Einmal um die ganze Welt...
NEPAL: 23.10.-10.11.08 Everest Trek Tag 1-9
Das wohl letzte mal Trekking in den 18 Monaten unserer Reise soll in der Region des Mount Everest stattfinden...ein recht passender Platz, obwohl wir mit Massen von bergbegeisterten Touristen rechnen, denn es ist Hochsaison.
Dem Flug nach Lukla sehen wir mit etwas Bauchweh entgegen: Nicht nur, dass wir von vielen Leuten gehoert haben, dass es sich um eine extrem kurze Landebahn handelt, sondern vor allem der Umstand eines tragischen Flugzeugungluecks an genau diesem Flughafen vor ein paar Tagen verursacht uns dieses Bauchweh.
Allerdings Starten und Landen in der Hochsaison jeden Tag um die 50 Flugzeuge in Lukla und in den letzten 50 Jahren ist nie ein derartiger Unfall geschehen.
Tag 1, Kathmandu - Lukla - Phakding
Am Flughafen sehen wir hauptsaechlich Gruppen, die nach Lukla fliegen. Als wir einen Chinesen dort kennenlernen, der alleine unterwegs ist, beschliessen wir eine 3er-Gruppe zu bilden...beim check-in werden naemlich zuerst die Gruppen drangenommen
Im Yeti-Air-Jet sitzen wir - neben ca.15 anderen Passagieren - in der ersten Reihe und schauen den Piloten beim Fliegen zu. Der Flug ist die ganze Zeit in geringer Hoehe und manchmal ungewohnt nah an den Berggipfeln. Ein super Panoramaflug.
Nach weniger als einer Stunde kommt die Landebahn in Sicht....
...die Bahn ist nach oben geneigt um den Bremsvorgang zu erleichtern. Echt verdammt kurz diese Landebahn!!
Wir sind beide froh und euphorisch als diesmal die Maschine zum Stehen kommt!!
Landebahn in Lukla
Nach einem teuren Fruehstueck in Lukla macht sich unser chinesischer Freund auf den Weg. Er hat aus der Masse der Porter, die am Flughafen ihre Dienste anbieten, einen rausgepickt und fuer 500Rs/Tag (~5Euro) traegt dieser seinen Rucksack durch die Gegend.
Wir tragen unser Zeug selbst und gehen es am ersten Tag sehr langsam an.
'Mani-Steine' werden die mit Mantras beschriebenen Steine genannt
Auf unserer letzten Wanderung im Markha-Valley in Ladakh hat uns bereits eine Verkuehlung erwischt und jetzt scheint sich das Spielchen zu wiederholen: Erst ist Vivi krank und einen Tag spaeter ich. Also bleiben wir fuer 2Tage/3Naechte in Phakding und kurieren uns aus. Mit Jon Krakauers "In eisige Hoehen" und der Gesellschaft eines sympatischen buddhistischen Moenchs vergeht die Zeit jedoch schnell und wir geniessen die Ruhe!
XXXXX erzaehlt uns viel ueber das Leben eines Moenchs und den buddhistischen Glauben
Tag 2 der Wanderung, Phakding - Namche Bazar
Wir wagen es unsere Wasserflaschen an Baechen, die offensichtlich aus unbewohnten Bergregionen oder direkt von Gletschern kommen, aufzufuellen.
Einige mit Chlortabletten und Filterpumpen ausgestattete Trekker sind entsetzt ueber unser unbedachtes Handeln
Wir haben die 16 Tage allerdings schadlos ueberstanden!!
Auf der Strecke nach Namche ist tatsaechlich verdammt viel los und es sind vor allem Porter und Tragetiere, auf die man neben all den Gruppen trifft.
Wahnsinn, was manche Porter rumschleppen. Ein Nepali erklaert uns, dass es bei manchen ueber 100kg sind, die sie auf ihrem Ruecken tragen!!!
