Indien - ein Traum den ich nun lebe
Dance Art und faulenzen am Strand: Eine Einladung zum Essen....
26.04.2007
Zur Zeit befinde ich mich immer noch in Fort Chocin und irgendwie komm ich hier nicht weg, was natuerlich auch daran liegt das ich auf den morgigen Hoehepunkt des Puram Festes warte. Hab schon mit vielen Einheimischen gequatscht um ein wenig mehr ueber eine der groessten Parties des Subkontinent's zu erfahren. Klingt ueberaus spannend auch wenn viele mir den guten Rat gegeben haben das ganze am besten vor dem Fernseher zu verfolgen, da es mitunter ziemlich voll werden wird. Egal den Nervenkitzel muss ich mir auf alle Faelle live vor Ort geben und hoffen das ich nicht in den schubsenden Massen untergehe...
Heute hab ich mal laenger geschlafen und wiedermal ein leckeres Suedindisches Fruehstueck geniesen koennen. Hmmm und dann? Keine Ahnung wie ich den heutigen Tag gestalten sollte. Nach Sightseeing war mir so gar nicht zu mute und das meiste hier habe ich ohnehin schon gesehen. Als ich gerade dabei war meinen Papierkram wiedermal auszumisten ist mir der Zettel mit der Nummer von John in die Finger gerutscht. Da war doch noch was. Achja, mein Auftritt im indischen Fernsehen und Kochi ist der Ort wo ich mir die Kopie davon abholen kann.
John war total begeistert als ich ihn angerufen habe und hat mir sofort die Anweisungen gegeben wie ich am besten zu ihm gelangen kann. Mit dem Bus gings dann nach Ernakulum - Collur und waehrend der Fahrt dorthin wurde mir bewusst wie riesengross Kochin eigentlich ist. Der Verkehr ist der totale Wahnsinn und die verstopften Strassen liessen die 16 km lange Strecke wie eine halbe Ewigkeit erscheinen. Von dort sollte John mich dann abholen. Ich lerne in Indien immer wieder unheimlich viele neue Menschen kennen und als ich meinen Speicher nach dem Gesicht von John gescannt habe hatte ich lediglich einen schwarzen Umriss vor Augen.
Als einige Zeit spaeter ein lachendes Gesicht auf mich zukam konnte ich mich dann doch wieder an das aeussere Erscheinungsbild des netten Filmemachers erinnern.
Mit dem Auto gings dann nochmal einige Kilometer weiter zu einem kleinen atmosphaerischen Dorf inmitten von Palmen zum ansehnlichen Haus von John. Dort wurde ich dann von einer ganze Menge neuer lieber Menschen begruesst und musste unglaublich viele Haende schuetteln. Seine Frau und seine beiden kleinen Kinder, seine Nichte, sein aelterer Bruder aus Bombay mit 4 koepfigen Anhang, sein anderer Bruder, der katholische Priester aus dem Norden und noch ein paar andere Leute.
Die Gastfreundlichkeit der netten Familie war riessengross und zum Mittagsessen hat seine Frau ein typisch keralisches Menue zusammengestellt. Fishcurry, Chickencurry, fried fish, Salat, Curdrice, Brot, Gemuese, gebratene Bohnen und, und, und. Zum Nachtisch wurde leckerer Obstsalat serviert der mit einer lecker schaumigen Vanillesauce gekroent war. Mein Teller wurde immer wieder aufgeladen und am Ende waer ich fast geplatzt. Der Geschmack der Speisen hat alles bisher da gewesene in den Schatten gestellt und um richtig gutes indisches Essen zu geniessen muss man das Glueck haben von einer netten Familie eingeladen zu werden. Der Geschmack von zartem Fisch in feurig pikanter Currysauce und den anderen Koestlichkeiten haben meinem Gaumen jubilieren lassen.
Alle waren ganz nett und es war ein tolles Erlebnis bei einem indischen Familientreffen dabei sein zu koennen. Besonders seine kleine Tocher Angela, suesse 4 Jahre alt ist immer wieder um mich herumgehuepft und war nicht weniger neugierig als ihr Bruder oder die Kusine der beiden.
Nach dem Essen hat John mir die Umgebung gezeigt und wir sind mit seinem Moped quer durch die Gegend gekurvt. Ein wirklich fantastischer Ort um sich nieder zu lassen und die laendliche Atmosphaere hat durchaus seinen Reiz.
John hat schon 12 Filme, vorwiedend keralisch aber auch tamil movie (fighting action), gedreht, welche auch international vertrieben werden. Nebenbei macht er Produktionen fuer den Lokalsender Asianet. Als ich ihm erzaehlte das der Terminator Arnie, er hat ihn schon zweimal getroffen, aus Oesterreich kommt hat er mich am Anfang nicht wirkich abgenommen. Kein Wunder immerhin hat Arnie schon laengst seinen Oesterreichischen Akzent verloren und als Gouvenor von Kalifornien koennte er nicht amerikanischer sein.
Zwischendurch haben wir noch bei Sapita, eine seiner besten Freunde, vorbeigeschaut und dort einen leckeren Gingertee getrunken. Sapita ist Saengerin und ein wirklich ueberaus sympatisches Wesen und wir sind dort, auch aufgrund des Regens, ziemlich lang gehockt. In ihrem Haus leben unglaubliche 3 Generationen unter einem Dach, was fuer indische Verhaeltnisse weitgehend ueblich ist.
Zurueck im Haus von John war bereits die Teatime mit interessant schmeckenden Snacks aus Reismehl im Gange und so langsam hat sich das Haus ein wenig geleert. Seine Kinder haben mich mit Suessigkeiten ueberhaeuft und insgesamt hatte ich einen wunderschoenen Tag in der Gesellschaft von unglaublich vielen netten Menschen. Doch irgendwann heisst es goodbye und falls ich wiedermal in Kochi sein sollte bin ich herzlich eingeladen ein paar Tage bei der gastfreundlichen Familie unterzuschluepfen.
Mein Problem kein Zimmer fuer das morgige Festival zu haben hat sich auch erledigt. John hat ein bisschen rum telefoniert und morgen kann ich in Guruvayoor, ca. 20km von Thrissur entfernt, ein Bett fuer die morgige Nacht in Empfang nehmen.
Der einzige Wehrmutstropfen des heutigen Tages ist dass ich die Einladung zu der Gratis Tanzvorstellung im Kathakali Culture Centre verpasst habe und wahrscheinlich keine Zeit mehr habe vor meiner Weiterreise dort vorbei zu schauen.
Aufbruch: | 26.12.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2007 |
Thailand
Myanmar
Trivandrum