Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: Juni 2007 - Dezember 2008  |  von Viviane und Manfred L.

PERU: 30.06.08 Machu Picchu

Auf dem Weg nach Machu Picchu muessen wir in Urubamba stoppen, um uns das Finale der Europameisterschaft anzusehen.
In dem Restaurant, in dem wir das Spiel sehen, sind nicht all zu viele Anhaenger der deutschen Mannschaft zu finden...

...Vivi und die peruanischen Spanien-Fans

...Vivi und die peruanischen Spanien-Fans


Heute ist es fuer uns so weit die prominenten Ruinen von Machu Picchu zu besichtigen. Bereits um 3:45Uhr beginnt unser Tag und nach 1,5h Stiegen steigen erreichen wir den Eingang der Ruinen vor dem Ansturm der Massen. Ueber der gesamten Anlage liegt ein Nebelschleier und verleiht der Szenerie eine mystische Stimmung.

Lamas, lustige Viscachas und viele, viele Voegel tummeln sich zwischen den Ruinen

Lamas, lustige Viscachas und viele, viele Voegel tummeln sich zwischen den Ruinen

Huaca Puncu - Einer der Eingaenge in das Zentrum der Stadt

Huaca Puncu - Einer der Eingaenge in das Zentrum der Stadt

Machu Picchu liegt auf dem Ruecken eines gleichnamigen Berges auf einer Hoehe von 2400m. Erst 1911 stiess der Nordamerikaner Hiram Bigham auf die Ruinen. Allerdings sei erwaehnt, dass 3 Bauern der Region bereits 1901 hier waren und ihre Namen in den Stadtmauern hinterliessen.
Die Anlage wurde nie von den spanischen Kolonialisten entdeckt und blieb vor Zerstoerung verschont. Eben diesem Umstand verdankt die Anlage zum groessten Teil ihren Ruhm.

Ueber die Funktion der Stadt ist man sich unschluessig, es war auf jeden Fall eine religioese Staette, wahrscheinlich auch eine Agrar-Versuchsanlage und es wird angenommen, dass Machu Picchu bereits vor der Ankunft der Spanier verlassen wurde und die Stadt deshalb nie entdeckt wurde.

Viscacha

Viscacha

Der Name Machu Picchu stammt aus der Sprache Quechua und bedeutet soviel wie alter Gipfel. Daneben ragt ein weiterer, imposanter und fuer die Inkas heiliger Berg in den Himmel (ein heiliger Berg wurde bei den Inkas Apu genannt). Huayna Picchu, der junge Gipfel, ist ueber viele, steile Stufen zu besteigen und bietet einen grossartigen Ausblick ueber das umliegende Areal.

Huayna Picchu

Huayna Picchu

Vom Gipfel des Huayana Picchu sind die Absichten der Inkas klar zu erkennen. Aus dieser Perspektive ist die Form der Anlage als Kondor auszumachen, nur ein wenig drehen und wenden ....

Die Anlage erscheint als fliegender Kondor

Die Anlage erscheint als fliegender Kondor

Die Stufen fuehren teilweise an senkrechten Waenden entlang. Der Blick von hier zum 500m tiefer gelegenen Rio Urubamaba ist beeindruckend....

...der steil emporragende Berg Putucusi und der Rio Urubamba, der sich wie eine Schlange um die Gipfel schlaengelt.....die Schlange hat auch hier die symbolische Bedeutung der Unterwelt, der Welt der Toten

...der steil emporragende Berg Putucusi und der Rio Urubamba, der sich wie eine Schlange um die Gipfel schlaengelt.....die Schlange hat auch hier die symbolische Bedeutung der Unterwelt, der Welt der Toten

Inka-Stufen

Inka-Stufen

Jeder geniesst das Panorama auf seine Art. Die meisten blicken dabei in die Landschaft....

...diese beiden Freaks blicken stattdessen auf den Bildschirm ihrer tragbaren Spielkonsolen...????????

...diese beiden Freaks blicken stattdessen auf den Bildschirm ihrer tragbaren Spielkonsolen...????????

Die Haeuser der Inkas waren stets aus Stein gebaut, lediglich der obere Teil einer Wand bestand manchmal aus Lehm-Stroh-...-Mischungen. Die Daecher waren natuerlich auch nicht aus Stein und mussten irgendwie mit der Steinkonstruktion darunter verbunden werden.....

