Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Laos: Vientiane
So ungemuetlich manche Nachtzuege auch sein moegen, so praktisch sind sie auch. Zum einen braucht man kein Hostelbett und zum anderen wacht man kilometerweit wo anders wieder auf ohne die Strapazen des Fernreisens ueberhaupt mitbekommen zu haben. Gestern Abend noch in Bangkok, heute Morgen schon in der Naehe der Grenze bei Nong Khai. Verlassen von Thailand, Bus zum Grenzeintrittsposten, Passbild, 35 Dollar, kurz warten und mit einem frisch gedruckten Visa Einreise nach Laos, so verging der Vormittag. Ein paar weitere Stunden Busfahrt spaeter erreichten wir dann die Laotische Hauptstadt Vientiane.
Aber sind wir wirklich da? Ist das die Hauptstadt eines Landes an einem ganz normalen Wochentag? Hier auf der Strasse fehlt doch etwas? Es ist fast verdaechtig oder? Ach nein! Die Laoten koennen auch Autofahren ohne ununterbrochen die Hupe zu bedienen. Wie gut. Welch angenehme Ruhe und Friede kehren ein. Ueberhaupt sind die Menschen in Laos angenehme und sehr freundliche Zeitgenossen. Man gruesst mit "Sabeidee", manchmal mit gefalteten Haenden und leichter Verbeugung und leichtem Laecheln, so fuehlt man sich respektiert und man entspannt sich unweigerlich. Ich atmete durch.
Hungrig vom reisereichen Beginn des Tages assen wir am Mekong River super guenstig in einem lokalen Restaurant aus Bambus und schluerfen koestlich frische Fruchtshakes.
Ich mietete ein Fahrrad - hier kein wie in anderen asiatischen Hauptstaedten lebensmuedes Unterfangen - und erkundete die naehere Umgebung. Am Patouxay Monument oder Arc de Triomphe replica stellte ich mein Fahrrad ab und las ein wenig ueber die Geschichte dieses Triumphbogens nach. Man nennt dieses Monument auch den "vertikal runway", da das 1969 errichtete Bauwerk aus Zement errichtet wurde, den die USA fuer die Errichtung eines neuen Flughafens vorgesehen und gespendet hatte. Die Laoten hatten aber andere Prioritaeten und bauten anstatt des Flughafens ein Denkmal fuer jene Landesgenossen, die in den praerevolutionaeren Kaempfen gestorben waren.
Ich entrichtete die geringe Eintrittsgebuehr und erklomm das Monument im Inneren. In der ersten Ebene kam ich an ein paar staubigen Souvenirshops vorbei und dachte daran, wie glanzvoll der Triumphbogen Paris' im Vergleich zu diesem traurig vor sich hin verfallenden Monument war. Noch einmal durch einen Souvenirshop und eine Wendeltreppe hoch erreichte ich die Spitze des mittleren Tuermchens. Schoen war die Aussicht von hier und ich hatte alles fuer mich alleine, denn sonst war niemand da.
Schliesslich fuhr ich noch via That Dam Stupa - einem Turm aus Ziegeln, auf einem Platz mit schoenen, aber leider auch verfallenden alten Haeusern im Kolonialstil - retour zum Hostel. Den Abend kroente ich mit einem Lab Beef - gewuerzten faschiertem Fleisch (mit Zwiebeln, Chili und Minze), das ich sehr empfehlen kann.
Am naechsten Morgen, ich war ja fuer einen Ausflug mit dem TucTuc, liess ich mich von der Mehrheit ueberreden doch wieder ein Fahrrad wegen der Umweltfreundlichkeit und den guten Effekten auf die Figur zu mieten. Bei rund 35 Grad Celsius strampelten und schwitzten wir - diesmal gemeinsam -gute zwei Stunden rund 25 Kilometer bis zum Budda Park, Xieng Khuan. Schoen wars! Holzhaeuser, Bauernhoefe, Kuehe und Schweine auf der Strasse, laendliche Gegend... und noch schoener wars... als wir endlich, endlch da waren!
Wir wanderten durch den kleinen Park mit den vielen Buddafiguren und genossen die Aussicht auf bluehende Straeucher und bunte Schmetterlinge.
Ich waere ja auch wieder retour geradelt - wenn schon, denn schon - aber nun wollten die anderen vom Radfahren nichts mehr wissen. So organisierten wir kurzer Hand einen Truck auf den wir die Raeder luden und uns selbst auf die Ladeflaeche schwangen, um im Fahrtwind etwas Abkuehlung von der Hitze zu finden.
Back in the city ging es gemeinsam noch einmal zum Triumphbogen. Bald war es den anderen zu heiss und ich fuhr alleine zur Thatluang Stupa (Pha That Luang) einem wichtigen Monument und Symbol der laotischen Unabhaenigkeit und der - in Laos vielleicht mehr als sonst wo ausgepraegten - Buddistischen Religion.
Hier genoss ich wie in paar in rot-orange gekleidete Moenche auch den abendlichen Frieden und die Ruhe.
Ja, Laos gefaellt mir wirklich gut... auch wenn es weiter geht an den naechsten Ort, in diesem Land bin ich froh noch ein wenig zu verweilen.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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