Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

puram festival - k.o. in der ersten Runde....: still in kochi....

30.04.2007

Morgen zieht der Mai ins Land und ich wunder mich wie schnell die Zeit verfliegt. Mittlerweilen bin schon wieder mehr als 4 Monate unterwegs und ich kann es kaum glauben dass ich in einem Monat schon wieder zurueck nach Oesterreich fliegen. Nicht das ich mich nicht freue die alte Umgebung, die geliebte Familie und meine Freunde wieder in die Arme zu schliessen, doch irgendwie bin mittendrin in einer Welt, die so anders ist als jene von der ich komme. Alles ist immer noch ganz spannend und ich entdecke und sehe immer wieder Neues und lern unglaublich viele neue Menschen kennen. An das aufregende Leben durch fremden Kulturen und Laender zu stolpern kann man sich ziemlich schnell gewoehnen. SUCHT, ist wahrscheinlich ein besseres Wort dafuer und wenn nicht das Geld langsam zur Neige gehen wuerde wuerd ich wahrscheinlich noch viel laenger in der Welt herumspringen. Die Vulkane von Indonesien, die linguistische Herausforderung China oder Bergsteigen im Himalaya....Moeglichkeiten gibt es ja ohne Ende....

Es bleibt zu hoffen der umverdrehte Kulturschock nicht allzu gross sein wird......naja ich hab ja noch ein paar Tage Zeit.....

Eigentlich wollte ich heute mein Lager in Kochi abbrechen und weiter in noerdlicher Richtung vorstossen doch irgendwie bin ich beim Fruehstueckstisch versumpft. Die Familie meines neuen Homestay's ist wirklich sehr nett auch wenn es keine neuen Kochlektionen hier zu lernen gibt. Die Speisekarte umfasst mehr westlichere Spezialitaeten und wie man ein Ei in die Pfanne haut weiss ich schon seit vielen Jahren.

Meine Gesellschaft beim Fruehstueck war einerseits Claire eine bullige Englaenderin und andereseits Maria eine feurige Griechin. Die beiden sind um einiges aelter als ich, wobei man sagen kann dass sie mit ihrer lockeren Art den meisten ihrer Altersgenossinnen um einiges voraus sind. Mit zwei Frauen am Tisch ist es natuerlich niemals langweilig und ergaenzt wurde die Runde dann noch von der charmanten Managerin, die dem Ganzen einen exotisches Flair verliehen hat. Das Motto des Tages war, faulenzen und einfach mal nichts tun, was aufgrund der immer weiter steigenden Temperaturen fast nicht zu vermeiden ist. Zumindest waehrend der Mittagszeit ist es besser sich ein schattiges Plaetzchen zu suchen um nicht voellig auszulaufen.

Claire und Maria sind auch schon seit einigen Monaten quer durch die Weltgeschichte gegondelt und stimmen ein dass nach soviel verschiedenen Orten, Eindruecken und Menschen irgendwann der Punkt kommt wenn eine Verschnaufpause notwendig ist. Sei es nur ein paar Tage um neue Kraefte zu schoepfen, neue Ideen zu sammeln oder einfach mal relaxen.

Der Austausch an Erlebnissen, Abenteuern, Meinungen und sonstigen Reisegeplauder war sehr spannend und hat uns einige Stunden beschaeftigt. Natuerlich ist es irgendwann auch persoenlicher geworden und die lockeren und lustigen Gespraeche war sehr erfrischend.

Maria ist Hobbyastrologin und legt auch Tarotkarten, wofuer ich mich nicht wirklich begeistern kann und wenn man an die Vielzahl an ausbeutenden Scharlartanen denkt ist es keine Wunder dass diese uralte Kunst so einen schlechten Ruf bekommen hat. Maria hat mir das ganze von einer anderen Seite naeher gebracht, was dann doch interessanter war als ich gedacht haette, wobei sie mich nicht wirklich ueberzeugen konnte. Die lebensfrohe Griechin ist nebenbei auch noch Schriftstellerin und bastelt gerade an einem Konzept fuer ein Buch, nachdem sie die letzten Jahre eigentlich alles andere gemacht hat als zu schreiben.

Claire ist dann irgendwann losgeduest um ihre geliebte Kuhmaske zu besorgen, die bei der letzten Shoppingtour nicht mitgegangen ist. Irgendwann ist sie dann wieder aufgetaucht, voll beladen mit allen moeglichen Plunder und hat sich gewundert wie sie ganze Zeug in ihren Rucksack quetschen soll.

Am Nachmittag hat sich die nette Runde dann langsam aufgeloest und so hatte ich noch Zeit die Verwirrungen meines spannenden Roman's aufzuloesen. What a wonderful World.....der heutige Tag war ohne jede Frage sehr entspannend und das suesse Nichtstun koennte zur Gewohnheit werden

Wie schon die Tage zuvor hat es am Abend kraeftig gedonnert, geblitzt und der Regen ist in Stroemen vom Himmel geprasselt.Der grosse Stromausfall von gestern ist heute gott sei dank ausgeblieben und so konnte ich diesmal ein Restaurant mit Beleuchtung finden, was natuerlich die Qualitaet der Speisen ungeheuer gesteigert hat.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.