...hier ist eine Nachbildung zu sehen. Manche Steine stehen aus den Waenden und dienen zur Fixierung des Daches...

...hier ist eine Nachbildung zu sehen. Manche Steine stehen aus den Waenden und dienen zur Fixierung des Daches...

...auch hier ist links oben eine Art Oese zu sehen, die dem selben Zweck diente

...auch hier ist links oben eine Art Oese zu sehen, die dem selben Zweck diente

Wieder zurueck in der eigentlichen Anlage von Machu Picchu schliessen wir uns jetzt verschiedenen Guides an, um etwas ueber die Gebaeude und Bereiche zu erfahren.

Jede Anlage der Inkas hatte irgendwo in der Naehe oder in der Ferne (s.Ollantaytambo) einen Steinbruch. Hier liegt der Steinbruch mitten in der Anlage und es ist sogar noch ein Stein zu sehen, der die Bearbeitung der Inkas veranschaulicht....

...zuerst wurde nach natuerlichen Rissen im Gestein gesucht. Mit simplen Werkzeugen aus Bronze (Eisen war den Inkas nicht bekannt) und Stein wurde der Riss erweitert, mit Hilfe von Wasser und Kaelte und auch mit Holzpfaehlen, die in die Risse getrieben wurden, wurde der Stein in Form gebracht.

...zuerst wurde nach natuerlichen Rissen im Gestein gesucht. Mit simplen Werkzeugen aus Bronze (Eisen war den Inkas nicht bekannt) und Stein wurde der Riss erweitert, mit Hilfe von Wasser und Kaelte und auch mit Holzpfaehlen, die in die Risse getrieben wurden, wurde der Stein in Form gebracht.

Um den heiligen Platz - Inticancha - gruppieren sich mehrere Tempel. Ein Stein auf dem Platz ist nach den vier Himmelsichtungen ausgerichtet und...

...stellt das Kreuz des Suedens dar

...stellt das Kreuz des Suedens dar

Der "Templo de las tres ventanas" besitzt, wie der Name schon verraet, drei Fenster. Es wird vermutet, dass jedes Fenster fuer eine der drei Welten im Glauben der Inkas steht...

...rechts, im Vordergrund der Fenster, steht auch der Stein -das halbe andine Kreuz- mit den drei Ebenen der Goetter, Lebenden und Toten

...rechts, im Vordergrund der Fenster, steht auch der Stein -das halbe andine Kreuz- mit den drei Ebenen der Goetter, Lebenden und Toten

Der massive Hauptpalast mit bis zu 1m dicken Waenden weist einen Opferaltar auf und war wahrscheinlich dem Sonnengott geweiht...

...der Altar besteht aus einem Steinblock

...der Altar besteht aus einem Steinblock

Auf dem Weg zum wichtigsten Heiligtum Machu Picchus, dem Intihuatana, passieren wir ein Relief aus Stein...

...die Gipfel Huayna und Machu Picchu sind deutlich zu erkennen und sogar die Taeler und Fluesse wurden der Realitaet nachgebildet

...die Gipfel Huayna und Machu Picchu sind deutlich zu erkennen und sogar die Taeler und Fluesse wurden der Realitaet nachgebildet

Aus einer anderen Position, gegenueberliegend vom Huayna Potosi, ist die Anlage als Puma zu erkennen...

...der Kopf des Pumas entsprach dem Symbol der Macht und auf seinem Haupt steht der Intihuatana

...der Kopf des Pumas entsprach dem Symbol der Macht und auf seinem Haupt steht der Intihuatana

Intihuatana bedeutet "Sonnenanker" oder "Felsen an dem die Sonne angebunden ist". Dieser Stein war in der Mythologie der Inkas sehr bedeutend. Er diente als astronomisches Observatorium. In der Mitte des Steins ragt eine Art Messstab hervor, der nach den Himmelsrichtungen und auf die Neigung zum Aequator ausgerichtet ist. Mit Hilfe dieses Messstabs laesst sich die Uhrzeit feststellen und zur Winter- und Sommersonnenwende wirft er einen Schatten, der den Zeitpunkt der Wende bestimmt.

