Einmal um die ganze Welt...
BOLIVIEN I: 13.-16.06.08 Von Sucre ueber Uyuni nach Chile
Der direkte Weg nach Uyuni ist blockiert und dies scheint sich in den naechsten Tagen auch nicht zu aendern. Was nun? Wir fragen nach Alternativen, denn wir wollen unbedingt die Uyuni Tour durch die groesste Salzwueste der Erde machen, von der so viele Traveller schwaermen. Es gibt einen Weg, einen langen langen Umweg: 11 Stunden mit dem Nachtbus nach Cochabamba, umsteigen und in 4 weiteren Stunden nach Oruro, dort 11 Stunden warten auf den naechsten Nachtbus, der nach 8 Stunden morgens um 5 Uhr in Uyuni ankommen soll. Hoert sich doch nach einer "netten" Alternative zu dem 8-Stunden-Dirketbus Sucre-Uyuni an. Na dann, nix wie los!
Im Bus nach Cochabamba machen es sich Frau und Kind des Busfahrers im Gepaeckraum bequem! Unglaublich!
Die 11 Stunden Wartezeit in Oruro vertreiben wir uns mit Fruchtsafttrinken und seit langem mal wieder mit Kino! Man zahlt einmal Eintritt und bleibt solange man will (ohne Pause wird in fliessendem Uebergang ein Film nach dem anderen abgespielt) bzw. bis einem die Zehen und Finger eingefroren sind, denn im Kino ist es leider eiskalt!!! Gebrandmarkt von diesem eisigen Erlebnis steigen wir -diesmal mit Schlafsack - abends in den Nachtbus nach Uyuni! Es wird uns zwar dreimal versichert, dass der Bus eine Heizung hat, aber...
...natuerlich hat er keine. Dank unserem Schlafsack laesst sich die Fahrt aber aushalten.
Der Bus hat kein Klo und haelt einige Male. Ebenso gegen ca. 2 Uhr. Fred nutzt die Gelegenheit und kuschelt sich gleich danach wieder in den Schlafsack. Es ist scheisskalt im Bus, die Scheiben sind innen komplett angefroren. Um ca. 5 Uhr wachen wir wieder auf. "Steht der Bus schon wieder?" Nein, der Bus steht leider NOCH IMMER!!!! Seit 3 Stunden und mehr liegt der Fahrer unter dem Bus und versucht die Schuessel wieder in Gang zu bringen. Alle frieren im Bus, denn draussen hats um die -10Grad. Wir sind gar nicht so sauer und muessen an den Busfahrer denken, der sich den Arsch abfrieren muss!
Um 6:30 Uhr heisst es: Ein LKW ist da und man kann hinten auf der Ladeflaeche mitfahren. Keiner faehrt mit, denn die Ladeflaeche ist offen und somit nicht windgeschuetzt, was bei diesen Temperaturen absolut unzumutbar ist. Man macht uns Hoffung. In 3 Stunden soll ein Bus kommen, der uns nach Uyuni bringt. Na spitze! Ein kleiner Bus faehrt an uns vorbei. Nach anfaenglichem Zoegern (der Bus faehrt ca. 150m weiter) heisst es ploetzlich: 6-7 Leute koennen mitfahren. Jetzt heisst es rennen, denn jeder will mit! Wir haben Glueck und ergattern noch zwei Plaetze...
Oben: Vergebliches Warten
Unten: Die Reise geht weiter im vollgestopften Minibus
Mit uns im Bus sitzen zwei Argentinier, die ebenso die Salzwuestentour machen wollen. Wir erreichen Uyuni jedoch um eine halbe Stunde zu spaet: alle Touren sind bereits gestartet. Da wir jedoch zu viert sind, kann uns der hilfsbereite Chef von "Lipez Tour" innerhalb einer Stunde einen Jeep, einen Fahrer und vier Waermflaschen organisieren, sodass unsere Tour durch die unwirklichen Berglandschaften und die groesste Salzwueste der Erde, der Salar de Uyuni, doch noch heute losgehen kann. Glueck gehabt!!
