Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

...the end is near - the last days....

hello again,

in den letzten Tagen war ich ein wenig schreibfaul was daran gelegen hat dass wir entweder unterwegs waren oder aufgrund der regnerischen Wetterverhaeltnisse keine verbindung zum internet zu bekommen war...wie auch immer hier im Schnelldurchlauf die letzten Tage......

23.05.2007/24.05.2007 Ernakulum - alles hochgeklappt

Eigentlich wollten wir uns schon am Vorabend nach der zermuerbend langen Fahrt von Kumily back to kochi eigentlich nochmal mit dem filmemacher John treffen, doch der hatte leider einen Dreh in Thrissur und somit sind wir erstmal in Ernakulum, der den weniger einladenden Teil von Kochi praesendiert, festgehangen.

Bevor wir dann endlich ein freies einigermassen anstaendiges Zimmer gefunden hatten sind wir noch auf ein Bierchen in eine dunkle Kneipe am Bahnhof. Kingfisher (indischer Biermarke) war leider aus uns so mussten wir uns mit dem Heywood 5000 begnuegen, was so ziemlich die langweiligste Lacke war die jemals durch unsere Kehlen geflossen ist....baeh darauf kann man echt verzichten....

Im Maple Guesthouse, in der Naehe des Faehrenanlegers, haben wir dann ein geniales Zimmer gefunden und das daneben liegende vegetarische Restaurant bringt sehr anstaendiges indisches Essen auf den Tisch.

24.05.2007

Ernakulum repraesendiert jenen chaotischen Verkehrzustand auf den man immer wieder im Laufe seiner Indienreise treffen wird und ist eigentlich ein Ort auf dessen Erkundung man durchaus auch verzichten koennte. Egal Fort Cochin ist mir mittlerweilen schon so bekannt das es auch mal Zeit wird in weniger klarem Wasser zu fischen.

Schon als wir die ersten paar Meter gelaufen sind haben wir festgestellt das trotz der weniger fruehen Stunde eigentlich so gut wie kein Geschaeft oder Restaurant geoeffnet hatte. Ganz schoen komisch, als wir dann endlich einen auskunftsfreudigen Einheimischen gefunden hatten, haben wir erfahren dass die ganz Stadt streikt und erst morgen die Gehsteige wieder hochgeklappt werden.

Shopping, Kinobesuch usw. konnte wir uns daher schenken und so sind wir erstmal ziellos durch die Gassen geschlendert. Einige Geschaefte hatten zumindest geoeffnet und so konnte man sich mit dem noetigesten eindecken. Wer jedoch die Ausstellung in der Durbar Hall besuchen will wird zwangslaeufig nur auf weisse Waende starren, was weniger aufregend sein duerfte.

Haengengeblieben sind wir dann bei einem interessanten Bus auf dessen Karroserie ein Mobiler Verkehrs...irgendwas angekuendigt wurde. Ein lachendes Gesicht hat uns von der gegenueberliegenden Seit herangewunken und wie sich herausstellte ging da gerade eine mobile Verkehrsicherheitsschulung von statten. Das freundliche Gesicht, ein waschechter indischer Cop, hat uns sofort unter seine Fittiche genommen und uns durch die beengte Ausstelllung in dem umgebauten Lieferwagen gelotst. Verkehrsicherheit in Indien, ein Phantnom das offensichtlich nicht allzu oft durch die Strassen geistert ist aufgrund der hohen Zahl an Menschen die dem motorisierten Wahnsinn zum Opfer fallen, ein elementares Problem. Umso wichtiger sind solche Aktionen, wo die achtlosen Verkehrsrowdies auf ihr oft fatales Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden.

Die schockierenden Nahaufnahmen von blutigen Verunfallten waren ziemlich abstossend. Ein Film ueber die typischen Fallen im indischen Verkehr und die Erklaerungen des Polizisten waren echt interessant und anscheindend gibt es doch ein paar Verkehrregeln, obwohl ich bisher, besonders auf der ein oder anderen Busfahrt, nicht viel davon mitbekommen habe.

der indische Schilderwald ist weit weniger gross als der unsere (im Bild, die Gefahrenzeichen)

der indische Schilderwald ist weit weniger gross als der unsere (im Bild, die Gefahrenzeichen)

Nach dem aufschlussreichen Stop beim Pozileimobil sind wir weiter durch die Gassen gewandert. Die triste Stimmung und die leergefegten Strassen waren weniger spannend und so haben wir am Nachmittag beschlossen in unserem gemuetlichen Zimmer ein wenig zu entspannen bevor unser Zug nach Mangalore abfaehrt.

Einer der wenigen offenen Laeden in den Strassen Ernakulum's

Einer der wenigen offenen Laeden in den Strassen Ernakulum's

Balloonjoe, das nicht streikende Kuriosum

Balloonjoe, das nicht streikende Kuriosum

Bei Mister Bean und einem faboloesen Mahl (Zimmerservice) blieb Zeit auch mal ein wenig Exentrik in die Reise einfliessen zu lassen. Unser Zimmer mussten wir so gegen 20:00 rauemen und dann hiess es fast 4 Stunden bis zur Weiterfahrt tot zu schlagen, was eigentlich halb so wild war. In einem indischen Restaurant vor die Tuer gesetzt (no food, waehrend sich alle rund herum den Bauch voll geschlagen haben) zu werden, ohne ersichtlichen Grund, war eigentlich das einzig merkwuerdige an der ganzen Sache.

Der Zug ist hatte dann eine Stunde Verspaetung und geschlafen haben wir beide eigentlich wiedermal sehr gut.

