Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Kambodscha: Phnom Penh
Beim Grenzuebertritt von Vietnam nach Kambodscha probierte ich mal etwas Neues. Nicht, dass ich die Grenzformalitaeten ausgelassen haette, die sind immer wieder gleich, aber, dass ich von einem Mitreisenden einen grossen schwarzen geroesteten Kaefer angeboten bekam und diesen kosten wollte. Nun ja,... dies war so gar nicht meine Geschmacksrichtung und ich musste dezent entsorgen, was unmoeglich in meinem Magen laden konnte.
In Phnom Penh angekommen stellten wir fest, dass gerade Feiertage anstanden, wenngleich es sich nicht um Ostern, sondern um den Beginn des neuen Jahres (Chaul Chnam) handelte. Museen und der Palast hatten geschlossen, so fuhren wir mit einem TucTuc (hier: Moped mit Anhaenger fuer 4 Personen) zum Wat Phnom. Besonderheit beim Wat sind die unzaehligen Affen, die in den Baeumen, wie am Boden abhaengen. Ich konnte es natuerlich nicht lassen den kleinsten von ihnen mit meiner Kamera zu verfolgen, worauf seine Mum es nicht lassen konnte mich wenig spaeter quer ueber die Wiese zu jagen und an meinen Beinen hochklettern zu wollen.
Der Wat innen, wie gehabt, Buddastatuen, viele Farben und viele Gaben, Raeucherstaebchen und besinnliche Ruhe.
Wir verweilten kurz und huepften wieder ins TucTuc.
Bald wurde eine Tankung faellig und wir hielten mal eben am Saftladen???
Benzin in der Pepsiflasche hat man sowas schon gesehen?
Am naechsten Tag stand wieder Geschichte am Stundenplan. 1975 bis 1979 litt Kambodscha unter dem Regime Pol Pots. Tausende Menschen wurden im Prison 21 / Security Office 21 (heute: Tuol Sleng Museum) zu Tode gefoltert und gequaelt, ehe sie in Massengraebern - The Killing Fields of Choeung Ek - egal ob lebend oder tot verscharrt wurden. Wir besichtigten die Tatorte und litten gleich zwei mal. Zum einen bedauerten wir die Vergangenheit und zum anderen die bettelnden Kinder der Gegenwart. All ueberall begleitet einem ein staendiges Sing Sang der Kleinsten "Gimmy money, gimmy money. A Dollar? A Dollar?..." Und das Schlimmste ist, dass man ihnen nichts geben soll, denn sollten ihre Eltern noch leben, so sind sie es, die die Kinder an statt in die Schule zum Betteln ausschicken, weil Kinder oftmals mehr erhalten als Erwachsene.
Um zumindest ein wenig zu helfen liess ich mich von einer blinden Dame massieren (Khmer Massage, Stil a la Thai Massage ist nicht gerade gemuetlich, sondern eher schmerzhaft) und kaufte am Russian Market im Shop von Friends International ein (hilft Kindern indem er den Muettern Arbeit und Geld mit der Herstellung der zum Verkauf angebotenen Artikel beschafft).
Trotz fast unertraeglicher Hitze begaben wir uns schliesslich noch zum Royal Palace und zur Silverpagoda. Hier befindet sich also der Reichtum des Landes.
Tragisch uebrigens, dass Leute, die am Pol Pot Regime beteiligt waren auch heute noch Entscheidungen der Macht mittreffen, aber kein anderes Land sich einmischt. Besonders nicht, weil die Vereinigten Staaten erst kurz vor dem Pol Pot Regime den Vietnamkrieg verloren hatten (1969) und dies eine Lehre fuer alle Nationen war sich aus Asien raus zu halten, wurde weggesehen. Vielleicht ist dies auch ein Grund dafuer, dass die Lokals freundlicher Fremden gegenueber sind, weil sie nie deren absolutes Feindbild waren. So oder so, die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen dieses Landes ist bewunderswert dafuer, was sie erlebt haben.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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