Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Vietnam: Hue - Hoi An - Nha Trang
13 lange Stunden Nachtzug spaeter erreichten wir (meine kleine Reisegruppe und ich) Hue. Wir charterten ein motorisiertes Dragonboot zur Thien Mu Pagoda und zum Royal Tomb of Tu Duc, einem riessigen alten Wohn- und Tempelkomplex des Emperors Tu Duc, der hier einst mit seinen unzaehligen Konkubinen wohnte.
Mir gefiel es sehr, sehr gut, vor allem das Royal Tomb of Tu Duc ist original, halb verfallen, alt, aber einsam (kaum touristisch), ruhig und damit fuer mich wunderschoen. Am meisten liebe ich die bluehenden Straeucher in den Anlagen, vor allem die Plumeria (bekannt unter dem Namen Frangipani) mit ihren fast kahlen Straechern, aber perfekt geformten weissen duftenden Blueten.
Schliesslich durfte natuerlich in Hue ein Besuch des historischen Stadtkernes der Citadel mit dem Herzen "The Forbitten Purple City" (nur dem Herrscher und einem kleinen ausgewahlten Personenkreis vorbehalten) nicht fehlen. Nur noch kleine Teile dieses Zeugnisses von gewaltigem Reichtum sind erhalten, viel ist den Bombenangriffen der Kriege zum Opfer gefallen. Man versucht wieder aufzubauen, was zerstoert wurde, es wird jedoch noch Jahre dauern, falls es ueberhaupt moeglich ist, eine Anlage, die frueher unter Ausbeutung der Landbevoelkerung errichtet wurde, heute unter fairen Gegebenheiten zu reproduzieren.
Es ging weiter nach Hoi An. Besonderheit hier: 100te Schneidereien und ein paar Schuhmachereien, eine neben der anderen, in denen man sich sein Outfit egal ob Anzug, Freizeit- oder Abendkleid ganz nach individuellem Wunsch massschneidern lassen kann. Dabei zu beachten:
1. Preise vergleichen und hart verhandeln, dies lohnt sich auf jeden Fall.
2. Es ist ganz wichtig ganz genau anzugeben, wie man seine Kleidung haben moechte (bei Hemden zB laengere Aermel und laenger an der Huefte, sonst wird es zu kurz).
3. Man sollte genug Zeit einplanen fuer eine Anprobe und eventuell zum Umaendern, denn es kann vorkommen, dass etwas nicht aufs erste Mal perfekt passt.
4. Wer lieber vorher weiss, wie das Ergebnis nachher aussieht, kaufe besser zu Hause im Geschaeft von der Stange, dann gibt es keine unlieben Ueberraschungen.
So oder so, es ist unglaublich was die Menschen hier binnen manchmal weniger als 24 Stunden an Designerkleidern zu stande bringen! Und ich musste gleich die lokale Post aufsuchen, weil ich meinen Koffer nicht mehr schliessen konnte (verschiffen ist guenstig, dauert 3-4 Monate).
Wer nach Hoi An kommt, ohne sich etwas schneidern lassen zu wollen, geniesse den Flaire in den Gassen, die alten, schoen erhaltenen oder renovierten Holzhaeuser, gehe ueber "The Japanese Covered Bridge" und ganz wichtig - besuche den lokalen Markt.
Da Hoi An an der Kueste Vietnams liegt, liesse es sich hier auch ganz gut Urlaub machen und baden, wenngleich die Straende mit jenen in Australien einfach nicht ganz mithalten koennen.
Wieder stand eine Zugfahrt an, diesmal nach Nha Trang, 9 Stunden Tageszug. Der Zug war schmutzig und stank nach Fisch, Essen und allem, was sich sonst noch so am Zugboden an Muell angesammelt hat. Ich konnte mich daran einfach nicht gewoehnen, aber ueberstand es irgendwie.
Nha Trang ist wohl der touristischste Ort Vietnams. Es gibt viele Bars, Pubs, nationale und internationale Restaurants und ich goennte mir zur Feier des Tages, statt vietnamesischem Essen einfach einmal eine wirklich westliche Pizza.
Einen Tag in Nha Trang verbrachte ich mit einer Bootstour, schnorcheln, baden, Meeresfruechte-Mittagessen und sonnen, sowie einem Abstecher vom Boot zur schwimmenden Bar.
Am naechtsen Tag stand wieder Sightseeing am Programm. Die Long Son Pagoda ist schoen, ruhig, aufwendig verziert und mit Blumengaben dekoriert, langsam aber tritt bei mir eine gewisse Tempelsaettigung ein und das obwohl ich erst im ersten asiatischen Land bin. Der weisse sitzende Budda am Huegel hinter der Pagoda ist sehenswert, wenngleich seine Umgebung etwas mehr Pflege und Aufmerksamkeit beduerfte. Es ist unertraeglich heiss und schwuel, nichts desto trotz ging es an diesem Tag noch zu den Po Nagar Cham Towers, einem sehr alten Tempelkomplex aus Ziegeln und Sandstein, welcher rund 780 nach Christus errichtet wurde. Die Aussicht von hier auf Nha Trang ist toll.
Am spaeteren Nachmittag ging es noch einmal zum Strand, ehe ich wieder einen Nachtzug besteigen musste.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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