Die Welt - Ein Jahr - Alleine
Vietnam: Ho Chi Minh City - Mekong Delta - HCMC
Von Nha Trang ging es wieder einmal mit einem Nachtzug weiter. Um 04:30 Morgens erreichte der Zug Ho Chi Minh City, wohl besser bekannt unter dem alten und im Alltagssprachgebrauch noch verwendeten Namen "Saigon".
Saigon war Ausgangspunkt zur Erkundung des bekanntesten und dunkelsten Kapitels in der Geschichte Vietnams. Der Vietnamkrieg laesst sich am besten und wirklich schaurig nachempfinden, wenn man erst einmal - nur rund 40 Meter - durch die Cu Chi Tunnel gekrochen ist. Die Tunnel mit einer sehr asiatischen Originalgroesse von 80cm Hoehe und 60cm Breite sind in Cu Chi schon etwas erweitert: touristische 1,20cm Hoehe und 80cm Breite. Nichts desto trotz ist das sehr eng! Es ist heiss, schuel, feucht, die Luft steht, die Mosquitos stechen, es ist fast stockdunkel und wer im Krieg Pech hatte traf in den Tunneln ausserdem auf kleine aber aeusserst ungemuetliche Kriechtiere wie zB Skorpione... Baubeginn war noch zu Zeiten des Krieges gegen Frankreich 1948, in den 60ger Jahren waehrend des Krieges gegegen die USA erreichten die Tunnel ein Ausmass von 200 Kilometern ueber drei Ebenen. Vom Schusswaffen-Testbereich kann man die Schuesse hoeren, die Vergangenheit fuehlt sich ungemuetlich nahe an.
Ich versuchte mich zum ersten Mal in meinem Leben im Schiessen und feuerte eine M1 Waffe ab. Der Rueckstoss war gar nicht mal so schlimm, aber der Laerm!
Spaeter, retour in Saigon, besuchten wir das War Remnants Museum. Die Bilder sind erdrueckend. Nach diesem Tag wird mir zumindest ein bisschen klarer, warum die Vietnamesen manchmal auf die Westlichen so gar nicht gut zu sprechen sind.
Am naechsten Morgen ging es von Saigon aus mit dem Bus und einem schmalen motorisierten Boot ins Mekong Delta.
Schoen ist es hier, original und idyllisch! Entlang des Flusses draengeln sich kleine Schuppen, Haeuser und Baracken. Boote schippern da und dort, Palmen haengen von den Uferraendern. Es ist schuel-heiss, wie ueberall in Asien zu dieser Jahreszeit. Trotz Sonne war es durch den Wind am Boot jedoch ertraeglich. Wir zippten Cocosmilch frisch aus der Nuss und legten wenig spaeter am Ufer an, um an Land zu gehen. Hinter den Haeusern entlang des Wassers erstrecken sich kleine Oertchen in schmalen Gassen. Man geht zu Fuss oder faehrt Fahrrad, ab und an kommt ein Moped des Weges. Die Menschen sind ueberaus freundlich und gut gelaunt, Kinder spielen foehlich lachend. So einfach kann das Leben schoen sein, auch fuer jene, die nicht so viel haben oder vielleicht gerade fuer jene.
Es war faszinierend den Menschen bei ihrer taeglichen Arbeit vor dem Haus zuzusehen: die einen flochten Blaetter, welche hier zum Dachdecken verwendet werden, die anderen produzierten Messer fuer den Hausgebrauch, schliesslich besuchten wir eine Ziegelfabrik. Alles wird verwendet nichts verschwendet. Die Gluten des Reises dienen als Brennmaterial zum Brennen der Ziegel, die Asche des Verbrannten geht als Duenger retour an die Bauern der Umgebung.
Da Meeresebbe und -flut auch das Mekong Delta beeinflussen, war es nicht verwunderlich, dass wir ploetzlich mit unserem motorisiertem Boot unter einer der Bruecken wegen Flut nicht mehr durch kamen und auf kleinen Ruderbooten unseren Weg fortsetzen mussten. Ich fand das toll, denn nun glitten wir sogar lautlos durch die immer enger werdenden Wassergassen und dichtes Gruen.
Wieder gingen wir an Land, diesmal, um uns eine Wuergeschlange umzuhaengen, im Bonsaigarten spazieren zu gehen und Saki (Reiswein) mit eingelegter toter Schlange zu verkosten, ehe wir eine lokale musikalische Auffuehrungen praesentiert bekamen. Es ware eine tolle Zeit in Binh Hoa Phuoc (Ort), Long Ho (Area), Vinh Long (Distrikt).
Am naechsten Tag fuhren wir wieder mit dem motorisierten Boot und besuchten die Floating Markets (Schwimmenden Maerkte), sahen wie Reispapier (aus dem man Fruehlingsrollen machen kann) hergestellt wird und erfuhren was man aus Kokosnuessen alles machen kann. Wir verkosteten die Kokosmilch-Karamellbonbons und Gruentee mit Jasmingeschmack und beobachteten den Puffreis beim Puffen eher er in Puffreiswaffeln verarbeitet wird.
Leider ging es danach aber auch schon wieder retour nach Ho Chi Minh City (Saigon). Diesmal machte ich mich auf, um mehr von der Stadt als solche zu sehen. Der erste Eindruck: Der Verkehr ist verrueckt, alle fahren kreuz und quer. Die Stadt ist moderner und weniger original als Hanoi. Mein erstes Ziel war das Ho Chi Minh City's People Committee Building, das ich fuer mich zum "Hauptplatz" der Stadt erklaerte und worum sich teure Boutiquen und die Kunstszene der Stadt angesiedelt haben.
Weiters besuchte ich die Notre Dame Cathedral of Saigon und stellte fest, dass von Ostern hier nichts zu bemerken war. Die Traditionen zu Hause sind schon eine gute Sache, die man jedoch erst wenn man sie einmal entbehrt hat wieder zu schaetzen weiss.
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.08.2009 |
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