Indien - ein Traum den ich nun lebe
Kanyakumari - another bus ride: oben ohne im Tempel
29.03.2007
Als mein Handy morgends um 05:30 vor sich hingebimmelt hat, habe ich friedlich geschlafen und obwohl das laute Geraeusch direkt neben mir um sich schlug, konnte es mich nicht aus meinen Traeumen reissen.
Verdammt ich hab den Sonnenaufgang schon wieder verpennt. Kein Wunder schliesslich hab ich bis spaet in die Nacht noch mein Buch weiter gelesen. Die Geschichte ist sehr spannend und es faellt mir schwer mich davon loszueisen.
Der Tag hat mich dann erst viel spaeter begruesst und ich frage mich wie ich 2 Stunden lang das klingeln meines Weckers uberhoeren kann. Soweit so gut, nach dem verpassten start bin ich erstmal zum Ufertempel gerutscht. Kurioserweise muessen alle Personen maennlichen Geschlechts sich oben rum entbloessen um Zutritt zu bekommen. Kein Problem, aufgrund der Hitze (so an die 36 Grad) eine Erleichterung und man koennte sich an das Gefuehl gewoehnen.
Weniger begeistert war ich von der Tatsache das die Tempeldiener meine Kamera in Beschlag nehmen wollten, zur eigenen Sicherheit wie mir erklaert wurde. Never ever, nach meinem tragischen Verlust in Trichy werd ich meine Kamera keine Sekunde aus den Haenden geben. Fuer eine Spende von 20 rupies (ein paar Scheine helfen in Indien immer weiter) konnte ich doch noch in das Innere des Tempels treten und auch hier kommt man durchaus auf seine Kosten. In das innerste Heiligtum ist der Zutritt fuer Nichthindus verboten doch auch der uebrige Teil ist nicht zu verachten.
Mein weiterer Weg fuehrte mich mit einer Faehre (alle 30min) zu der benachtbarten, ca. 500m vom Strand entfernten, Felseninsel. Die beiden Felsbloecke Pitru und Matru beherbergen eine Statue zu Ehren von Vivekananda(indischer Remformator), welcher dort die Lehren seines verstorbenen Guru's Ramakrishna meditierte und einen kleinen Tempel. Es wimmelt hier nur so von Touristen und so geht die magische Atmosphaere, die man sich vielleicht erhofft hat, ein wenig verloren.
Auf der anderen Seite des Ufertempels kann man den Neubau eines Ghandi Memorial bewundern, dessen archetektonischer Stil dem Bundesstaat Orissa schmeichlet. Am Geburtstag von Ghandi (02. Oktober) sollten die Sonnenstrahlen kurz vor Sonnenuntergang jenen Fleck im Meer beruehren an dem seine Asche verstreut wurde.
Gegen Mittag bin ich wiedermal in die kuehlenden Raeumlichkeiten von Raam's Internetcafe gefluechtet. Er hat mich prompt zum Mittagessen eingeladen und so kam ich in den Genuss eines verfuehrerischen Eggcurry welches in Begleitung von Chabbati (Fladenbrot, auch Roti genannt)auch den Tisch wanderte.
Die Mittagshitze mit einem gemuetlichen Plausch zu ueberbruecken ist das beste was man machen kann und ich lerne Raam immer besser kennen. Ab und zu hat er eine ganz schoen schraege Einstellung zu gewissen Themen, doch umso angeregter sind die daraus resultierenden Diskussionen. Mittlerweilen weigert er sich sogar mir die Internetgebuehr zu verrechnen. Alles in allem ist er ein sehr sympatischer Kerl und sein Wissen, vor allem ueber die Weltpolitik, verbluefft mich immer wieder. Darueber hinaus erzaehlt er fuehr sein Leben gern Witze, manche sind sogar richtig gut.
Den restlichen Tag hab ich ein weiteres mal versucht ein ruhiges schattiges Plaetzchen am Strand zu finden um ein wenig zu lesen doch wie schon die Tage zuvor laesst die naechste Unterhaltung nicht lange auf sich warten. All die Namen und Gesichter und wenn man den ein oder anderen dann wiedertrifft ist es schwer sie einzuordnen.
Das Zusammentreffen mit einer Gruppe von in die Jahre gekommenen katholischen indischen Frauenzimmern war uebrraschend genial und es gab viel zu lachen. Auf die lustige und angeregte Unterhaltung folgte die Einladung ihr Dorf zu besuchen, was mich wirklich sehr gefreut hat. Im Moment gehts sich leider nicht aus, da ich ja bald meinen Yogakurs in Angriff nehme, doch wer weiss wo es mich danach hinzieht.
Waehrend ich faziniert den Sonnenuntergang bestaunte wollte wiedermal ein Handleser sein Glueck, ein paar Rupies abzustauben, bei mir versuchen. Meine Hand hat er nicht bekommen und trotzdem hat er angefangen mich genauestens zu analysieren. Sein Englisch war ziemlich miserabel und das einzige was ich verstehen konnte war, magnetic eyes. Hmmm man kann nur spekulieren was der gute Mann damit gemeint hat.
Am Abend hab ich dann noch bei Raam vorbeigeschaut und ihm geholfen sein Computersoundsystem wiederherzustellen. Leider vergeblich. Eigentlich kenn ich mich recht gut aus, doch sein PC ist ausser Rand und Band und einfach nicht zu baendigen. Jammmerschade, haett ich das Problem geloest haette Raam glatt eine Fete fuer mich geschmissen. So blieb es bei einem Stamperl indischer Wiskey, war noch nie ein Freund davon. Die brennende Fluessigkeit hat mich dann ziemlich ueberfallen und eines war mehr als genug. Erst nach Mitternacht, ein paar Chaibuden hatten sogar noch Betrieb, bin ich dann zurueck in mein Hotel und musste den armen Portier aus dem Schlaf klopfen.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
Myanmar
Trivandrum