Einmal um die ganze Welt...
PERU: 28.06.-01.07.08 Das Heilige Tal der Inkas
Wir machen einen kleinen Ausflug in die Zeit der Inkas. Rund um Cusco gibt es einige Inkaruinen zu sehen, die wir grossteils mit einem jungen Guide-Paarchen besuchen, die uns einiges ueber die Staetten erzaehlen koennen.
Wer waren die Inkas?
Einst eine kleine Dynastie des Indianer-Stammes Quechua gewannen die Inkas mehr und mehr an Einfluss und gliederten nach und nach verschiedene Reiche in das ihrige ein. Zwischen 1200 bis 1532n.Chr. schliesslich regierten sie ein Reich, das aus 500 verschiedenen prae-inka Voelkern und Staemmen bestand mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Ein sicherlich taktisch kluger Schachzug war, das alle eroberten Voelkern ihre alte Religion beibehalten konnten, sie mussten jedoch zusaetzlich die Inka-Gottheiten anerkennen und verehren.
Ausserdem uebernahmen die Inkas vieles dieser Staemme, die schon teilweise Jahrtausende vor ihnen besondere Leistungen in Sachen Architektur, Kunst und Staatsfuehrung erbrachten.
Die relativ kurze Epoche der Inkas dauerte nur knapp dreieinhalb Jahrhunderte und endete mit der Eroberung der Spanier im 16.Jahrhundert.
Willkommen im Reich der Inkas!
PISAC
Um von Cusco, dem Zentrum des Inkareiches, in die vier Gebiete/Suyus des Imperiums zu reisen, musste man bestimmte Kontrollpunkte passieren. Die Felsenfestung Pisac stellte solch einen Wachpunkt auf der "calle principal", der "Hauptstrasse", dar. Die Stadt selbst unterteilt sich in mehrere Bereiche. Einem Agrarberich mit den unzaehligen Terrassenfeldern zum Anbau, einem Wohnbereich, einem Tempelbereich, wo Zeremonien abgehalten wurden, und einem Bereich, der nur dem Inka vorbehalten war.
Die Terrassen von Pisac
Die Terrassen sind einerseits so angelegt, dass sie das meiste Sonnenlicht empfangen, andererseits steckt auch ein religioeser Hintergrund in der Form der Terrassen...
...die einen Kondor mit ausgebreiteten Fluegeln darstellen. Im Glauben der Inkas stellt der Kondor einen Boten der Welt der Goetter dar.
Ich mit unseren Guides vor dem Hauptportal.
Links und rechts vom Torbereich sind Fugen in die perfekt aufeinandersitzenden Steine gehauen mit einem Schaft in der Mitte, wo das Tor nach dem Schliessen fixiert wurde
Manche Wege fuehren sehr nah am Abgrund entlang...
...und andere durch Tunnel und Felsspalten
In den typisch fuer die Inka-Architektur trapezfoermigen Nischen (hohe Erdbebenresistenz) wurden Statuen aus Gold und Silber sowie andere religioese Gegenstaende aufbewahrt
Die unzaehligen Loecher im Felsen waren ehemals Graeber, die jedoch gepluendert wurden
Das Viertel Intihuatana, wo es eine astronomische Beobachtungsstation und verschiedene Verwaltungsstaetten mit einem Zeremonieplatz gibt. Urspruenglich besassen die Gebaeude Strohdaecher mit einem hoelzerner Dachstuhl. Die Passgenauigkeit der Steine ohne Fugen ist absolut beeindruckend!
Das "Badezimmer" des Inka mit Stufen und Haltegriffen
Neben der perfekten Passgenauigkeit der Steinbloecke macht die Inka-Architektur noch eine weitere Tatsache besonders: die harmonische Verbindung der menschlichen Arbeit mit der Natur, die zu jener Zeit als heilig angesehen wurde
Diese Sitzplaetze waren dem Inka und seiner Familie vorbehalten
Agrarbereich
Das Cruce Andino haben wir bisher schon oft gesehen...
...hier in Pisac entdecken wir nun dieses halbe andine Kreuz, wobei die Stufen die drei Welten repraesentieren sollen: Oberwelt (Kondor), reale Welt(Puma) und Unterwelt (Schlange).
Wenn die Sonne richtig steht wird das Andenkreuz durch den Schatten vervollstaendigt!!!
TAMBOMACHAY
Nach Pisac steuern wir die kleine Ruinenstaette Tambomachay an, ein Wasserheiligtum.
