Indien - ein Traum den ich nun lebe
Thanjavur - wie es ist Feuer zu spucken: .... kulturelle Hoehenfluge und Grasgesichter
13.03.2007
Im Valli ist auch ein sehr beliebtes Restaurant untergebracht. Die Ahnnehmlichkeit einfach die Stiegen herunter zu schlendern und schon am Fruehstueckstisch zu sitzen hat man nicht alle Tage. Der Kellner ist koerperlich behindert und umso erstaunlicher ist es wieviel Lebensfreude der witzige Kerl besitzt. Unglaublich, ich hatte jede Menge Spass und da wurde sogar der angebrannte Toast zur Nebensaechlichkeit.
Thanjavur hatt so einiges zu bieten und die Wege dorthin sind auch relativ weit. So hab ich mich schon ziemlich frueh auf die Socken gemacht um ein wenig Kultur ein zu atmen.
Der Brihadishwartempel, ein weiterer zu Ehren von Shiva erbauter Tempel war meine erste Station. Nachdem man das eindrucksvolle Eingangstor, welches sich zur Zeit unter Restaurierung befindet, passiert hat tauch man unweigerlich in eine Welt erbaut aus Myten und Legenden. Die tief religioese Atmosphare wird von den sanften Klaengen indischer Musik, welche die Luft elektrisieren, abgerundet und die genialen Steinmetzarbeiten sind nun wirklich nicht zu uebersehen. Es tummelten sich jede Menge Mensche, ein buntbemalter Elefant (trifft man meistens in den Tempeln an) und eine ganze Hand voll mehr oder weniger religoeser Gestalten.
Wenn man weiter in den Haupttempel vordringt wird man Zeuge alter Rituale und fuer eine kleine Spende bekommt man einen weissen Punkt zwischen die Augen gedrueckt. Man sollte bei jedem Tempelbesuch ein bisschen Kleingeld parat haben, wechseln wir dir hier bestimmt keiner. Der Weg bis zum innersten Schrein ist geplastert von ueberdimensionalen Holztieren und daemonischen Steinskulpturen und das duestere Ambiente verprueht ein ganz besonderes Flair. Das Tempelpriestertrio teilt sich die Arbeit zwischen Gong schlagen, segnen und Kerzen anzuenden. Eine tolle Erfahrung, die man bestimmt nicht so schnell wieder vergisst.
Im hinteren Bereich findet man auch ein kleines Museum in dem unzaehlige mehr oder weniger interessante Steinskulpturen aufgreiht sind. Der Tempel ist eigentlich nicht der groesste und trotzdem bin ich ziemlich lange durch die Anlage geschlichen, die Stimmung war einfach klasse.
Mittlerweilen war es schon Mittag und auf dem Weg hab ich mir ein paar Samosa (Blaetterteigdreieck mit feuriger Gemuesefuellung), Onionpakoda (Teigring mit Zwiebel) und frische Fruechte besorgt. Ananas, Banane und Kokosnuss, Indien ist im Hinblick auf frische Fruechte einsame Spitze und man bekommt die Vitaminbomben fast ueberall. Meine Veganerkommune waer stolz auf mich
Auf dem Weg zum Nayak Palace hab ich mich koestlich mit einem Haengemattenverkaeufer, einer Blumenketten flechtenden Frau und einem schrulligen alten Mann mit Turban unterhalten. Alle haben eigentlich nur ansatzweise Englisch gesprochen, doch umso interessanter wurde die Kommunikation.
Ca. 2 km von dem Tempel entfernt gelangt man ueber die Hauptstrasse schliesslich zum Nayak Palace in dessen Gemaeuer in grauer Vorzeit ein Marahadscha sein majestetisches Hinterteil in einen unbequemen Sessel gequetscht hat. Die Anlage umfasst gleich mehrere Sehenswuerdigkeiten. Man muss mehrere Tickets kaufen, wobei einige auch in einem Kombo-Ticket zusammengefasst sind. Wie auch immer, erstmal bin ich in Rajab gelaufen. Der schon ergraute Zeitgenosse hat gleich sein Netz ueber mich geworfen und wie sich spaeter herausstellte war er mein Guide, war mir gar nicht aufgefallen, und hat die Handflaechen fuer die Bezahlung offengelegt. Die paar Rupies hatte ich auch noch uebrig, obwohl mir der alte Knabe ziemlich schraeg eingefahren ist. High bis zur letzten Locke war es ein Wunder das er keine gruenen Haare hatte. Ob er wirklich zuviel geraucht hat kann ich schwer einschaetzen, doch sein Verhalten war auf alle Faelle bedenkenswert.
