Einmal um die ganze Welt...
INDIEN I: 21.-22.09.08 Tso Moriri und Tso Kar Lake
Es heisst Abschied nehmen von Leh. Zusammen mit einem Paaerchen aus Frankreich und Kristin aus Deutschland teilen wir uns einen Jeep nach Manali. Die dreitaegige Tour soll an den beiden Seen Tso Moriri und Tso Kar vorbeifuehren. Wir stehen, wie mit Salamat verabredet, am 20.Sept allesamt um 7Uhr vor Geographic Tours und freuen uns, dass die Tour losgeht, da kommt die schlechte Nachricht: Heute Nacht hat es geschneit und zwar soviel, dass einer der Paesse, die es Richtung Manali zu ueberqueren gilt, unpassierbar wurde. Es wird zwei bis drei Tage dauern bis dieser wieder geoeffnet wird! Na super, wir quartieren uns also nochmals bei der netten Familie vom Olden Guesthouse ein und warten.
Bereits am naechsten Morgen geht die Tour los
Uns haette nichts besseres passieren koennen als Neuschnee, der die Landschaft in ein voellig neues Bild verwandelt...
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den See Tso Moriri, der von Schneebergen eingeschlossen ist. Es ist saukalt (unter Null) und wir wollen garnicht an die bevorstehende Nacht denken, wo das Thermometer auf -10 oder noch tiefer fallen wird.
Wir machen uns auf Guesthouse-Suche und sind froh ein Zimmer mit fuenf Matrazen zu finden, sodass wir gemeinsam den Raum vielleicht ein wenig warm bekommen und die Nacht dadurch nicht allzu kalt wird. Alexis und Gaille aus den franzoesischen Alpen haben Essen und einen Kocher dabei. Alexis ist professioneller Paraglider. Waehrend er im Winter als Skilehrer sein Geld verdient, gleitet er im Sommer mit Touristen im Tandem-Paraglide-Schirm ueber die Alpen....es gibt wohl schlechtere Jobs auf dieser Welt
Am naechsten Morgen gehts bereits um 6:30Uhr weiter, denn heute steht eine lange Fahrt von 12Stunden auf dem Tourprogramm. Ich hab mich im Jeep gerade in meinen Schlafsack eingepackt, da haben wir auch schon die erste Panne...
Fred leiht Stanzin, unserem Driver, seine Handschuhe, damit er sich die Finger nicht abfriert beim Reifenwechsel
Yaks
Immer wieder kreuzen Yaks unseren Weg. Einmal ist sogar unser Weg von einer Herde versperrt, die es sich auf dem Schotterweg gemuetlich gemacht hat.
Am Tso Kar Lake machen wir eine Chai (Tee) Pause. Die kleine Village liegt auf circa 4700m und die Jungs wollen trotz duenner Luft ihre Kuenste im Fussball zeigen...
...oder Fred !!!
In Pang ist leider Endstation. Das Militaer laesst uns und keinen anderen mehr weiter. In Sergiu warten anscheinend schon seit 3 Tagen viele Touristen und Einheimische darauf, dass die Paesse geoeffnet werden. Da sich Hunderte von Menschen in dem kleinen Ort gestaut haben, gehen langsam die Essensvorraete und vor allem die fuer die minusgrad-kalten Naechte so wichtigen Decken aus. Um die Situation zu entschaerfen, wurden Frauen und Kinder sogar per Helikopter aus dem "Krisengebiet" ueber den Pass nach Keylong geflogen. Man behauptet sogar, dass waghalsige Driver versucht haben, trotz Warnung, den Pass zu ueberqueren und sich damit in ihr Unglueck bzw. den Abhang hinunter gestuerzt haben. Dass dies, wie vorerst von vielen angenommen, kein Geruecht ist, haben wir spaeter in Leh erfahren wo man 9 Leichen zurueckbrachte.
Aufgrund dieser Umstaende sehen wir alle ein, dass dies eine Sackgasse ist und es unumgaenglich sein wird nach Leh zurueckzukehren. Wir koennten zwar in Pang zwei oder drei Tage warten, aber die Kaelte und der unattraktive Ort ist der Grund weshalb wir einstimmig entscheiden uns ein weiteres Mal im Olden Guesthouse einzuquartieren!
Fuenf Stunden Rueckfahrt warten auf uns. Diesmal fuehrt die Strasse ueber den zweithoechsten befahrbaren Pass der Welt - den Taglang La mit 5360m !
Hier oben kommen uns ploetzlich zwei Radler aus Polen entgegen d.h. sie kommen von Leh und sind auf dem Weg nach Manali. Es ist eisig kalt. 8 Stunden lang haben die beiden sich heute 30km lang den Pass hinaufgequaelt und sind fix und fertig. Es ist 17 Uhr, in einer Stunden wird es dunkel und die beiden haben die lange Abfahrt ins naechste Tal noch vor sich. Trotz unseren Erzaehlungen, dass die Paesse gesperrt sind lassen sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen..."It was so fucking hard to get here, we will not return to Leh!" Wir sagen nur Hut ab fuer so viel Ehrgeiz und Power, so ein Programm durchzuziehen. Die geschaetzten -10Grad hier oben werden sich bei der Abfahrt sicherlich in gefuehlte -20Grad verwandeln. Durchgefroren und womoeglich im Dunkeln das Zelt auf einer kilometerweiten Ebene aufzubauen, wo es nachts arschkalt wird....das ist ein Abenteuer, dass uns auf jeden Fall zu kalt waere. Wir wuenschen den beiden Polen jedoch viel Glueck und hoffen sie ueberstehen diese Tour heil!
Es ist noch ein wenig Rum von gestern abend ueber, den wir mit Cola mixen, Stanzin legt die "WITH YOU" Kassette mit tibetischer Musik zum 30mal ein und wir singen alle lauthals beim Tso Moriri Song mit.....
Gegen 21 Uhr kommen wir gut durchgeschuettelt in Leh an. Der Olden Guesthouse Besitzer und seine liebe Frau freuen uns, dass wir bereits zum vierten Mal bei ihnen einchecken. Totmuede fallen wir ins Bett. Obwohl die Tour uns nicht wie geplant nach Manali fuehrte fanden wir die beiden Tage total klasse. Die Landschaft mit dem vielen Schnee hat Vorfreude auf die Rueckkehr nach Hause im Dezember geweckt. Wir freuen uns aufs Skifahren, die Schneelandschaft und das Ruescherl danach !!! Ausserdem hatten wir mit unserer Gruppe echt Glueck und gemeinsam viel Spass!
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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