Typische Ausstattung eines Sherpas
Die "Sherpa" kommen urspruenglich aus Tibet und waren eine Volksgruppe, die sich durch ihre Staerke als Traeger auszeichnete. Heute nennen sich alle Traeger in Nepal Sherpa und sie sind sehr Stolz auf ihre Staerke. Dies macht sich auch bemerkbar wenn man z.B. nach der Zeit fragt, die man von Ort x nach y benoetigt. Die Antwort lautet in etwa folgendermassen: "For Sherpa-people it is about 2 hours, for you guys it will be around 4!!"
Hochbetrieb auf der Strecke zwischen Lukla and Namche Bazar
Nach 600hm Aufstieg nach Namche eroeffnet sich das als Amphitheater angelegte Staedtchen.
Blick aus unserer Unterkunft
Tibetischer Markt in Namche
So sehen fast alle unserer Unterkuenfte in den Lodges aus. Preislich sind 50-200 Rupies (~0,5-2Euro) abzulegen, sehr preiswert im Vergleich zu den Mahlzeiten. Fuer die dies interessiert: Traegt man seinen Rucksack selbst, muss man waehrend des Treks mit einem Budget von 15-20Euro pro Person und Tag rechnen
Tag 3, Namche Bazar - Khumjung - Phuki Tenga
Namche liegt auf ca. 3500hm. Um uns besser zu Akklimatisieren, bewegen wir uns heute ueber Khumjung ins tiefer gelegene Phuki Tenga.
Khumjung ist viel ruhiger als Namche und sicher eine gute Alternative zum Uebernachten
Wir trinken Tee mit diesen netten Leuten und erfahren hier zum ersten Mal, dass viele Nepalis nach Oesterreich kommen, um dort zu arbeiten, im Glocknerhaus z.B.
'Ama Dablam' ist sicherlich einer der schoensten Berge, die wir zu Gesicht bekommen!!
Nachdem es in Phuki Tenga nicht viele Lodges gibt, fragen wir einfach bei einer Familie und diese breitet auch gleich ein paar Decken in einem Raum fuer uns aus.
Unsere allabendliche Beschaeftigung nach Sonnenuntergang ist lesen
Tag 4, Phuki Tenga - Tengboche - Shomare
In Tengboche eroeffnet sich zum ersten Mal ein Blick auf den Gipfel des Everest, der ueber das Nuptse-Lhotse-Massiv ragt. Wir haettens nicht bemerkt, wenn wir nicht einen Guide einer anderen Gruppe belauscht haetten
oben: erste Blicke auf Nuptse, Lohtse, den Gipfel des Everest und Ama Dablam rechts im Bild
unten: das Kloster in Tengboche erscheint gerade frisch renoviert und an Donations scheint es hier nicht zu Mangeln
Es gibt sogar Internet in dieser abgelegenen Region, ueber Satellit!
Auf dem Weg nach Shomare kreuzen wir diese Bruecke - die obere - und denken uns: "Als Peter vor ~30Jahren hier in Richtung Lohtse unterwegs war, hat er vermutlich die untere benutzt!"
In Shomare bekommen wir ein attraktives Angebot zum Uebernachten. Die Lodgebesitzerin bietet uns den diningroom an nachdem all ihre Zimmer voll sind. Da sie zwei Esszimmer hat, wuerden wir den diningroom ganz fuer uns alleine haben - das ganze zu einem Rupie Preis von sage und schreibe NULL ! Da sagen wir nicht nein und checken gleich ein...
oben:'unser' riesiger diningroom
unten: Karom wird auch hier mit Begeisterung gespielt
Kuh-/Yakfladen werden getrocknet und zum Heizen verwendet
Tag 5, Shomare - Dingboche - Chukhung
In Dingboche finden irgendwelche Feierlichkeiten mit Musik und Tanz statt. Als wir nachfragen wird uns erklaert, es handle sich um 'Diwali', einen Feiertag der Hindus. Es gibt also neben den vielen Buddhisten hier im Khumbu-Tal auch ein paar Hindus.