Fred mit den zwei Argentiniern Martin und Pablo
Erster Stopp beim Eisenbahnfriedhof in Uyuni
Hier wartet eine Aufgabe auf uns: Ein Freund von uns hat vor ein paar Monaten diese Tour gemacht und eine Nachricht fuer uns hinterlassen. Um die Suche zu erleichtern hat er uns ein Foto davon geschickt...
Mit einer "Lageskizze" in der Hand suchen und suchen wir....vergeblich! Wir haben noch in Erinnerung, dass direkt neben der Nachricht ein recht grosses "RCKY"-Graffiti zu sehen ist und das ist letztenendes auch die einzige Moeglichkeit fuer uns, die nur noch sehr sehr blass zu erkennende Nachricht zu lokalisieren.
Von der Nachricht ist leider so gut wie nichts mehr zu sehen. Trotzdem ein Dankeschoen an Christian fuer diese super Idee!
Wir halten kurz in dem kleinen Staedtchen Colchani bevor es...
...in die Salar de Uyuni geht!
Die Salar de Uyuni ist mit ueber 12.000 km² der groesste Salzsee der Welt. Entstanden ist dieser vor ca. 40.000-25.000 Jahren als ein riesiges Salzmeer, dass fast den ganzen Suedwesten Boliviens bedeckte, austrocknete und mehrere Salzwuesten hinterliess, von denen die Salar auf einer Hoehe von 3653m die groesste ist.
Das Salzreichtum der bis zu 30m maechtigen Salzkruste wird auf ca. 10 Milliarden Tonnen geschaetzt. Jaehrlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut, wobei nur kleiner Teil als Speisesalz verwendet wird waehrend der Grossteil in die Industrie geht.
Nachdem wir schon einige Zeit fuer Trickfotos in den Salina Grandes auf unsere Salta Rundreise in Argentinien investiert haben, halten wir uns hier...
...bis auf diesen Versuch mit den Fotospielchen zurueck...
...und helfen stattdessen Martin und Pablo dabei, sie auf eine Bierdose zu positionieren!
Die Fahrt geht weiter mitten durch die unendlich gross erscheinende Salzwueste
To Al: "Can you see your revolutionary hat??"
Incahuasi ("Haus des Inca") ist die bekannteste Insel im Salar de Uyuni, auch als Isla del Pescado bekannt. Sie ist von vielen den uns schon bekannten riesigen Säulenkakteen (=Cardones) bewachsen.
Erst wenn man hier oben steht wird einem das Ausmass der Salzwueste so richtig klar. Der schwarze Punkt im Weiss ist uebrigens ein Jeep!
Der Ausblick von hier oben ist wirklich ein Traum und sicherlich ein oder...
...- wie man unschwer erkennen kann - fuer Fred das Highlight der Tour!
Puenktlich zum Sonnenuntergang stehen wir mitten im Weiss...
...und duerfen beobachten wie unserer extrem langen Schatten am Horizont zu enden scheinen!!
Die Nacht verbringen wir in einem Salzhotel, bevor wir uns jedoch zum Schlafen legen amuesieren wir uns mit...
...v.l.n.r. mit unserem Guide Orlando, der 15-jaehrigen Koechin und einem spanischen Paaerchen, das sich mit unserer Gruppe den Tisch teilt
Hier ist alles aus Salzbloecken gebaut. Die Mauern, die Betten, Tische und Stuehle...einfach alles!
Am naechsten Tag warten 350km und 6Stunden Jeepfahrt auf uns.
Kurzer Stopp in San Juan...mitten im Nirgendwo taucht tatsaechlich ein kleines Dorf auf -> unglaublich!
Hier lang gehts nach Chile!
Wir passieren unwirkliche und wuestenartige Berglandschaften und halten immer wieder fuer Foto- oder Pipi-Pausen!
