbus nach Bolivien kommt. Kein Restaurant oder eine Hospedaje weit und breit, wo man sich vielleicht die Zeit vertreiben koennte. Nada. Wir packen also unsere Isomatte aus und legen uns einfach auf den Gehsteig...
Wir sind schon fast am Einschlafen, da faengt es an zu troepfeln....na super!!! Wir packen wieder alles zusammen und machen uns wie die anderen Wartenden vor dem Ausreisestempel-Haeuschen bzw. unter dessen Dach breit. Neben zwei Bolivianern lernen wir drei junge Kolumbianer kennen, die uns von einer sehr interessanten und guenstigen Art zu Reisen erzaehlen. Bereits seit 3 Monaten sind sie unterwegs und sind im Moment wieder auf dem Weg nach Hause. In den letzten 3 Monaten haben sie noch kein Geld fuer Transport, Essen oder Uebernachtung ausgegeben. Wie das geht? Man schleicht sich an einer Tankstelle unter die Plane des LKW Anhaengers, man fragt in der Kueche ob nicht etwas fuer einen armen Kolumbianer uebrig sei und sucht im Internet nach Freunden, bei denen man dann spaeter uebernachten kann - ganz einfach! Unglaublich!
Hier sind die 3 Kolumbianer, einer von ihnen meinte manche nennen Kolumbien auch Locombia!
War wirklich interessant den 3en zuzuhoeren wie sie sich Tag fuer Tag durchschlagen und anscheinend erfolgreich. Nebenbei verkaufen sie auch noch selbstgemachte Armbaender und geflochtene Koerbe um sich Besuche wie die der Iguazu-Wasserfaelle oder Machu Picchu leisten zu koennen. Nach weiterem Fragen kommen wir auch auf den Grund ihrer Reise: Fussball!!! Sie reisen in die verschiedenen Grossstaedte, wohnen dort bei Fussballfreunden (aus dem Internet), schauen sich Spiele an und tauschen dort ihre Shirts gegen Fussbaltrikots. Wir wundern uns ueber ihr spaerliches Reisegepaeck, das lediglich aus jeweils einem kleinen Rucksack besteht. Die Haelfte des Rucksackes ist mit Trikots gefuellt....
Mindestens 20 Stueck hat jeder von ihnen in der Tasche und es scheint fuer sie das Groesste ueberhaupt zu sein. Wir bewundern die drei, die sich mit noch nicht einmal 20Jahren so quer durch Suedamerika schlagen
Um 3Uhr geht die Reise weiter. Der Busfahrer laesst die drei Kolumbianer leider nicht gratis mitfahren obwohl mehr als genug Platz waere! Da heisst es auf den naechsten LKW warten !
Am naechsten Morgen erreichen wir den Grenzuebergang und was bis hierher asphaltiert war....
...ist ab Bolivien wieder ripio!
Die Busfahrt zieht und zieht sich. Wir muessen auch einen laengeren Stopp einlegen, weil der Motor zwischendurch immer mal wieder seinen Geist aufgibt.
Erst am Abend erreichen wir Santa Cruz. Erschoepft von der Busreise und auch ein wenig muede vom vielen Traveln, entschliessen wir, es uns in Santa Cruz ein paar Tage gutgehen zu lassen und goennen uns mal wieder ein teures (15Euro/Nacht) Hotel!
Mit zwei Kuchen auf dem Schoss und einem in der Hand - das ist meine Art "es sich gutgehen zu lassen"!!!
Unser Zimmer besitzt sogar den Luxus eines Fernsehers mit Kabel-TV, wodurch wir u.a. sogar in den Genuss kommen Deutsche Welle TV zu sehen mit der J.B.Kerner-Show und...
...dem "Parrer mid da Pfeiff" aus Bad Duerkheim!
Santa Cruz bietet einige Kolonialbauten
Plaza 24 de Septiembre
Auch in Bolivien gibt es mennonitische Kolonien. Diese sollen im Vergleich zu den uns bekannten paraguayischen Gemeinden, noch sehr sehr strengglaeubig und traditionell wie vor 200Jahren leben. Ohne Elektrizitaet, einem Radio oder einem Auto versuchen sie weitab von jedwelcher Zivilisation ein gottgefaelliges Leben zu fuehren! Einmal pro Woche kommen sie in die Stadt um sich mit Saatgut oder anderen Dingen einzudecken.
Ein Menniniten-Paar in seiner traditionellen Kleidung
Auch hier besuchen wir den Zoo und treffen dabei auf das lustigste Tierpaaerchen, das uns bisher untergekommen ist!
Mitten im Zoo gibt es einen kuenstlich angelegten See. Hier halten sich Tapire, Capybaras(= Wasserscheine, die groessten Nagetiere der Welt) und Wasservoegle auf. Kaum verlaesst der Tapir das Wasser, um seine Runde um den See zu drehen, wird er auch schon von einem Capybara verfolgt, der ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und seinen Genitalbereich beschnuppert. Dieser laesst das ganze immer nur ein paar Minuten ueber sich ergehen bis er auszuckt und den Capybara wieder verscheucht.....fuer 10sek, denn dann haengt er sich gleich wieder ran....
Der Tapir und sein schwuler Freund, der Capybara
Nach jeder Runde sucht der Tapir Abkuehlung im Wasser, aber auch da findet er keine Ruhe vor dem Nagetier, das staendig versucht ihn von hinten zu besteigen bis der Tapir wieder eine neue Runde um den See antritt.......wir haetten diesem Schauspiel stundenlang zusehen koennen
Ich lade Fred ins (scheinbar) oesterreichische Fridolin auf einen Kaffee und leckeren Schokokuchen ein....wir muessen schliesslich unser 11-monatiges Reisejubilaeum feiern! Seit langem schmeckt das ganze endlich auch mal wieder so gut wie es aussieht!!!
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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