Indien - ein Traum den ich nun lebe
Ooty - Yogapleite und neues Schaetzchen: .....auf den Spuren von Schweinen und Tigern
19.03.2007
Ooty liegt auf ca. 2200 m und in der Frueh hat es so an die 6 Grad, no wonder dass ich mir hier den Hintern abfriere. Ein eisiges Erwachen ohne geschlossenes Fenster (Loecher in der Wand) und die Annehmlichkeit einer Heizung. Doch heute wollte ich frueh raus um nicht wieder das Warmwasser zu verpennen. So gegen halb acht sollte es dann warm in der Leitung werden, doch irgendwie funktioniert das nicht. Komisch, als ich dann das Zimmer verliess sah ich Leute im Stiegenhaus, die mit Kuebeln herum liefen. Mitten Stiegenhaus ragte ein unscheinbarer Wasserhahn aus der Wand, der sich als einzige Quelle fuer heisses Wasser herausstellte, was mir natuerlich niemand hier verraten hat, warum auch immer.
Hat man das erstmal herausgefunden wird man feststellen dass der Kuebel im eigenen Zimmer eindeutig zu klein ist um eine vernuenftige Bucketshower zu performen. Spaetestens dann beginnt die Jagd nach einem groesseren Gefaess und man ist bestimmt nicht der einzige der von einer gut temperierten Dusche traeumt. Was in Oesterreich Selbsverstaendlich ist wird hier zu einer Lebensaufgabe. Irgendwann hab ich dann doch noch einen Kuebel ergattern koennten und das Gefuehl war schlichtweg umwerfend warm.
Sinni hat mich ueberzeugt und so machten wir uns per Einheimischen Bus auf den Weg die Umgebung von Ooty auszuloten. Erstmal sind wir ueber einen Huegel gelaufen, wo die nationale und internationale Filmindustrie schon so einige Szenen in den Kasten gebracht hat. Bei der Gelegenheit durfte Sinni sogar mal die Hand von Blondie Goldie Hawn schuetteln, worauf er besonders stolz. Nachdem wir ein Tribal village mit charmanten Bergbewohnern hinter uns gelassen hatten gings durch einen dichten Dschungel worauf wir einen ziemlich hohen Aussichtsturm erreichten. Geschaffen um bei Feuer Schutz und Ueberblick zu bieten musste man eine wackelige Eisenleiter hinausklettern, bei meiner Hoehenangst gar nicht einfach. Oben angekommen hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung und der die wackelige Angelegenheit hat sich auf alle Faelle gelohnt.
Insgesamt sind wir den ganzen Tag durch eine traumhafte Naturkulisse gewandert in der weit und breit kein Mensch zu sehen war. Mein Guide hat sich alle Muehe gegeben mir die Bergwelt Ooty's naeher zu bringen und ich konnte im Laufe des Tages jede Menge von ihm lernen. Er ist seit 33 Jahren Guide und trotz seiner fast 50 Lenze springt er herum wie ein junges Reh. Nun kenn ich die klimatischen Unterschiede zwischen natuerlichen und kuenstlich angelegten Waeldern, kann ein paar Pflanzen mehr beim Namen nennen, habe mehr ueber das Bergvolk der Toda's erfahren, kann ein wenig spuren lesen, und weiss welches Tier welchen Haufen hinterlaesst. Eigentlich hab ich noch viel mehr erfahren, doch das wuerde mein Web log sprengen.
In den umliegenden Waeldern von Ooty tummeln sich Wildschweine, Rehe, Hirsche, Stachelschweine, Hasen, Leoparden, Bueffel, Schwarzaffen, wilde Hunde und Katzen und ab und zu streifen sogar majestaetische Tiger durch das dichte gruene Baum und Buschwerk. Ausser ein paar Voegeln, einen Hasen, einer Bueffelherde und einem Hund hab ich leider nichts entdecken koennen.
Die staendig wechselnde Landschaft und die aufregenden Geschichten von den Begegnungen Sini's mit herumstreifenden Tigern haben den Tag wirklich zum Erlebnis gemacht. Ein wunderschoener Bergsee, mit Wasserbueffeln als Statisten, die Durchquerung eines maerchenhaften Akazienwaldes, den Besuch einer Eykalueptusoelhuette mitten im Urwald, die Verfolgung der Faehrte eines Tigers, die Durchquerung einer Teeplantage und schliesslich der Anblick auf die Niagara falls von Ooty haben mir eine unvergessliche und vor allem entspannende Zeit geschenkt.
Meistens sind wir durch dichte Waelder, ueber stachelige Mistplanzen oder sperriges Unterholz marschiert, so aehnlich muss sich wohl Indiana Jones gefuehlt haben als er auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz war, mit ein wenig Uebertreibung erzaehlt. Ohne Guide haette ich mich wahrscheinlich heillos verlaufen.
Als wir am spaeten Nachmittag den Rueckweg nach Ooty angetreten haben, war ich ganz schoen muede. Im Bus hab ich dann Hans kennengelernt, den Sini gleich in seine Faenge genommen hatte um fuer morgen erneut eine Tour zu starten. Sini ist dann ploetzlich aus dem Bus gesprungen und meinte ich soll am Abend noch in seiner Huette vorbeischauen um noch ein wenig zu ratschen. Ein wirklich netter Mann, obwohl er ein wenig verrueckt ist. Einen Amerikaner der den Namen Hans traegt trifft man nicht alle Tage. Zusammen haben wir dann eine gute Adresse fuer Butter masala gesucht und sind schliesslich im Ooty Coffeehouse gelandet. Netter Service und das Essen dort ist wirklich einsame Spitze. Hans ist mal ein Amerikaner, moecht keinen Stereotyp erzeugen, mit dem man eine Unterhaltung fuehren kann, die ueber den ueblichen Smalltalk hinausgeht. Jammerschade, dass er morgen schon wieder weiterfaehrt, doch wer weiss vielleicht sieht man sich ja wieder.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
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