Vareta-Pflanze
Die Laguna Cañapa erreichen wir zur Mittagszeit.
Die traumhafte Kulisse dort muessen wir zwar mit vielen anderen Touris teilen, wodurch wir uns aber den Appetit nicht verderben lassen! Buen provecho!
Gestaerkt geht die Fahrt weiter Richtung Sueden zur...
...Laguna Hedionda, was fuer uns persoenlich zum Erlebnis wird, weil wir endlich Flamingos aus der Naehe beobachten koennen!!!
Fuer den suedamerikanischen Flamingo sind die alkalischen und salzigen Seen bzw. Lagunen ein wichtiger Lebensraum. Die seichten Gewaesser sind ideal fuer die Tiere, die mit ihrem hochentwickelten Schnabel- und Zungenapparat Plankton bis Kleinkrebse aus dem Schlamm oder Wasser filtern koennen.
Es ist erstaunlich wie die Tiere in dieser unwirtlichen Gegend, wo die Temperaturen nachts auf -20°C sinken koennen, ueberleben.
Der heutige Tag ist wirklich abwechslungsreich. Die Landschaftsbilder wechseln stuendlich.
Wenn man gerade noch auf die Laguna Honda geblickt hat...
...schaut es im naechsten Tal schon ganz anders aus. Und nickt man mal zwischendurch fuer 20min ein und wacht wieder auf...
...ist man ploetzlich auf dem Mars bzw. in der Desierto de Siloli gelandet!
In diesen Felsen...
...entdecken wir dieses lustige hasenartige Tier- ein Viscacha!
Heutiges Tagesziel ist die Laguna Colorado, die wir kurz vor Sonnenuntergang erreichen.
Wir befinden uns auf einer Hoehe von 4260m....
....die Temperaturen auf dieser Hoehe sind selbst tagsueber nicht hoch genug, um das Eis der zugefrorenen Flusslaeufe zum schmelzen zu bringen
Wir wurden schon gewarnt, dass es heute Nacht richtig kalt werden kann. Wir haben "Glueck" und muessen uns das Quartier mit insgesamt 10 Leuten teilen, wodurch die Raumtemperatur nicht unter 5 Grad faellt. Nach dem Abendessen werden die Waermflaschen gefuellt....
...ein Hoch auf "Lipez Tour", denn keine andere Gruppe wurde mit solch einem Luxusgut ausgestattet !
Am naechsten Morgen stehen wir puenktlich zum Sonnenaufgang vor den Geysiren. In dem Morgenlicht erscheint die nach Schwefel riechende Gegend sehr unwirklich und faszinierend.
Laut unserem Guide Orlando haben wir im Moment um die -20Grad. Wir haben alles an, was unser Reisegepaeck zu bieten hat und es ist trotzdem noch ARSCHKALT!
Gefruehstueckt wird bei den heissen Quellen.
Anders als viele andere Touris, die sich gleich in das ca. 35Grad warme Wasser stuerzen, scheuen wir ein wenig den kalten Schock danach und goennen ledglich unseren Zehen den feuchtwarmen Traum!
Aufgewaermt geht die Reise durch die Desierto de Salvador Dali weiter.
Salvador Dali selbst soll diese Wueste nie zu Gesicht bekommen haben und dennoch erinnert die Landschaft ein wening an seine Kunst!
Die Laguna Verde, die in unserem Fall leider garnicht so "verde"(=gruen) ist wie der Name verspricht. Orlando meint wir sind noch etwas zu frueh dran, da kein Wind weht, der die Mineralien im Wasser vermischt und die gruene Farbe verursacht. Ob das wohl stimmt?
Fred mit dem argentinischen Rest unserer Gruppe vor dem 5920m hohen Vulkan Lincancabur, hinter dem San Pedro de Atacama, unser Ziel in Chile, liegt
Aufbruch: | 18.06.2007 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | 17.12.2008 |
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