Der Sonnenanker

Der Sonnenanker

In einem Gebaeude im Handwerkerviertel sind zwei Gebilde vorzufinden, die einige Raetsel aufgeben....

..man ist sich unschluessig ob diese eingemeisselten, runden Vertiefungen als eine Art Moerser dienten oder als eine astronomische Staette, in der sich die Spiegelung des Sternenhimmels beobachten lies.

..man ist sich unschluessig ob diese eingemeisselten, runden Vertiefungen als eine Art Moerser dienten oder als eine astronomische Staette, in der sich die Spiegelung des Sternenhimmels beobachten lies.

Unweit des Handwerkerviertels steht der Tempel des Kondors. Im Inneren des Tempels ist auf einer Steinplatte ein Kondorkopf mit Halskrause auszumachen. Auf der Platte wurden Tieropfer dargebracht und das Blut der geopferten Tiere floss vor dem Schnabel des Kondors in ein Loch in eine darunter gelegene Hoehle. Die Koerper der toten Tiere wurden nach der Sakrifizierung ebenfalls in diese Hoehle geworfen.

Im oberen Bild ist der Kopf des Kondors mit Krause zu sehen und darunter die komplette Darstellung des Kondors: am Boden die Platte mit Kondorkopf und die beiden Felsen dahinter stellen die ausgebreiteten Fluegel dar.

Im oberen Bild ist der Kopf des Kondors mit Krause zu sehen und darunter die komplette Darstellung des Kondors: am Boden die Platte mit Kondorkopf und die beiden Felsen dahinter stellen die ausgebreiteten Fluegel dar.

Oberhalb der Schwingen des Kondors sind drei Nischen auszumachen, von denen angenommen wird, dass Mumien darin platziert wurden. Der Kondor sollte die Welt der Toten mit der Welt der Goetter verbinden.

Die Nischen auf den Kondorfluegeln

Die Nischen auf den Kondorfluegeln

Der Koenigspalast, Incahuasi, besticht durch unglaublich passgenaue Steinmetzarbeit. Dieses perfekt gearbeitete Mauerwerk laesst auf die Nutzung des Gebaeudes durch Adelige oder Priester schliessen. Der Incahuasi ist auf Grund von Vandalismus seit vielen Jahren verschlossen.

Hier ist deutlich zu sehen wie die Inkas stets versuchten ihre Gebaeude mit der Natur zu verschmelzen

Hier ist deutlich zu sehen wie die Inkas stets versuchten ihre Gebaeude mit der Natur zu verschmelzen

Unterhalb ist eine kleine Hoehle mit vielen Nischen in den Fels gearbeitet. Hier wurden wertvolle Gegenstaende deponiert.

Beeindruckend ist wiederum die perfekte Einpassung des Mauerwerks in den bestehenden Fels

Beeindruckend ist wiederum die perfekte Einpassung des Mauerwerks in den bestehenden Fels

Ein letzter kurzer Abstecher fuehrt zur Puente del Inca. Dabei handelt es sich um eine Bruecke aus Holz, die in Notfaellen weggezogen werden konnte, um Verfolgern ein Weiterkommen zu erschweren.

Die Bruecke und der weitere Weg, der heute nicht mehr begehbar ist, sind in eine senkrechte Felswand gebaut...unglaublich!

Die Bruecke und der weitere Weg, der heute nicht mehr begehbar ist, sind in eine senkrechte Felswand gebaut...unglaublich!

Puente del Inca

Puente del Inca

Trotz der vielen Menschen, die diese Anlage taeglich besuchen, ist die Wirkung auf uns ueberwaeltigend. Wie muss es wohl zu Zeiten gewesen sein, als diese Stadt noch von den Inkas belebt war??

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reiseroute im Überblick: China-Philippinen-Australien-Neuseeland-Argentinien-Chile-Paraguay-Bolivien-Peru-Ecuador-Deutschland-Indien-Nepal
Details:
Aufbruch: 18.06.2007
Dauer: 18 Monate
Heimkehr: 17.12.2008
Reiseziele: China
Lijiang
Kunming
Hongkong
Philippinen
Australien
Neuseeland
Argentinien
Chile
Brasilien
Paraguay
Paraguay
Bolivien
Peru
Ecuador
Indien
Nepal
Der Autor
 
Viviane und Manfred L. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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