25.05.2007 Mangalore - unverhofft kommt oft....

Der verhasste Zwischenstop in Mangalore hat sich dann schliesslich doch als beeidruckendes Erlebnis herausgestellt. Insbesondere der Besuch des Manjunatha Tempels hat viele Eindruecke hinterlassen. Zuerst sind wir ein wenig schuechtern herumgelaufen und nach der enthusiastischen mahapuja, Feuersegnung begleitet mit imposanter Trommelmusik und einem melodischem Saxophon, wollten wir die Zermonie eigentlich nicht weiter stoeren.

Als wir so am gegenueberliegenden Nebentempel sassen um im Schatten ein wenig zu verschnaufen wurden wir aufeinmal von einem der Tempeldiener mitgeschleppt. Der drollige alte Knabe hat uns den gesamten Haupttempel erklaert, Absperrungen auf die Seite geraeumt und uns dann noch zu weiteren Nebentempel mitgeschleift. Das Tempo des agilen, bestimmt schon jenseits der 70ig, Mannes war sowohl sprachlich als auch sonst verblueffend schnell. Wir sind kaum nachgekommen, wobei die Blitztour ueberaus interessant war. Die Ansammlung von Tempeln innerhalb des eigentlich weniger grossen Komplexes lohnt auf alle Faelle einen Besuch und wenn man auch das Glueck hat die Hintergruende aus erster Hand zu erfahren ist es doppelt so aufregend.

Bei der Coke vor dem Tempel haben wir dann noch eine nette indische Familie getroffen der uns am liebsten gleich mit nach Dubai genommen haette. Die Einladung steht auf alle Faelle und ich bin auch nach der ganzen Zeit immer noch von der Gastfreundschaft vieler Inder ueberwaeltigt.

Die Zeit bis zur Weiterfahrt nach Gokarna ist dann alles in allem eh recht schnell vergangen und die weitere Pleite ein Zugticket nach Bombay zu bekommen war offensichtlich weniger ueberraschend.

Wir sind davon ausgegangen dass wir in 3 Stunden in Gokarna sind. Die Realitaet war dann einer der lahmen Buemmelzuege, die alle paar Minuten bewegungslos auf den Gleisen kleben. Nicht weiter schlimm, mit der Gruppe junger Inder, die neben uns Platz genommen hatte und die dann von einer Familien mit einem witzigen Kind abgeloest wurde war die fast 6 stuendige Fahrt schliesslich recht unterhaltsam.

In Gokarna angekommen mussten wir uns erstmal mit den Taxifahrern, eigentlich Privatautos dessen Besitzer was dazuverdienen wollen, herumschlagen. Die Minibusse die eigentlich zwischen der Gokarna Town und dem etwas ausserhalb liegenden Bahnhof verkehren waren weit und breit nicht zu sehen und so haben wir ein bisschen mehr berappen muessen.

Die erste Nach haben wir dann in der Stad geschlafen, da wir ja noch das Zugticket fuer Mumbai besorgen und uns entscheiden mussten wo genau wir uns haeuslich am Strand niederlassen.

26.05.2007

Das Zugticket nach Mumbai haben wir natuerlich auch nicht bekommen und hatten dabei noch das Glueck das unser Rikschafahrer einen Travelagent kannte der in der Nebensaison offen hat. Nun muessen wir mit dem Nachtbus, in 12-16 stuendiger Fahrt ueber Goa (ca. 3 Stunden bis Goa, es faehrt nur ein Bus um 08:15 nach Goa, sehr super). Es bleibt zu hoffen das der Bus halbwegs was bietet, immerhin nennt sich das ganze sleeperbus, doch meine Erfahrung warnt mich vor der Schwammigkeit indischer Definitionen, besonders im Zusammenhang mit Fortbewegungsmitteln. So werden die meisten Busse, darunter auch die schaebigsten, mind. als deluxe bezeichnet und der Aufkleber super fast oder limited stop haelt nicht annaehernd das was er verspricht.....

LIVE

Zur Zeit sitzen wir in Madgaon und in letzten Tagen in Gokarna und auch heute auf dem Weg nach Madgaon ist wiedermal jede Menge passiert, wobei ich leider nicht die Zeit habe um naeher darueber zu schreiben. Die letzten Tage werde ich mir dann vornehmen wenn ich wieder zu Hause bin....

Jetzt wird es wirklich ernst in knapp 2 Tagen werde ich wieder in der Heimat landen. Irgendwie waer ich noch gern laenger geblieben, es gib ja soooo viel zu sehen, doch die Aussicht meine Familie und Freunde wieder in die Arme zu schliessen erleichert mir die Rueckkehr.

Indien und Oesterreich, zwei Laender die in jedlicher Hinsicht ganz schoen unterschiedlich sind und nach meiner mehr als 5 monatigen Reise wird es sicher ein wenig dauern bis ich mich wieder eingelebt habe. Die Frage was mir am besten an Indien gefaellt, kann ich nur schwer beantworten, da es so vieles gibt was mich verbluefft, beeindruckt oder begeistert hat.

Bald werd ich nicht mehr mit Schlapfen herumlaufen, tausend neue Bekanntschaften schliessen, in schaebigen Hotelbetten schlafen, das kulinarische Indien geniessen, nicht wissen welche Zeit, Datum oder Wochentag gerade ist, ein unglaubliches Land und sein Bewohner entdecken, vor schweiss fast umkommen, mit den Haenden essen, am Strand liegen und Sandburgen bauen, stundenlang im Bus sitzen, das Gefuehl von Freiheit geniessen.....und so weiter.....

Das ganze wird mir nateurlich abgehen, wobei ich mit vielen neuen Eindruecken, Abenteuern und Freundschaften im Gepaeck wahrscheinlich bald meinen naechsten Trip planen werde, man kann echt suechtig werd....give me more

...to be continued...

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.