Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Australien: Coober Pedy - Uluru - Kata Tjuta
Das Strassennetz in Australien ist einfach, es gibt eine gut ausgebaute Strasse von Sued nach Nord fast senkrecht durch Australien und ein paar wenige Strassen auf die man abbiegen kann. Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass diese Strassen asphaltiert sind und desto wichtige waere es einen 4WD und wirklich gute Offroad Ausstattung zu haben. Wir hielten uns an die asphaltierten Strecken, wenn wir sie verliessen, dann nur fuer ein paar wenige Kilometer (nie mehr als 6km pro Richtung) und immer mit der Angst die gesamte Kuechenausstattung und unser Gepaeck in den haengenden Kaestchen koennte jederzeit herausspingen, weil alles ruettelte, klimperte und klapperte.
Die Strecke zum Uluru aber ist asphaltiert, der Strassenzustand ist gut, sie ist nur eben e-l-e-n-d-s-
l-a-n-g. Wir fuhren Stunden ohne nur einem einzigen PKW zu begegenen, vereinzelt kam uns ein Road Train entgegen. Diese riessigen Trucks mit 3 Anhaengern und einem gewaltigen Metallrammschutz gruessten freundlich, zumal wir die einzige Abwechslung waren, die sie seit Kilometern gesehen hatten.
In Australien kann man den ganzen Tag eine schnur gerade Strasse entlang fahren und im Grunde nirgendwo hinkommen. Damit es nicht ganz so oede wurde machten wir dann und wann einen kurzen Fotostop.
Nach einem ganzen Tag Fahren erreichten wir am Abend Coober Pedy. Coober Pedy ist ein kleines Staedtchen, das lediglich besteht und floriert, weil hier 1915 ein junger Teenager einen Edelstein der Sorte Opal fand.
Warnhinweise besagen, dass man vorsichtig sein soll, wo man hinsteigt, damit man nicht in eines der Loecher faellt, die die Opalsuchwuetigen hier ueberall gegraben haben.
Wir halten an der Tankstelle, um unseren Campervan wieder aufzufuellen. Ein Mittvierziger mit langen Haaren und langem Bart kommt uns entgegen, laechelt und brummt: "Always look on the floor!" Wir antworten, ja, wir haben die Warnhinweise gelesen und werden nirgends hineinfallen. Er: "No, but always look on the floor, because you are in Coober Pedy and there are opals everywhere!"
Obwohl wir drauf hin natuerlich angestrengt unsere Blicke auf den Boden hefteten, konnten wir keine Opale finden. Interessant war dieses schraege Oertchen trotzdem. In der Old Timers Mine machten wir uns auf eine selbstgefuehrte Tour durch die Alte Mine und sahen, wie die Menschen hier unter der Erde schuerften und 1970 lebten (und heute noch leben, allerdings mit moderneren Moebeln).
Wir fuhren ein Stueck entlang der Schienen des Ghan Zuges und hatten auch noch das Glueck genau als wie die Schienen fotografierten einen Zug kommen und an uns vorbeidonnern zu sehen.
751 Strassenkilometer nach Coober Pedy erreichten wir, wiederum am Abend, Yulara, unseren Ausgangspunkt fuer den Uluru und Kata Tjuta National Park. Man sagte uns (um 18:00 Uhr Ortszeit) der Sonnenuntergang, zu dem der Uluru am schoensten beleuchtet ist, sei ab ca 19:00 Uhr, also in einer Stunde... Wir hatten es 20:00 Uhr und waren verwirrt, irgendwo auf unserem Weg hatten wir die Zeitgrenze ueberschritten und mussten hier die Uhr um 2 Stunden zureuckstellen. Australien ist wirklich riessig!
Und dann schafften wir es zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, den wir leider nicht nur mit vielen anderen Zusehern, sondern auch mit vielen Fliegen teilen:
Uluru bei Sonnenuntergang.
Wer sich nun fraegt, warum "Uluru" und nicht "Ayers Rock" oder "Kata Tjuta" und nicht "The Olgas", dem sei gesagt, dass seit der Rueckgabe dieser Landmassen an die indigenous people of Australia wieder die urspruenglichen Namen dieser Verwendungen finden und man die westlichen Bezeichnungen heute nicht mehr verwendet.
Den naechsten Tag verbrachten wir bei Kata Tjuta. Am ersten Aussichtspunkt schafften wir es uns aus dem Campervan auszusperren. Wir sassen fest. Wollen wir festhalten: es hatte rund 40 Grad Celsius Hitze im Schatten, im Outback, ohne Wasser und mit 1000den laestigen Fliegen. Zum Glueck hatten wir uns ein Fliegennetz gekauft, das wir stets ueber den Kopf trugen, sonst waere es hier, so schoen auch die Landschaft sein mag, auf Grund der Fliegen unertraeglich gewesen. Mit einem Stueck Draht und geschickten Haenden konnten wir uns jedoch schliesslich selbst aus unserer misslichen Lage befreien. (Vielleicht sollte ich ins Autoknackerbusiness wechseln, war naemlich gar nicht mal so schwer...)
Den Schock ueberwunden gingen wir den Valley of the Winds Walk. Winds, ja, schoen waere es gewesen, aber mit Wind hatte das hier nicht viel zu tun. Es war extrem heiss, der Wasserverbrauch in 2 Stunden belief sich auf 3 Liter, aber die Aussicht lohnte sich.
Nachdem wir uns von diesem Hitzestress erholt hatten wagten wir uns am spaeten Nachmittag auch noch den Walpa Gorge Walk bei Kata Tjuta zu machen und am naechsten Vormittag, nach Uluru Sonnenaufgang, sogar einmal den kompletten Uluru zu umrunden (Uluru Base Walk). Als schoenste Stuecke davon empfanden wir den Base Walk South und besonders den Mala Walk, bei denen man dem Uluru ganz nahe kommt.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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