Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

auf nach Mamallapuram

01.03.2007

Nachdem ich mein kleines schaebiges Zimmer im Regal Hotel verlassen hatte war ich auf der Suche nach einer Fahrtgelegenheit zur Busstation (Moffussil), welche ziemlich unguenstig ca. 10km ausserhalb des Zetrum's liegt. Mit der Motorrikscha wuerde die Fahrt ca. 150rs (3 euro) kosten, doch da ich immer wieder gerne auf die oeffentlichen Verkehrsmittel zurueckgreife, kam dies nicht in Frage fuer mich. Ausserdem kann man jede Menge Geld sparen, im Vergleich kostet die Fahrt mit dem oeffentlichen Bus (Nr. 27b) nur um die 6 rs und man kann bequem direkt vor der grossen Halle aussteigen. Man muss zwar mit Sack und Pack auf den fahrenden Bus aufspringen, zumindest war es so in meinem Fall, doch im Gewusel der Einheimischen kann man immer wieder neue Eindruecke sammeln und nette Bekanntschaften machen.

Die Busstation ist ziemlich gross und verfuegt ueber unzaehlige Plattformen, wobei die Destinationen ziemlich gut ausgeschildert sind. Als mein Bus in Richtung Mamallapuram losegeduest ist waren noch jede Menge Sitzplaetze frei und das erste mal konnte ich eine Busfahrt in Indien geniessen. Keine draengenden Massen und keine stundenlangen Stops um auf neue Fahrgaeste zu warten. Mit Ausnahme, dass der Weg aus Chennai eine halbe Ewigkeit gedauert hat. Vorbei an stinkenden und verdreckten Fluessen und noch weithaus ekligeren Plaetzen konnte ich einen Einblick gewinnen, wie gross diese Stadt wirklich war. Meine Entscheidung weiter zu ziehen war eindeutig die Richtige. Raus aus dem ganzen Dreck, Gestank und auf in eine gemuetlichere Ecke.

Das Phaenomen einzuschlafen sobald ich einen Bus (ausschliesslich im grellen Tageslicht) betrete verwundert mich immer wieder. Leider verpasse ich dadurch oft die herrliche Landschaft und sobald ich einen Bus nehme der ueber Nacht faehrt hab ich keine Chance auch nur ein Auge zuzumachen.

Die ersten Eindruecke von Mamallapuram waren wirklich ueberaus positiv. Aus dem Bus gesprungen blickte ich auf eine Kleinstadt, viele gemuetliche Verkausstaende, unzaehlige Steinmetzbuden und einen Park, gspickt mit Felsen und der von Gruen bedeckt war.

Sofort war ein Vertreter eines Familiy Guesthouses an meiner Seite und warb fuer billige Zimmer, die ein wenig ausserhalb der Touristenenklave zu finden waeren. Warum nicht, man kann ruhig einen Blick riskieren. Ueber schmale Wege gelangten wir schliesslich in einen kleinen Innenhof und die Zimmer waren von aussen bunt bemalt und auch ins Innere des Zimmers gingen die ausgefallenen Malereien ueber. Toilette und Dusche befand sich unweit der Zimmer und waren auf den ersten Blick recht sauber. Fuer 2 Euro ein wahres Schnaeppchen und so hab ich gleich dort eingenistet. Nebenan sass ein veraengstigtes Maedchen, ueberall im Innenhof trieben haessliche Makaken ihr Unwesen, welches bei jedem Geraeusch zusammenzuckte. Die Affen waren wirklich nicht schoen anzusehen und da ich bereits meine Erfahrungen mit den unberechenbaren Scheusalen gemacht habe, wusste ich dass man durchaus vorsichtig sein sollte. Das Maedchen von nebenan kommt witzigerweise aus Israel und wir haben uns gleich ausgiebig unterhalten.

Suur ist schon seit 2 Wochen in Mamallpuram und macht den ganzen Tag eigentlich nicht sehr viel, da sie, wie sie selber zugibt ziemlich faul ist. Nachdem wir zusammen ein paar Parotti, sie weiss mittlerweilen wo es am besten schmeckt, gefuttert haben wollte sie zurueck ins Guesthouse um ein wenig zu lesen. Ich dagegen war ganz gespannt mein neues Ziel genauer unter die Lupe zu nehmen.

Erstmal bin ich in Naim gekracht, der zu meiner Ueberraschung ziemlich gut Deutsch gesprochen hat. Der Steinmetz hat 2 Monate in Wien gelebt und gearbeitet und konnte in der kurzen Zeit erstaunlich viel der von der deutschen Sprache mitnehmen. Er hat mir sein Geschaeft gezeigt, unglaublich wie viele wunderschoene Sachen er bereits mit seinen Haenden gemeiselt hat. Unvorstellbar detailiert und mit viel Fantasie fiel es mir schwer nichts zu kaufen.

Mittlerweilen habe ich schon meine halben Klamotten verschenkt, um mich mit den luftigen indischen Stoffen, welche bei den hohen Temperaturen sehr angenehm zu tragen sind, einzudecken. Da das indische Mittelmass entweder zu klein oder zu gross fuer mich ist, habe ich auf die Dienste eines Schneiders zurueckgeriffen. Nein, es ist nicht der Wohlstand ausgebrochen, immerhin ist was massgefertigtes immer noch spottbillig. Entscheidend fuer den Preis ist der Schnitt und die Auswahl der Stoffe. Meinereins hat nun zwei Shirts und zwei Hosen, man kann auch bestimmen wie viele Taschen man haben will, in Auftrag gegeben. Nichts aussergewoehnliches, bequem und locker, fuer's herumgondeln halt. Der ganze Spass kostet mich keine 20 Euro und nach Ablauf eines Tages kann man das Ergebnis dann abholen. Mal schauen, ob das was kann.

Im vorbeigehen hab ich mir dann noch eine Tasche und eine paar Halsketten gekauft und mein Tagesbudget somit ins Bodenlose driften lassen. Man lebt nur einmal und man goennt sich ja sonst nicht viel

Den Sonnenuntergang hab ich dann in dem absolut genialen Park gleich neben der Busstation, welcher ziemlich gross ist und unglaublich viele guenstige Plaetze bietet um die Abloese von Sonne und Mond zu beobachten, genossen.
Das Areal ist weitlaeufig und ich werd morgen sicher etwas mehr Zeit hier verbringen.

Rund um die Hauptstrasse bekommt man viele Touristen zu Gesicht, immerhin ist Mamallpuram einer, wenn nicht sogar der beliebteste Plaetz in ganz Tamil Nandu (Bundesstaat).

Idly, den leckeren Reiskuchen (nicht suess) kann man hier nicht nur zum Fruehstueck schlabbern und da Suur ebenso dem indischen Essen verfallen ist wie ich haben wir gemeinsam ein nettes Plaetzchen gesucht.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.