Die Welt - Ein Jahr - Alleine

Eine Nachtzugfahrt später war ich wieder retour in Bangkok. Da ich den Königspalast bereits beim ersten Bangkok-Abstecher gesehen hatte, bot sich folgendes Programm an: Shopping oder Nachtleben. Oder beides?
Zuerst ging es mit der Fähre nach Chinatown, Pahurat Market und Ratchawong Road, boten alles an, was man brauchen und nicht brauchen kann: Schulsachen, Küchenzubehör, Partyausstattung, Kleidung und Verkleidung, künstliche Haarteile und volle Perücken, Accessoires von Uhren über Sonnenbrillen zum kompletten Modeschmuckset... Ich quetschte mich mit unzählingen Lokals durch die engen Gassen und kaufte nach harten Verhandlungen alles, was das Herz begehrte, kostet ja sozusagen nichts.

Genug vom Gequetsche fuhr ich weiter zum MBK Center (Ma Bun Khrong Center) und belohnte mich nach schlechtem Mittagessen mit gutem Shopping in hier sehr viel zivilisierter Umgebung.
Meine lieben Verwandten ihr werdet Euch freuen, denn hier habe ich für Euch etwas mitgenommen...

Im Grund war ich am Ende des Tages wirklich k.o., dennoch wurde ich von ein paar lieben Reisekollegen überredet den Tag mit einem Drink über den Dächern des nächtlich beleuteten Bangkoks ausklingen zu lassen. Leider benötigten wir 3 Taxis und es gab, wie wir später herausfanden, 2 Skybars, sodass wir einander kurzfristig verloren. Unser Taxifahrer brachte uns ins Lebua Hotel, und das, wow, was soll ich sagen, war wirklich nobel! Der Ausblick über Bangkok von dieser Skybar war zwar nett, aber konnte mit dem Ambiete der Bar an sich einfach überhaupt nicht mithalten. Der andere Teil meiner Reisekollegen war im Bailoke Sky Hotel und deren Skybar gelandet, hier passten Reisende in durchschnittlich schöner Kleidung auch eher her.
Schliesslich trafen wir uns alle im Rotlichtviertel Patong wieder und während sich die eine Hälfte von mittelmäßig schönen Frauen betören liess, konnten eine Kollegin und ich dem Ruf des Nightmarkets nicht wiederstehen und mussten ganz viel schauen und ein bisschen mehr shoppen.

Am nächsten Tag ging es in das Umfeld von Bangkok, ein Tagesaufflug stand an: Damnoen Saduak Floating Market, River Kwai Bridge und Tiger Temple.
Leider sind diese drei Ziele super touristisch, aber wenn man darüber hinweg sieht, kann man Folgendes erleben:

Schön oder?

Die "River Kwai Bridge" ist der bekannteste Teil jener Eisenbahnstrecke von 400km Länge zwischen Thailand und Burma, welche 1942-1943 von rund 300.000 Zwangsarbeitern gebaut wurde. Tragisches Detail der Strecke: rund ein Drittel der Arbeiter verloren im Zuge der unmenschlichen Bauarbeiten ihr Leben. Das waren mehr Menschen als die gesamte Strecke an Bahnschwellen benötigte!
Die heute stehende Brücke wurde 1946 an Stelle der urspünglichen Holzbrücke errichtet. Auch ein gleichnamiger Spielfilm: "Die Brücke am Kwai" (1957) wurde gedreht. Er spielt allerdings in Sri Lanka, wo eigens für die Filmarbeiten eine ähnliche Brücke nachgebaut wurde.

Und last, but not least: Der Tiger Temple, wobei - einen Temple stelle ich mir eigentlich anders vor... das hier war eher eine Schlucht mit einem Zoo. Dafür gab es tatsächlich echte Tiger zum Angreifen...

und Gassi-Gehen.

Ja, wäre ganz nett so eine schöne Katze, aber beim nächsten Waschgang sollten die Mönche es einmal mit Weichspüler versuchen, denn Mieze ist längst nicht so flauschig wie man meinen könnte.