Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Neuseeland: Westkueste - Gletscher - Seen
Dass es nach Abel Tasman noch eine Steigerung geben koennte, dachten wir nicht, doch als wir die Westkueste der Suedinsel Neuseelands erreichten, waren wir beide hin und weg von deren bezaubernder Wildheit und Einsamkeit. Links der Strasse waechst saftiges Gruen mit bis zu 4Meter hohen Farnen, Baeumen, Graesern, Palmen und Bueschen. Rechts der Strasse rauscht die Tasmanische Sea, welche wild gegen die teilweise felsige, teilweise sandige Kueste herein bricht. Nach unzaehligen Fotostops hielten wir ein letztes Mal an diesem Tag bei den Pancake Rocks und Blowholes nahe Punakaiki.
Am naechsten Morgen fruehstueckten wir mit Blick aufs Meer und fuhren dann noch ein Stueck der Kueste entlang nach Hokitika. Hier werden Anhaenger wie jene, die wir aus Knochen geschnitzt hatten, aus Greenstone(=Jadestein) hergestellt. Wir sahen uns kurz um, hielten uns jedoch nicht lange auf, da wir vorhatten an diesem Tag die Kueste gegen das ewige Eis zu tauschen.
Irgendwie waren wir der Meinung gewesen, wir wuerden am Weg zu den Gletschern eine Zeit lang durch kargeres Gebiet fahren, denn das ist man von zu Hause so gewoehnt und auch der Name "Franz Josef Glacier" liess nichts anderes erwarten. Irrtum! Neuseeland ist anders: Kaum waren wir ein paar Kilometer von der Kueste ins Landesinnere gefahren, schon waren wir da. Hier reicht das Gruen inklusive der Farnbaeume ebenso wie die Sandflies (blutsaugende Fruchtfliegen) bis zum Parkplatz von dem es nur noch rund 45 Gehminuten an die Gletscherzunge sind. Und schon steht man vor dem sogenannten warmen Gletscher, der pro Tag etwa einen halben Meter fliesst! Leider war der Himmel ueberwiegend trueb und das Gletschereis nicht ganz sauber, aber es war trotzdem interessant, dass solch gewaltige Eismassen so nahe am Meer liegen koennen.
Wir fuhren 20 Kilometer weiter und kamen zum Fox Glacier. Hier hiess es fuer die beste Ansicht des Gletschers frueh aufstehen, denn am Morgen ist die Spiegelung des Gletschers im nahe gelegenen Lake Matheson besonders schoen.
Auch der Fox Glacier wurde von uns naeher unter die Lupe genommen und wegen seines schoenen eisigen Blaues bewundert.
Am liebsten haette ich gleich noch eine Tour mit dem Helikopter eingelegt und waere in die eisig Gletscherhoehlen gewandert, aber iregendwo bekam ich auf Grund der Kosten auch ohne Gletscher schon kalte Fuesse.
So fuhren wir statt dessen wieder an die Kueste, assen die lokale Spezialitaet Whitebait (das sind kleine ganze Fische, die in einem Omlett verspeist werden) und genossen einmal mehr die schoensten Aussichtspunkte.
Dem Zick-Zack Muster folgend verliessen wir bei Haast die Kueste und fuhren wieder ins Landesinnere, wo eisbergblaue Baeche und weisse Wasserfaelle lockten. Dieser Versuchung konnten wir beim Thunder Greek noch wiederstehen. Anders jedoch war es bei den menschenleeren Fantail Waterfalls wo wir - der Gefahr von blutsaugenden Fruchtfliegen verspeist zu werden zum Trotz - in den eisig blauen und ebenso kalten Fluten baden gingen.
Es war wunderbar... bis... wir aus dem Wasser stiegen und ein Warnhinweis uns auf die Aquapest aufmerksam machte. Wir bekamen sogleich ein flaues Gefuehl im Magen... Wie konnte ein so schoenes Wasser so gefaehrlich sein? Der Tag war ruiniert. Rettung kam am Abend in Form einer einfachen Internetkonsultation, welche diagnostizierte, dass es sich bei der Aquapest um eine fuer Menschen ungefaehrliche Algenablagerungen auf den Steinen handelt. Gott sei Dank!
Unser Weg fuehrte uns weiter vorbei an den traumhaften Seen Lake Wanaka und Lake Hawea in den menschenleeren Bergen. Wir kamen aus dem Staunen uber die Suedinsel Neuseelands einfach nicht mehr heraus. Zu Hause wuerden sich um die Seen zahlreiche Haeuser ansiedeln und Boote auf dem Wasser schippern. Hier ist einfach gar nichts ausser Natur in ihrer urspruenglichsten und reinsten Form.
Wir naechtigten am Lake Hawea und fuhren am naechsten Tag via Wanaka, Cardrona und dem Goldgraeberstaedchen Arrowtown nach Queenstown.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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