Diwali, ein Fest zu Ehren Lord Ramas
In unserer Lodge in Chukhung zieht dieser liebe Speckbatzen unsere Aufmerksamkeit auf sich
Tag 6, Chukhung - Amphul Laptse Tso - Chukhung
Heute legen wir einen Akklimatisationstag ein und gehen bis zu den Gletscherseen Amphul Laptse Tso, Imja Tso und wieder zurueck nach Chukhung.
Amphul Laptse Tso liegt am Fuss einer ~1000m hohen Steilwand und erinnert an einen Kratersee. Wunderschoen!
Wir haben am heutigen Tag beide ziemlich starke Kopfschmerzen und zurueck in der Lodge widmen wir uns ausgiebig dem Teetrinken und der Knoblauchsuppe!
Tag 7, Chukhung Ri - Dingboche
Die Kopfschmerzen sind weg und wir nehmen uns den Chukhung Ri als Tagesziel vor.
Der Weg fuehrt ca. 500hm aufwaerts und fuer das letzte Teilstueck sollte man Trittsicherheit mitbringen. Der Berg steht vor dem Nuptse-Lhotse-Massiv und man hat fantastische Ausblicke auf Nuptse-Gletscher, Lhotse-Gletscher, die Suedwand des Massivs, den Ama Dablam und sogar den Makalu, einen weiteren 8000er, kann man von hier sehen.
Chukhung Ri, 5550m - wer schon mal in Chukhung ist, sollte sich diesen Ausblick nicht entgehen lassen!
Blick nach Osten: Der Gipfel des Makalu ragt ueber den Island Peak und der Lhotse-Gletscher liegt direkt unter uns
Zurueck in Chukhung entscheiden wir uns, noch weiter runter nach Dingboche zu gehen, um dort zu Uebernachten und unseren Koerpern etwas mehr Sauerstoff zu goennen.
Tag 8, Dingboche - Lobuche
Ein weiterer strahlend blauer Sonnentag wartet auf uns.
Pumo Ri am Abend von Lobuche aus gesehen
Tag 9, Lobuche - Gorak Shep - Kala Patthar
Wir starten frueh in Lobuche, um ein Zimmer in Gorak Shep zu ergattern. Ich geh voraus und bekomm ein nettes Doppel-Zimmer mit Blick auf den Everest!!!
Viele Gruppen schlafen in Zelten vor den Lodges in all den kleinen Doerfchen und obwohl wir auch gern zelten, bleibt uns der Sinn dahinter verborgen, denn die Zimmer kosten nur 0,5-2Euro die Nacht!
Blick aus unserem Zimmer
Himalayan Snow Cock
Am Nachmittag bewegen wir uns langsam auf den 'Kala Patthar'...
...der Khumbu Gletscher im Tal
Wir haben von Gorak Shep aus gesehen den linken Weg zum Kala Patthar genommen und waren die einzigen mit dieser Absicht. Allerdings kommt man oben in eine kleine Kletterpartie ueber grosse Felsbrocken (halb so wild wenn man trittsicher ist) und steht ein paar Hoehenmeter tiefer als der eigentliche Kala Patthar.
Wir waren komplett allein auf diesem Gipfel und ich bin danach noch rueber auf den eigentlichen Kala Patthar und hab mit ~30 anderen bergbegeisterten Menschen neben mir festgestellt, dass ich keinen Unterschied seh, ausser, dass man einen klitzekleinen Zipfel des Lhotse von hier erhascht.
Wer also gern alleine die Aussicht geniessen will: Linker Weg!!
Der 'Khumbu-Eisfall' und die Westflanke des Nuptse beeindrucken neben dem massigen Everest
Ich bleib am Kala Patthar bis die Sonne untergeht und freu mich ueber den wolkenlosen Himmel...
Die letzten Sonnenstrahlen treffen nur noch auf die Westflanke des Everest!
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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