Einmal um die ganze Welt...
PERU: 24.06.08 Inti Raymi Fest in Cusco
Die letzten 2-3Wochen haben wir beim Reisen ein wenig Gas gegeben, um puenktlich zum bekannten Sonnenwendfest "Inti Raymi" in Cusco, der fruehere Hauptstadt des Inkareiches, zu sein.
Das Fest der Wintersonnenwende (Inti=Sonne, Raymi=Fest) ist eines der groessten Schauspiele Perus. Die einst religioese Zeremonie zu Ehren des Sonnengottes Inti ist heutzutage eine schauspielerische Darbietung, die Tausende von Touristen wie auch Einheimische anlockt.
Hintergrund: Der oberste Gott fuer die Inkas war der
PACHACAMAC oder VIRACOCHA "Der Gott, der die Welt erschuf". Seine Frau ist Pachamama, die Mutter Erde oder auch Fruchtbarkeitsgoettin genannt. Viracocha lebte einst mitten unter den Menschen, um seine Lehren weiterzugeben. Nachdem seine Aufgabe erfuellt war, begab er sich in den Kosmos. Um den Kontakt zu ihrem Schoepfergott nicht zu verlieren schufen die Menschen Ersatzgoetter wie die Sonne, Mond und Sterne. Die Sonne, der Lieblingssohn Pachacamacs, nahm eine wichtige Stellung fuer die Menschen ein, da diese ihr Leben und die damit verbundenen Ernten beeinflusst. Die Inka-Herrscher galten uebrigens als Soehne des Sonnengottes Inti.
Diese Gottheiten standen fuer die Inkas in direktem Zusammenhang mit der Natur und den Naturereignissen. Die Inkas befuerchteten am 21.Juni, dem kuerzesten Tag der suedlichen Hemisphaere, dass ihr Sonnengott sie aufgeben wuerde. Um ihre Gottheit also milde zu stimmen hielten sie in Cusco spezielle Zeremonien ab, wobei der Inka Herrscher und seine Vertreter aus den vier Teilen des "Reiches der vier Himmelsrichtungen" (Tawantinsuyu), den Sonnengott ehrten und ihm Opfergaben brachten. Heute wird das Fest am 24.Juni, dem Tag der Bauern, abgehalten.
Der Inka (links) richtet sein Gesicht und die Haende gen Sonne, ebenso die Prieser (oben) und seine Frau mit den vielen Dienerinnen (unten)
Vom Sonnentempel aus gehts in einer Art Umzug mitten durch die Strassen von Cusco hinauf zu der Ruinenstaette Saqsaywaman.
In der Philosophie der Inkas gab es drei Welten, die durch verschiedene Tiere dargestellt wurden:
- Kosmos, Welt der Goetter <-> Kondor
- die reale Welt, Welt der Lebeneden <-> Puma
- die Unterwelt, Heimat der dunklen Maechte <-> Schlange
Links oben: Puma, Schlange, Kondor
Selbst die Mumien ehemaliger Incaherrscher wurden regelmaessig mit Speis und Trank "versorgt", denn die Inca glaubten an Reinkarnation, entsprechend wichtig war die Verehrung der Toten
Die Sonnenjungfrauen, Dienerinnen und Konkubinen des Inca, bringen der Sonne ihre Opfer dar, u.a. Mais, Brot,...
Die Frau des Inca
Die Krieger
Die Inkas besassen keine Schrift, jedoch entwickelten sie ein kompliziertes System zur Kommunikation oder Speicherung von Daten. Mit Hilfe von Knotenschnueren, die unterschiedliche Aussagen abhaengig von Groesse, Anzahl oder Farbe hatten, kontrollierten und steuerten sie ihr riesiges Imperium, dass sich vom Sueden Kolumbiens bis in den Norden Chiles erstreckt. Nur speziell ausgebildete Leute konnten die Message hinter dem Knotenvorhang entschluesseln....
"Gestern gabs 4 Stueck Schokocremetorte, heute stehen 2 Portionen Buchteln mit Vanillesosse auf dem Programm und was es morgen gibt weiss noch keiner"
Diese Szene hat mir besonders gut gefallen: Die Jungs kehren den Boden...
...und die Maedls verstreuen Bluetenblaetter! Jeder kommt seinen Pflichten nach!
Zum Abschluss der Inka
Die Ruine Saqsaywaman, wo das Fest weitergeht, liegt weit oberhalb von Cusco...
...wodurch man einen schoenen Ausblick auf die Stadt hat!
Plaza de Armas
Davor muessen wir uns jedoch staerken
Wirklich jeder Peruaner hat bis jetzt von der Delikatesse CUY (=Meerschweinchen ) gesprochen. Muss ein wirklichler Leckerbissen sein. Wir geben uns mit unserer Standardmahlzeit Reis, Spiegelei, Pommes und Salat zufrieden.
Hier nur ein kleiner Eindruck der Anlage Saqsaywaman, heute ist ein Grossteil abgesperrt, sodass wir ein ander Mal (s. folgende Kapitel) nochmals vorbeischaun!
Auf dem Berg in der Mitte ist hoffentlich noch ein Plaetzchen fuer uns frei...
...20min spaeter haben wir den letzten freien "Sitzplatz" ergattern goennen!
Der Grossteil der Zuschauer sitzt ca. so weit vom Spektakel entfernt. Wer 90US Dollar zahlt kann auf den Tribuenen sitzen
"Nahaufnahme" des Geschehens. In der Mitte der Inka mit seinen Priestern und diagonal drum herum verteilt die Soldaten aus den vier Suyus des Inkareiches
Der gegenueberliegende Berg ist zum Schutz der Ruinen abgesperrt....
...bis ein paar Revolutionaere die Schranken der Polizei durchbrechen und die Massen, unter zujubeln unseres gegenueberliegenden Berges, folgen und den Berg stuermen. Die Polizei ist voellig machtlos und zieht sich ohne Gegenwehr zurueck.
Nach wenigen Minuten ist der Berg gestuermt und besetzt
Im Zentrum des Geschehens wird einem Schauspiel gleich die Zeremonie mit Taenzen nachgespielt. Die Akteure haben zwar Mikrofone, das Stueck wird jedoch in der Sprache der Inkas, in Quechua, aufgefuehrt. Trotzdem finden wir die ganze Veranstaltung recht interessant und beobachten einfach was um uns herum so geschieht.
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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