Die Welt - Ein Jahr - Alleine

Einige Kilometer weiter erreichen wir Bunbury.
Fuer diesen Ort hatten wir Insider-Tips, dass es Delphine in der Bucht nahe des Strandes geben wuerde. Also warteten wir und warteten und warteten. Ein paar mal sahen wir Rueckenflossen aus dem Wasser ragen, zumeist in der Ferne.
Dann, als ich gerade bis zur Huefte im Wasser stand, tauchte 5 - 8 Meter vor mir eine Delphinmutter mit ihrem Jungen auf. So schoen, aber auch so kurz, dass er Moment fast unreal auf mich wirkte.
Unser Weg fuehrte uns nach Fremantle, wo wir nach so viel Natur wieder etwas mehr Geschichte in unsere Reise integrieren wollten. Der ideal Platz dafuer: Fremantle Prison, ein Gefaengnis welches von 1855 bis 1991 (!) in Betrieb war.

Als Australien aufgebaut wurde und die Strassen West Australiens errichtet werden mussten, benoetigte man hier viele Arbeitskraefte. So wurden kurzerhand in England Gefangene angefordert, die diese Arbeit uebernahmen und neben der hiesigen Infrastruktur auch ihr eigenes Gefaengnis bauten. Als die Arbeit verrichtet war, musste das Gefaengnisleben ganz schoen oed geworden sein, den ausser einer kleinen Zelle (mit rund 4 Quadratmetern) und dem Gefaengnishof sahen die Gefangenen dann nichts mehr. In den Zellen gab es kein fliessendes Wasser, was soviel bedeutete wie, dass die Insassen Abends einen Nachttopf mitbekamen (auch noch 1991 (!)).

Frementle und Perth hinter uns lassend fuhren wir rund 245 km Richtung Norden in den Nambung National Park. Die dort stehenden bis zu 4 Meter hohen verwitterten Kalksteinsaeulen entstanden vermutlich dadurch, dass vor rund 50.000 bis 500.000 Jahren Planzen mit ihren Wurzeln Loecher in die harte - unter einer Wanderduehne liegende - Kaltsteinschicht bohrten. In diese Loecher sickerte sodann Saeure und Wasser, das sich um die Planzen angesammelt hatte und verfestigte das darunter liegenden Material. Als die Wanderduehne weiter wanderte bzw der lose Sand vom Wind verweht wurde, wurden die Pinnacles sichtbar.