Wasser ist fuer das Leben und die Entwicklung einer Zivilisation, die Landwirtschaft und Viehzucht betreibt, unentbehrlich. Aus diesem Grund hielt man Wasserrituale ab, wobei das Wasser geheiligt wurde.
PUKAPUKARA
Die Festung lag direkt an der "Calle Principal", die alle Landesteile mit Cusco verband. Fuer die Kontrolle des riesigen Inka-Imperiums war ein ausgedehntes Strassennetz unverzichtbar. Soldaten, Haendler und Boten bewegten sich somit auf einem Strassennetz, dessen Laenge auf ca. 20.000km geschaetzt wird. Es gab sogar Stafettenlaeufer, die sich alle paar Kilometer abwechselten und somit wichtige Nachrichten ueber Tausende Kilometer schnell ueberliefert werden konnten. Alle 20-25km befanden sich Raststaetten wie diese hier in Pukapukara, wo sich Reisende staerken und ausruhen konnten.
QENQO
Qenqo ist ein weiteres Heiligtum, wo verschiedene Rituale abgehalten wurden.
Uns hat dieser Durchgang mit dem Lama recht gut gefallen. Dreht den Kopf einfach mal ein wenig nach links
SACSAYHUAMAN
Hoch ueber Cusco wurde diese Festung mit gewaltigen Ausmassen, die als beste Arbeit der Inkas gilt, erbaut.
Die Zickzack-Form der drei uebereinander liegenden Waende soll die Krone einer Bergspitze darstellen. Was aus der Entfernung vielleicht noch nicht zu sehen ist...
...wird spaetestens beim naeheren Anblick klar: Diese Arbeit muss unendlich muehevoll gewesen sein. Zehntausende von Arbeitern haben in ueber 50 Jahren aus einem 13km entfernten Steinbruch diese tonnenschweren Felsenbrocken hier heraufgeschafft, sie passgenau geschliffen und ohne Moertel zusammengefuegt...
...stattdessen haben sie z.B. solche Verbindungsstuecke hergestellt, um die Stabilitaet des Bauwerks zu gewaehrleisten
Bis heute weiss man nicht genau, wie die bis zu 200t schweren Steinquader auf den Berg transportiert und in Position gebracht wurden. Die gigantischen Brocken nehmen Ausmasse bis zu 5x5x2,5m an. UNVORSTELLBAR!!!
Man geht davon aus, dass die Vertiefungen am unteren Rand zur Positionierung des Steinbrockens in seine Lage diente.
Man nimmt ebenfalls an, dass die Mauerstuecke urspruenglich zwecks "einfacherem" Transport kleine Steinkonsolen besassen, die spaeter weggemeiselt wurden
Der aus dem Fels gehauene Inka-Thron. Praezisionsarbeit!
TIPON
Tipon ist eine Art Versuchsanstalt gewesen. Man versuchte verschiedene Gemuesesorten, vor allem Mais und Kartoffeln, in hoeheren Lagen anzubauen. Dazu bedurfte es jedoch einer Anpassungsphase indem man Schritt fuer Schritt die Pflanze auf einer hoeheren Terrasse kultivierte.
OLLANTAYTAMBO
Die hoch oben auf einem Bergruecken gelegene Festung sollte fuer die Inkas eine strategisch wichtige Anlage werden, da man von hier oben das gesamte Urubambatal ueberwachen konnte. Leider konnte die Inkaruine bis zum Heranruecken der Spanier nicht fertiggestellt werden.
Der aus 6 riesigen roten Granitbloecken, nicht fertiggestellte, Sonnentempel
Der unvollendete Mondtempel. Der rechte Steinblock (mit seinen zwei Augen) waere auf den linken (mit dem Mund)aufgesetzt worden
Auf die Frage hin, woher diese gigantischen roten Granitbrocken stammen, zeigt unser Guide mit dem Finger auf die gegenueberliegende Talseite...
Aus diesem Steinbruch wurden die tonnenschweren Steine ueber den Hang, den Fluss und dann ueber eine Rampe den Berg hinauf transportiert. Mir faellt dazu nur eines ein: Die Inkas sind verrueckt!!!
Von hier oben hat man einen schoenen Ausblick auf den Berg Pinkuylluna, in dem ein von menschenhand geschaffenes Monument zu erkennen ist....
...es ist ein grimmiges Gesicht mit Krone zu erkennen. Es stellt Wiracochan dar, den Gott der die Welt erschuf. Allerdings stammt diese gewaltige Leistung angeblich aus der Prae-Inka-Zeit und wurde von den Inkas uebernommen.
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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