Die Fuerhrung durch die beeindruckenden Raeumlichkeiten des Palastes waren eher eine Lachnummer und ich hab dezent versucht den Clown loszuwerden. Das kleine Museum im ersten Stock rund um die Ueberbleibsel aus der Zeit des Herrschers war sehr interssant. In einem guenstigen Augenblick bin ich einfach um die Ecke gebogen und bahnte mir meinen Weg zu den ausserhalb liegenden Dancing Hall. Naja, ausser ein paar leerstehenden Zimmern in einem baufaelligen Gebaeude findet man nur einen mit Saeulen gesaeumten Raum in dem ein paar Schaukasten aufgestellt sind.
Der Clocktower auf dessen Spitze man durch dunkle und winzig kleine Gaenge und ueber eine schmalen Wendeltreppe gelangt praesendiert einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und den gegenueberliegenden Tempel. Oben angekommen wurde ich von einer Gruppe junger Inder beschlagnahmt, die uebergluecklich waren jemanden aus Oesterreich kennzulernen. Zuvor musste ich jedoch klarstellen dass ich nicht aus Australien komme
Nach einer kurzen Rast, es ist drueckend heiss, in einem schattigen Tunnel ist mir der eingekiffte Rajab wieder ueber den Weg gelaufen und waeren nicht gerade die beiden Wiener, Ruth und Wolfi, vorbeigehatscht haett ich wahrscheinlich immer noch Mueh und Not den laestigen Zeitgenossen abzuschuetteln. Endlich wiedermal ein paar Oesterreicher, die sogar meinen Nachnamen kannten, zu meiner Ueberraschung. Nicht weiter schwierig, sie sind im gleichen Hotel und haben aufgrund des Registrierungsbuches eins und eins zusammengezaehlt.
Wer hier her kommt sollte unbedingt einem der vielen show rooms fuer Bronzearbeiten, jedoch nicht diesen innerhalb des Palastkomplexes, aufsuchen. Ein Anblick der die Sinne betoert und man ist verbluefft wie perfekt und schoen die Kunstwerke daherkommen.
Besonders gefallen hat mir das libary museum. Die Bibliothekt ist fuer Touristen nicht zugaenglich doch das kleine Museum innerhalb lohnt auf alle faelle einen Besuch. Natuerlich gibt es Buecher zu sehen, doch daruberhinaus bekommt man viele interessante Malereien und alte Manuskripte in interessanter Form zu Gesicht. Verrueckt ist die kleine Studie von Charles le brun in der Vergleiche zwischen menschlichen Gesichtszuegen und Tierkoepfen gezogen werden, zum totlachen.
Zum Abschluss und mit der letzten Kraft, ich war schon den ganzen Tag auf den Beinen und die Reizueberflutung war kurz vorm ueberkochen, bin ich noch in die Art Gallery gekrochen. Wirklich eindrucksvolle Bronzearbeiten, wobei ich nur noch mit einem Auge dabei war.
Ein wirklich aufregender Tag, ich wurde in jedlicher Hinsicht inspiriert und der Kulturmarathon war die Strapazen in der gluehenden Sonne auf alle Faelle wert.
Mein Weg vom Internetcafe zum Hotel sollte eigentlich kein weiter sein, doch irgendwie bin ich alle paar Meter haengengeblieben. Die Einwohner von Thanjavur sind besonders freundlich und so hatte ich jede Menge Spass mich mit den Eiheimischen zu unterhalten. Naran ein 22 jaehriger Bursche der im Tempel
Wiedermal ein tolles indisches Essen spaeter hatt ich wiedermal richtige lust mein weblog zu fuettern. Natuerlich hab ich heute wieder jede Menge erlebt und es faellt schwer alles beisammen zu halten, doch ich geb mein bestes.
Mein Weg vom Internetcafe zum Hotel sollte eigentlich kein weiter sein, doch irgendwie bin ich alle paar Meter haengengeblieben. Sivaraman, einem Sarischneider mit dem ich ziemlich lange geplaudert habe, sucht schon lange nach einem auslaendischen Brieffreund und ich musste versprechen ihm zu schreiben. Noch ein paar nette Gesichter spaeter hab ich dann nach fast 2 Stunden mein Hotel erreicht und ihm Restaurant hab ich Ruth und Wolfi wiedergetroffen. Einfach spitze wiedermal deutsch zu sprechen und die beiden sind wirklich sehr sympatisch.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
Myanmar
Trivandrum