Die Welt - Ein Jahr - Alleine

Und dann war Weihnachten. Ich verbrachte den Tag des 24.12. am Ozean und mit lauter sehr lieben Leuten im Hostel auf Rapa Nui ganz entspannt und familiaer.
Am Abend stieg ich ins Flugzeug nach Tahiti, wo in dieser besonderen Nacht die Crew rot-weisse Weihnachtsmuetzen und rote Renntiergeweihe trug.
Auf den Osterinseln hatte ich -6 Stunden Zeitverschiebung nach zu Hause gehabt, ich flog um 22:00 Uhr Ortszeit Osterinseln ab und kam nach 6 Stunden Flugzeit um 23:00 Uhr Ortszeit am Tahiti Faaa Airport an. Na, wie viele Stunden Zeitverschiebung bin ich nun von Euch zu Hause entfernt?
Politisch bin ich eigentlich derzeit ja nicht so weit von zu Hause weg, denn ich bin sozusagen als EU Buerger in einem EU Land eingereist... Da Tahiti zu Franzoesisch Polynesien gehoert musste ich um meinen Stempel im Reisepass extra fragen. Leider gibt es hier jedoch keine Euro, sondern Franzoesisch Polynesische Franc, die Preise sind allerdings mindestens so hoch wie in Frankreich, wenn nicht noch hoeher.
Nachdem ich also nun um 23:00 Uhr hier angekommen war, schaffte ich es noch in die Mitternachtsmette der Cathedrale Notre-Dame de Papeete auf Tahiti zu gehen. Bei ueber 25 Grad Celsius nachts trugen die Menschen helle, feierlich weisse Sommerkleidung, Jesus in der Krippe lag auf weissen Blumenblueten. Fast waere ich nach ueber 22 Stunden auf den Beinen beim wunderschoen wechselnd franzoesisch, polynesischen Gesang des Chores eingeschlafen, hielt mich aber aus Ehrfurcht vor diesem Fest und diesem Ort wach. Dies war nicht nur das schoenste, sondern dank des Umstandes, dass ich die Zeit zwischen 23:00 und 04:00 Uhr zwei mal erlebt habe, laengste Weihnachten meines Lebens gewesen.
Am 25.12. verbrachte ich den Vormittag in einem der wenigen offenen Geschaefte, einem Luxus-Juvelier, sah ein Video ueber die Perlenproduktion und bestaunte die kunstvoll verarbeiteten schwarzen Perlen Tahities. Spaeter fuhr ich zum Strand, wo ich mich im badewannenwarmen tuerkisen Nass rund einen Meter ueber den Kroallen zwischen den bunten Fischen schnorchelnd treiben liess.

Nachdem Tahiti als solches gar nicht soo schoen ist, wie viele seiner umliegenden Inseln, machte ich mich am nachsten Tag mit der Faehre auf nach Moorea. Hier werden alle Traeume wahr: von Tiefblau bis Tuerkis, Sandstrand, gruene spitze Berge, die hoch nach oben ragen, Palmen die uebers Wasser haengen und ein Meer aus Blumen und Blueten.

Mit einem Mietauto liessen sich die 60 Kilometer Kuestenstrasse der Insel leicht an einem Tag umfahren, selbst wenn man wie ich an jeder Palme stehen bleibt, um sie anzuhimmeln.

Im Vorbeifahren besuchte ich noch schnell: die Saft-Destillerie, den Aussichtspunkt Belvedere, eine Delphinstation, sowie das traditionelle Dorf Tiki Village, wo gerade eine Hochzeit abgehalten wurde.
Am Abend sammelte ich in Nachbars Garten frische Mangos und Cocosnuesse, die aufzumachen allerdings eine Wissenschaft fuer sich ist, selbst wenn man sich von einer Polynesierin diesbezueglich einschulen laesst und es ganz einfach aussieht.

Zu guter letzt des Raetsels Loesung: Ich bin derzeit -11 Stunden Zeitverschiebung von zu Hause entfernt.